Großflächige Membrandachkonstruktionen: Windbelastung und dynamische Reaktion

Windlasten auf großflächige, leichte Membrandachtragwerke werden nach heutigem Stand der Technik projektspezifisch in Windkanaltests ermittelt. Simultane Winddruck‐Zeitreihenmessungen an der Dachober‐ und ‐unterseite ermöglichen die Berechnung instationärer Windlastverteilungen, deren Wichtigkeit für die Ermittlung der bemessungsrelevanten Windlastfälle aufgezeigt wird. Die zeitabhängigen Windlastverteilungen dienen auch als Basis für Simulationen windbedingter dynamischer resonanter Reaktionen großer, leichter Dächer. Diesbezüglich wird gezeigt, dass neben der zur Grundeigenfrequenz des Dachs gehörigen Modalform auch zu höheren Eigenfrequenzen gehörige Schwingungsmoden windbedingt angeregt werden können und folglich bei der statischen Bemessung zu berücksichtigen sind. Weiterhin wird verdeutlicht, dass die Definition nur eines konstanten dynamischen Lasterhöhungsfaktors für das Dach (meistens) nicht zielführend ist. Letztendlich wird aufgezeigt, dass Windkanaluntersuchungen für die Ermittlung zeitlich schwankender Windlasten und zugehöriger dynamischer resonanter Lasten geeigneter sind als numerische Simulationen (CFD).