Schlingrippen des Gewölbes der Erasmuskapelle im Berliner Schloss - Konzept einer möglichen Rekonstruktion
Auteur(s): |
Thomas Bauer
Jörg Lauterbach |
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Médium: | article de revue |
Langue(s): | allemand |
Publié dans: | Mauerwerk, décembre 2012, n. 6, v. 16 |
Page(s): | 270-278 |
DOI: | 10.1002/dama.201200554 |
Abstrait: |
Schlingrippen spätgotischer Gewölbe sind zweifach gekrümmte Rippenwerke, d. h. sowohl im Grundriss folgen die Rippen einer kreisförmigen Krümmung als auch im Aufriss bei der Bogenaustragung. Daher unterscheiden sie sich von dem Verlauf einer zylindrischen Spirale bzw. einer Schraubenlinie in der Höhenentwicklung, wo die Spirale in der abgewickelten Darstellung eine lineare mathematische Funktion darstellt, der Schlingrippenverlauf hingegen zeigt auch in der abgewickelten Bogenaustragung eine bogenförmige, d. h. mathematisch degressive Funktion. Direkt über diese Rippenwerke als räumliche Formvorgabe und bautemporäre Lastabtragung wurde die eigentliche Mauerwerkswölbung ausgeführt. Diese in der Zeit von Mitte des 15. Jahrhunderts bis zur 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts vor allem im sächsisch-böhmischen und bayrisch-österreichischen Raum anzutreffende Wölbtechnologie ist historisch aus nur zwei Ebenen heraus hergeleitet worden und kann daher mit unserem heutigen dreidimensionalen Verständnis - einen Körper zu definieren - kaum erklärt werden. Die Herleitung von Körpern und Raummodellen aus nur zwei Ebenen heraus ist u. a. von Albrecht Dürer mit seiner "Unterweysung der Messung mit dem Zirkel und Richtscheit", Nürnberg 1525, sowie Charles de Bouelles mit der "Geometrie practique", Paris 1555, umfassend dargelegt und überliefert worden. So ist es auch heute möglich, diese Art der mathematisch geometrischen Herleitung bei der handwerklichen Ausführung von Schlingrippengewölben nachzuvollziehen und im Bereich von historischen Rekonstruktionen auch nachzuahmen. |
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Types d'ouvrages
- Informations
sur cette fiche - Reference-ID
10067578 - Publié(e) le:
29.03.2013 - Modifié(e) le:
13.08.2014