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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1. August 1960
Fertigstellung: 31. Juli 1964
Status: abgerissen (2006)

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Doppelklappbrücke
Funktion / Nutzung: Straßenbrücke
Baustoff: Structurae Plus/Pro - Jetzt abonnieren!
Vorlandbrücken:
Spannbetonbrücke
Überbau im klappbaren Feld:
Stahlbrücke

Lage / Ort

Lage: , ,
Überquerte:
  • Trave
Ersetzt: Herrenbrücke (1902)
Ersetzt durch: Herrentunnel (2005)
Koordinaten: 53° 54' 6" N    10° 46' 21" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Gesamtlänge ca. 550 m
Brückenfläche 2 195.64 m²
Fahrbahntafel Breite 27 m
Fahrbahnbreite (gesamt) 2 x 7.50 m
Trennpfeiler Anzahl 2
Überbau im klappbaren Feld Gesamtlänge 2 x 40.66 m = 81.32 m
Widerlager Anzahl 2

Baustoffe

Pfeiler Stahlbeton
Überbau der Vorlandbrücken Spannbeton
Überbau im klappbaren Feld Stahl
Trennpfeiler Stahlbeton

Chronologie

1. August 1960

Baubeginn.

31. Juli 1964

Fertigstellung.

4. August 1964

Inbetriebnahme.

26. August 2005

Eröffnung des mautpflichtigen Herrentunnels, der die Brücke ersetzt.

27. August 2005

Ausserdienststellung.

Ende 2006

Abschluss des Rückbaus der Brücke.

Auszug aus der Wikipedia

Die Herrenbrücke war eine Straßenbrücke, die im Zuge der Travemünder Allee (B 75) zwischen Lübeck und dem Stadtteil Travemünde im Stadtteil Herrenwyk die Trave überquerte. Die hier Untertrave genannte Wasserstraße verbindet Lübeck mit Lübeck-Travemünde und mündet dort in die Ostsee.

Die Begriffe Herrenbrücke und Herrenwyk leiten sich von dem Wort Hering ab, der hier aufgrund einer natürlichen Verengung der Trave in großen Mengen gefangen wurde.

Geschichte

Im Jahr 1901 wurde die damals noch mehr mäandrierende Trave zur Erleichterung der Schifffahrt zum Lübecker Hafen ausgebaut und in ihrem Verlauf begradigt. In diesem Zuge wurde im Bereich der Herreninsel ein neuer Durchstich geschaffen, der mit einer Brücke für den Straßenverkehr überwunden werden musste. Dies geschah durch eine eiserne Drehbrücke, die auch der Straßenbahn diente. Baubeginn der Brücke war im April 1901, die Freigabe für den Straßenverkehr erfolgte am 1. April 1902, der Schiffsverkehr folgte ab Oktober 1902.

Während der Wirtschaftswunderzeit wurde die alte, nur zwei Spuren bei 5,4 m Fahrbahnbreite aufweisende, Brücke zu klein, sodass ab dem 1. September 1960 neben der alten Drehbrücke eine neue, größere Klappbrücke gebaut wurde. Nach der Freigabe der damals größten Klappbrücke Europas am 4. August 1964 wurde die alte Brücke abgebaut. Die neue Herrenbrücke mit zwei getrennten zweispurigen Fahrbahnen hatte nun vier Klappelemente (zwei für jede Fahrtrichtung) und wies eine lichte Weite zwischen den beiden Strompfeilern auf. Dies ermöglichte die Verbreiterung und Vertiefung des Fahrwassers der Untertrave. Die größere Höhe der neuen Brücke erforderte längere Zufahrten an beiden Ufern bei einer Länge zusammen mit den Vorlandbrücken von etwa 550 Metern, ermöglichte aber eine Durchfahrt von vielen Schiffen mit bis zu 22 Meter Höhe ohne spezielle Brückenöffnung, sodass der Straßenverkehr nicht mehr so oft wie früher unterbrochen werden musste. Aufgrund von Konstruktionsfehlern gab es jedoch von Anbeginn Probleme mit dem Klappmechanismus. Die Brücke öffnete und schloss sich nicht zuverlässig und verursachte damit oft brenzlige Situationen. Konnte sie nicht oder nicht rechtzeitig geöffnet werden, mussten Schiffe, die die Brücke passieren wollten, mit voller Rückwärtsfahrt eine Kollision mit dem Bauwerk verhindern. Ließ sie sich nach einer Schiffspassage nicht mehr schließen, verursachte sie auf der stark befahrenen Straße lange Staus.

Eine Geschichte vom verantwortlichen Architekten erzählt, dass dieser sich wegen der unzähligen Mängel der Herrenbrücke von derselben gestürzt habe. Dies konnte aber bisher nicht belegt werden. Die Stadt Lübeck investierte in die Brücke, den einstigen Stolz der Stadt, im Laufe ihrer Lebenszeit große Geldsummen für Modifikationsmaßnahmen, die die Brücke zuverlässiger machen sollten, und für den Unterhalt. Zuverlässig wurde der Klappmechanismus jedoch nie. Zusätzlich wurden bei den Rampenbrücken aus Spannbeton unzureichend verpresste Spannglieder festgestellt, die so große Korrosion aufwiesen, dass ab dem Jahr 2000 eine Online-Überwachung der Verformungen der Brücke installiert und das maximal zulässige Fahrzeuggewicht auf 40 Tonnen begrenzt wurde.

Daher entschloss sich die Stadt Lübeck als Ersatzbauwerk einen Tunnel bauen zu lassen.

Ersatz der Brücke durch den Herrentunnel

Am 26. August 2005 wurde die Brücke durch den privat finanzierten, mautpflichtigen Herrentunnel ersetzt. In der Zeit von August 2005 bis September 2006 wurde die Brücke abgerissen.

Für Fußgänger und Radfahrer stellt diese Lösung allerdings eine Verschlechterung dar, weil sie den Tunnel nur in Shuttle-Bussen der Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft (LVG) durchqueren dürfen. Dieser für den Nutzer kostenlose Dienst kann aber, je nach Fahrplan, gewisse Wartezeiten nach sich ziehen.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Herrenbrücke (Herrenwyk)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

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Relevante Literatur

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20022294
  • Veröffentlicht am:
    13.07.2006
  • Geändert am:
    17.09.2024
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