Eisenbahnüberführung Florabrücke
Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Eisenbahnbrücke |
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Konstruktion: |
Netzwerkbogenbrücke |
Baustoff: |
Stahlbrücke |
Lagerungsbedingungen: |
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Draufsicht: |
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Lage / Ort
Lage: |
Haldensleben, Börde, Sachsen-Anhalt, Deutschland |
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Überquert: |
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Teil von: | |
Überquert: |
Mittellandkanal (1938)
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Lagebeschreibung: |
Die Brücke überführt die Eisenbahnstrecke Oebisfelde–Abzweig Glindenberg (Streckennummer 6409) über den Mittellandkanal in der Nähe von Haldensleben im Landkreis Börde. |
Koordinaten: | 52° 17' 43.23" N 11° 22' 48.31" E |
Technische Daten
Abmessungen
Gesamtlänge | 134.6 m | |
Stützweite | 132.60 m | |
Überbaubreite | 6.95 m | |
Horizontaler Krümmungsradius | ∞ | |
Brückenfläche | 1 280 m² | |
Gleisanzahl | 1 | |
Längsneigung | 0 % | |
Kreuzungswinkel | 41.77 gon | |
Fahrbahntafel | Trägerhöhe | 1.70 m |
Hängeseile | Anzahl | 2 x 34 |
Widerlager | Anzahl | 2 |
Massen
Bewehrungsgehalt | 190 kg/m³ | |
Überbau | Baustahl | 845 t |
Unterbauten | Betonvolumen | 1 450 m³ |
Betonstahl | 280 t |
Lastannahmen
Entwurfsgeschwindigkeit | 120 km/h | |
Verkehrslast | LM 71; SW/2 | |
Bemessungsnorm | DIN Fachbericht |
Baustoffe
Fahrbahntafel |
Stahl
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Bögen |
Stahl
|
Widerlager |
Stahlbeton
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Ersatzneubau der Florabrücke bei Haldensleben
Im Zuge des Ausbaus des Mittellandkanals wurde ein Ersatzneubau des bestehenden Bauwerkes notwendig. Die Ausschreibung beinhaltete den Entwurf einer Stabbogenbrücke. Die Bieter wurden aufgefordert, neben dem Amtsentwurf einen Sondervorschlag zur Ausführung eines Netzwerkbogens anzubieten.
Der neue Überbau wurde als einfeldrige eingleisige Netzwerkbogenbrücke mit einer Stützweite von 132,60 m errichtet. Seine Bögen besitzen einen dichtgeschweißten Kastenquerschnitt mit einer veränderlichen Höhe von Bogenfußpunkt bis zum Portal 2, zwischen den inneren Portalen ist die Höhe konstant 700 mm. Die kreisförmigen Bögen sind nach Art eines Korbhenkelbogens nach innen geneigt (80° Neigung) und sind im Scheitelbereich miteinander verbunden. Der Bogenstich beträgt 19,00 m. Die 1700 mm hohen Versteifungsträger sind als I-förmige Schweißträger mit nach innen geneigten Stegblechen ausgebildet.
Der wesentliche Unterschied gegenüber dem klassischen Stabbogen besteht in der geänderten Hängergeometrie. Bei dem Netzwerkbogen werden Bogen und Zugband durch geneigte Hänger verbunden. Diese Hänger sind derart entgegengesetzt geneigt, dass sie sich untereinander mindestens zweimal kreuzen. Ihre Neigung in Bogenebene variiert zwischen 26° und 90°. Die Hängeranzahl ist mit 30 Hängern je Bogenebene verhältnismäßig hoch, sodass die Abstände zwischen den Hängeranschlüssen am Bogen und am Versteifungsträger wesentlich kleiner sind als bei der klassischen Stabbogenbrücke. Diese Netzgeometrie führt zu einer signifikanten Verringerung der Biegemomente in Bogen und Versteifungsträger und ermöglicht eine materialsparende Ausbildung dieser Bauteile. Damit sich die Hänger an den Kreuzungspunkten nicht berühren, erfolgt ihre Befestigung am Bogen in Querrichtung versetzt.
Zwischen den Versteifungsträgern befindet sich die orthotrope Fahrbahnplatte aus Fahrbahnblech, Längssteifen und Querträgern. Für die Querträger wurde ein konstanter Abstand gewählt. Das Fahrbahnblech wurde mit 6 Trapezblechsteifen versteift.
Die Errichtung erfolgte aus bautechnologischen Gründen ca. 18m neben dem Bestandsbauwerk, wobei eine Anpassung der Bahntrasse einschließlich der Neuerrichtung einer EÜ über die Landesstraße L24 notwendig wurde. Der Stahlüberbau wurde auf einer an der westlichen Seite des Mittellandkanals aufgeschütteten Montagefläche vormontiert. Der Längsverschub in die Endlage erfolgte mit Hilfe eines Pontons. Nach Inbetriebnahme des Ersatzbauwerks wurde die bestehende Eisenbahnbrücke zurückgebaut.
Beteiligte
- GMG Ingenieurgesellschaft mbH (Überbau)
- Obermeyer Planen + Beraten (Unterbauten)
- Ralf Schubart (Prüfingenieur)
Relevante Webseiten
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Relevante Literatur
- Eisenbahnbrücken. Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur & technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin (Deutschland), ISBN 978-3-433-03097-4, S. 104. (2014):
- Erfahrungen mit Netzwerkbogenbrücken im Eisenbahnbrückenbau. In: Stahlbau, v. 79, n. 3 (März 2010), S. 199-208. (2010):
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20059159 - Veröffentlicht am:
10.12.2010 - Geändert am:
23.08.2024