Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Tunnel |
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Funktion / Nutzung: |
Eisenbahntunnel |
Lage / Ort
Lage: |
Wien 12 (Meidling), Wien, Österreich Wien 14 (Penzing), Wien, Österreich |
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Koordinaten: | 48° 10' 21" N 16° 19' 33" E |
Koordinaten: | 48° 12' 18" N 16° 14' 9" E |
Technische Daten
Abmessungen
Gesamtbauwerk | Gesamtlänge | 11 073 m |
Tunnellänge | 9 434 m | |
Los LT 31 | Tunnellänge | 1 780 m |
Tunnelquerschnittsfläche | ca. 80 m² | |
Los LT 33 | lichte Höhe | 11.4 m x 8.45 m |
Tunnellänge | 3 480 m | |
Gleisanzahl | 2 | |
Tunnelquerschnittsfläche | ca. 140 m² | |
Los LT 44 | Tunnellänge | 2.3 km |
Gleisanzahl | 1-2 | |
Tunnelquerschnittsfläche | 85 m² / 140-190 m² |
Baustoffe
Tunnel |
Stahlbeton
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Anwendungsberichte und verwendete Produkte
Wasser- und Sandeinbruch im Lainzer Tunnel erfolgreich gestoppt, Boden verfestigt
Der Einsatz von Injektions- und Abdichtungsmitteln inklusive der entsprechenden Geräte und Maschinen der TPH Bausysteme GmbH ist vielfältig. Am erfolgreichen Eindämmen des Wasser- und Sandeinbruchs am Lainz ... [mehr]
Chronologie
Ende Mai 2009 | erfolgte die letzte Sprengung. |
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Auszug aus der Wikipedia
Der Lainzer Tunnel, benannt nach dem Bezirksteil Lainz, ist ein 9,434 km langer Bahntunnel in Wien, der seit 9. Dezember 2012 die Westbahnstrecke mit der Südbahnstrecke, der Ostbahnstrecke und der Donauländebahn (Richtung Zentralverschiebebahnhof Wien-Kledering) verbindet.
Zweck des Vorhabens war die Erhöhung der Kapazität im Ost-West-Transit. Die bestehende, teilweise eingleisige Verbindungsbahn zwischen Wien Hütteldorf und Wien Meidling wird durch den Lainzer Tunnel entlastet. Dort frei werdende Kapazitäten können auch zur Erweiterung des Nahverkehrsangebotes genutzt werden, das bis 2025 mit dem durchgehend zweigleisigen Ausbau, der Errichtung von zwei neuen Stationen und dem Umbau bestehender Stationen attraktiviert werden soll.
In der PR-Arbeit wurde der Lainzer Tunnel auch als Wildschweintunnel bezeichnet, da der unterfahrene Lainzer Tiergarten häufig mit den dort vorkommenden Wildschweinen assoziiert wird.
Strecke
Die Tunnelstrecke beginnt im Westen bei der S-Bahn-Station Wien Wolf in der Au der Westbahn, etwa 2 km westlich der U- und S-Bahn-Station Wien Hütteldorf (siehe Streckendiagramm der Westbahn). Dort entstand auch der unterirdische Knoten Hadersdorf, eine Verknüpfung mit der neuen Hochleistungsstrecke von St. Pölten nach Wien (Wienerwaldtunnel), die am gleichen Tag in Betrieb genommen wurde.
Die Strecke verläuft dann im Westen Wiens (13. Gemeindebezirk, Hietzing) unterhalb des Lainzer Tiergartens, des Höhenzuges Trazerberg–Girzenberg–Roter Berg, von Speising ostwärts nahe an der bestehenden Verbindungsbahn und mündet vor dem Bahnhof Wien Meidling in die Südbahnstrecke bzw. vor der Station Wien Inzersdorf in die Donauländebahn (siehe Streckendiagramm dieser Bahn).
Der Lainzer Tunnel ist Teil der Westbahn und der Europäischen Hochgeschwindigkeitsstrecke Paris–Bratislava bzw. –Budapest.
Der einröhrige, zweigleisige Tunnel kann von Personenzügen mit 160 km/h befahren werden, von Güterzügen mit 120 km/h. Die Güterschleife des Tunnels ist mit 100 km/h befahrbar.
Geschichte
Planung
Die Planung wurde 1992 aufgenommen. Die Fertigstellung wurde ursprünglich bis 2006 erwartet.
Bau
Die staatliche Eisenbahn-Hochleistungsstrecken-Aktiengesellschaft (HL-AG) wurde 1990 mit der Planung und 1996 mit der Bauausführung betraut. Ab 1999 wurde an der Verknüpfung mit Westbahn und Wienerwaldtunnel gebaut. Im Zuge der ÖBB-Reform 2005 wurden die Agenden der HL-AG von der ÖBB Infrastruktur Bau AG übernommen.
Nach der Abweisung von Anrainereinsprüchen gegen das Projekt durch den Verwaltungsgerichtshof im Juli 2006 wurde im Oktober 2006 mit dem eigentlichen Tunnelvortrieb begonnen. Wie der ORF am 31. Mai 2007 berichtete, wurde der Bau des Tunnels vom Verwaltungsgerichtshof aufgrund einer Beschwerde von Anrainern jedoch wieder gestoppt.
Nachdem von der ÖBB-Infrastruktur Bau AG zugesichert wurde, den Bedenken der Anrainer entsprechend besseren Beton mit höherem Brandwiderstand zu verwenden, wurde vom Infrastrukturministerium am 4. Juni 2007 ein neuer Baubescheid erlassen.
Am 22. Mai 2009 wurde der Durchschlag gefeiert, im April 2011 der erste Gleisstrang fertiggestellt.
Inbetriebnahme
Die Fahrleitung im Tunnel wurde am 20. Juni 2012 dauerhaft unter Spannung gesetzt.
Der reguläre Bahnbetrieb wurde mit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2012 aufgenommen, gleichzeitig mit der Fertigstellung des Wienerwaldtunnels und den ersten fertiggestellten Bahnsteigen des neuen Wiener Hauptbahnhofs.
Seit 14. Dezember 2014 werden neben Güterzügen auch ICE-Züge von Deutschland kommend durch den Tunnel zum Flughafen Wien-Schwechat geführt. Seit der mit Dezember 2015 erfolgten Vollinbetriebnahme des Wiener Hauptbahnhofs werden alle Fernverkehrszüge der ÖBB von und nach Wien durch den Tunnel zum Hauptbahnhof und nicht mehr wie zuvor teils auch zum Westbahnhof geführt. Täglich verkehren stündlich pro Richtung drei Railjets und alle zwei Stunden ein ICE. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 bedient auch die WESTbahn stündlich den Wiener Hauptbahnhof und fährt diesen auf direkter Strecke durch den Tunnel an.
Daten und Fakten
- Streckenlänge: 9,434 km; mit Anschlüssen: 11,073 km
- Tunnellänge: 12,3 km; mit Anschlüssen (und Rettungsstollen)<: 15,4 km
- Gesamtlänge der Gleisum- und -neubauten: 25,3 km
- Oberleitung: Stromschiene
- Kunstbauten: 7 Anfahrschächte und -bereiche, 4 Portale, 28 Sicherheitsausstiege, 4 Betriebsgebäude, 4 Neu- bzw. Umbauten von S-Bahn-Haltestellen, 6 Straßenquerungen, 10 Bahnquerungen, 5 Fuß- und Radwegquerungen, 2 Bachquerungen, 3 Einbautenkollektoren
Das Bauwerk ist mit Punktförmiger Zugbeeinflussung und ETCS Level 2 ausgerüstet.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Lainzer Tunnel" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Daller (Los LT 33)
- Geoconsult Wien ZT GmbH (Los LT 33)
- iC consulenten Ziviltechniker GesmbH (Los LT 24)
- ISP ZT GmbH (Los LT 33)
- Strobl (Los LT 44)
- Alpine Mayreder Bau GmbH (Los LT 31)
- Ed. Züblin AG (Los LT 33)
- G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H. (Los LT 44)
- Gebrüder Haider Bau GmbH (Los LT 44)
- HOCHTIEF AG (Los LT 31)
- ÖSTU-STETTIN Hoch- und Tiefbau GmbH (Los LT 44)
- Porr Technobau und Umwelt AG
- Porr Tunnelbau GmbH (Los LT 33)
- Strabag AG (Los LT 33)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Advanced Observation Techniques for Sophisticated Shallow Tunnel Projects. Experience Gained Using Innovative Monitoring Methods at the Lainzer Tunnel LT31. In: Geomechanik und Tunnelbau, v. 1, n. 5 ( 2008), S. 466-476. (2008):
- Contract LT33 Hofjagdstrasse - the central section of the Lainzer Tunnel / Baulos LT33 Hofjagdstraße - der Mittelabschnitt des Lainzer Tunnels. In: Geomechanics and Tunnelling, v. 2, n. 5 ( 2009), S. 513-520. (2009):
- Geological-Geotechnical Exploration Measures for the Lainz Tunnel Project. In: Felsbau, v. 18, n. 4 ( 2000), S. 22. (2000):
- Implementierung des Sicherheitsmanagements in die Planung und Bauüberwachung am Beispiel des Lainzer Tunnels Baulos LT31 Maxing. In: Geomechanik und Tunnelbau, v. 1, n. 3 ( 2008), S. 172-181. (2008):
- Lainzer Tunnel - Lot LT 33. In: (2008): The Austrian Art of Tunnelling. Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wisenschaften GmBH und Co. KG, Berlin (Deutschland), ISBN 978-3-433-02924-4, S. 41-43. (2008):
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20003967 - Veröffentlicht am:
24.06.2002 - Geändert am:
28.05.2021