Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Tunnel |
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Funktion / Nutzung: |
Eisenbahntunnel für Hochgeschwindigkeitsbetrieb |
Lage / Ort
Lage: |
Saint-Jean-de-Maurienne, Savoie (73), Auvergne-Rhône-Alpes, Frankreich Venaus, Torino, Piemont, Italien |
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Teil von: |
Technische Daten
Abmessungen
Tunnellänge | 53.1 km | |
Abstieg La Praz | Länge | 2 500 m |
Tunnelquerschnittsfläche | 58 m² | |
Längsneigung | 12% | |
Abstieg Modane | Länge | 4 000 m |
Abstieg St-Martin-d.l.-Porte | Länge | 2 050 m |
Auszug aus der Wikipedia
Der im Bau befindliche Mont-Cenis-Basistunnel ist das Herzstück der neuen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnverbindung Lyon–Turin. Bis 2032 soll die Strecke und der Tunnel für den Personen- und Güterverkehr bereitstehen.
Projekt
Als Teil der von der EU-Kommission geförderten neun Hauptverkehrsbahnkorridore ist die Hochgeschwindigkeitstrasse Lyon–Turin ein wichtiges Element in der europäischen Schieneninfrastrukturplanung. Die geplante Neubaustrecke ist 140 Kilometer lang und besteht aus drei Abschnitten: dem französischen Teil zwischen Lyon und Saint-Jean-de-Maurienne, dem italienischen Teilstück zwischen Turin und Bruzolo sowie dem internationalen Mittelteil mit dem Mont-Cenis-Basistunnel. Mit 57,5 Kilometern soll der mit zwei eingleisigen Röhren ausgestattete Tunnel nach der Fertigstellung im Jahr 2032 zu den längsten Eisenbahntunneln der Erde zählen. Ein kurzes Stück weiter gehört außerdem ein 12 Kilometer langer Tunnel zwischen Venaus und Bussoleno zur Neubaustrecke.
Vorstudien, Proteste und Kosten
Bereits im Jahr 1994 begannen erste Vorstudien. Anfang 2005 wurde der Bau eines Erkundungsstollens auf der italienischen Seite beschlossen, seitdem (Stand 2011) reißen die Proteste im piemontischen Susatal gegen das Projekt nicht ab. Mehrfach musste deshalb der Baubeginn schon verschoben werden.
Die Kosten für den Bau des grenzüberschreitenden Abschnitts (mit dem Basistunnel) sind mit etwa 8,5 Milliarden Euro projektiert, diese sollen von den beiden betroffenen Ländern und der EU aufgebracht werden. Die Gesamtinvestitionen für die neue Strecke werden mit geschätzt 26 Milliarden Euro geplant, die bis zu 40 Prozent aus EU-Mitteln finanziert werden (Stand 2019 oder früher). Die EU-Finazierung erfolgt über das Connecting Europe Facility (CEF) Programme und wird von der European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency (CINEA) (vor April 2021 der Exekutivagentur für Innovation und Netze – INEA) begleitet. Mit der Durchführung des Baus wurde die TELT (Tunnel Euralpin Lyon Turin) beauftragt, an der Frankreich und die Staatsbahn FS zu je 50 % beteiligt sind.
Die Planung wurde 2017 abgeschlossen.
Altstrecke überlastet
Die bestehende Strecke Lyon–Turin ist bereits über 145 Jahre alt und stößt seit langem an ihre Kapazitätsgrenzen. Der Mont-Cenis-Tunnel wurde 1871 mit einer Länge von 12,2 Kilometer eröffnet und ist damit der älteste große Alpentunnel. Bis zur Eröffnung des Gotthardtunnels 1882 war er der längste Tunnel der Welt.
Personenzüge sollen in Zukunft den geplanten Mont-Cenis-Basistunnel mit einer Höchstgeschwindigkeit von 220 bis 240 km/h befahren, was die Transitzeit von bisher 3,5 Stunden auf 1,47 Stunden reduzieren würde. Güterzüge sollen mit 100 bis 120 km/h verkehren.
Bau
Im Juli 2021 wurden durch die TELT Aufträge für drei Baulose vergeben, die 80 % des Bauumfangs umfassen. Es fehlte noch das italienische Baulos im Wert von ca. 1 Milliarde Euro, das am Portal bei Susa (Turin) münden wird. Bis Anfang Juli 2021 wurden bereits insgesamt 30 km Tunnel gegraben. Dies entspricht mehr als 18 % der insgesamt 162 km (mit zwei parallelen Haupttunneln, vier Zugangsstollen und 204 Querschlägen), die für dieses Projekt geplant sind.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Mont-Cenis-Basistunnel" und überarbeitet am 27. April 2022 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Alpina (Abstieg St-Martin-d.l.-Porte)
- Antea (Abstieg St-Martin-d.l.-Porte)
- Scetauroute (Abstieg St-Martin-d.l.-Porte)
- Schmidhalter & Pfammatter AG (Abstieg La Praz)
- Terrasol (Abstieg St-Martin-d.l.-Porte)
- Groupe Razel (Abstieg St-Martin-d.l.-Porte)
- Bilfinger Berger SE (Abstieg St-Martin-d.l.-Porte)
- Cogeis (Abstieg La Praz)
- Ghella (Abstieg La Praz)
- Granulats Rhône-Alpes (Abstieg St-Martin-d.l.-Porte)
- Pizzarotti (Abstieg St-Martin-d.l.-Porte)
- Sotrabas (Abstieg La Praz)
- Spie Batignolles TPCI (Abstieg La Praz)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Applications de la tomographie sismique 3D dans la descenderie de St-Martin-La-Porte, France. Vorgetragen bei: AFTES - Journées techniques, Chambéry, 2005, S. 447-452. (2005):
- Approches originales des reconnaissances géologiques pour un projet de tunnel de grande ampleur dans le contexte alpin. Cas du tunnel de base de la future liaison ferroviaire Lyon-Turin. Vorgetragen bei: AFTES – Paris 25-28 octobre 1999, S. 27-34. (1999):
- Convergences extrêmes sous les Alpes -. In: Chantiers de France, n. 393 (September 2006), S. 30-32. (2006):
- Difficultés liées aux fortes convergences rencontrées lors du creusement de la descenderie de Saint Martin La Porte. Vorgetragen bei: AFTES - Journées techniques, Monaco, 2008, S. 395-404. (2008):
- Liaison ferroviaire Lyon - Turin. L'heure du choix. In: Le Moniteur des Travaux Publics et du Bâtiment, n. 5188 (2 Mai 2003), S. 16-18. (2003):
- Über diese
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20004833 - Veröffentlicht am:
05.09.2002 - Geändert am:
09.04.2022