Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Kreisbogenbrücke mit zwei Etagen |
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Funktion / Nutzung: |
Eisenbahnbrücke |
Baustoff: |
Mauerwerksbrücke |
Draufsicht: |
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Baustoff: |
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Preise und Auszeichnungen
Lage / Ort
Lage: |
Jocketa, Pöhl, Vogtlandkreis, Sachsen, Deutschland |
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Koordinaten: | 50° 33' 11.17" N 12° 10' 2.41" E |
Technische Daten
Abmessungen
größte Stützweite | 31 m | |
Höhe | 68 m | |
Länge | 279 m | |
Fundamente | Tiefe | max. 9 m |
Massen
Naturstein | 21 579 m³ |
Kosten
Baukosten | Mark 4 129 000 |
Baustoffe
Pfeiler |
Ziegelstein
|
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Bögen |
Ziegelstein
|
Chronologie
Mai 1846 | Aushebung Pfeilergründungen. |
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15. Juli 1851 | Einweihung durch König Friedrich August. |
16. April 1945 | Sprengung des Mittelpfeilers. |
1946 — 1950 | Wiederherstellung. |
Bemerkungen
Es wurden insgesamt 12.323.249 Ziegel verbaut.
Auszug aus der Wikipedia
Die Elstertalbrücke ist eine Eisenbahnbrücke im sächsischen Vogtlandkreis. Sie führt die Bahnstrecke Leipzig–Hof bei Jocketa über die Weiße Elster und die neben dem Fluss laufende Bahnstrecke Gera Süd–Weischlitz. Das 68 m hohe Bauwerk gilt nach der Göltzschtalbrücke als zweitgrößte Ziegelsteinbrücke der Welt.
Geschichte
Die Brücke wurde im Zuge des Baus der Bahnstrecke Leipzig–Hof der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn Compagnie errichtet. Der Grundstein wurde am 7. November 1846 gelegt. Da sich der Baugrund am linken Flussufer im bebauten Grubenfeld der seit 1834 verliehenen Eisensteinzeche Fischer Fundgrube an der Röttisleithe befand, machte es sich erforderlich, einen Sicherheitspfeiler zum Schutz des Brückenbaus anzuordnen. Der Bergbauunternehmer und Besitzer der Eisenhütte Tannenbergsthal Hermann Lattermann legte dagegen Beschwerde ein. Erst nach langwierigen Verhandlungen kam es zu einer Einigung über die Abtretung des Grubenfeldteiles durch die Brüder Robert und Hermann Lattermann auf Morgenröthe an die Eisenbahn-Direktion. Dies veranlasste das Oberbergamt, den Bergämtern Grubenfeldverleihungen im Bereich von Eisenbahnen generell zu untersagen.
An der Brücke wurden zwischen 1846 und 1851 von bis zu 800 Arbeitern 12 Millionen Ziegelsteine verbaut. Im Gegensatz zur nur zehn Meter höheren Göltzschtalbrücke wurden hier nur zwei Etagen und Mittelbögen angelegt. Das untere Stockwerk hat fünf Pfeiler, von denen vier zu Doppelpfeilern verbunden sind. Für die Gründungen der Pfeiler und für die Deckplatten wurde Granit verwendet.Während des Baus stürzte im Oktober 1848 ein Holzgerüst ein. Fünf Zimmerleute starben.
1853 wurden in der Firste des Tiefen Fischer Erbstolln im Sicherheitspfeiler unter den Brückenpfeilern unbekannte alte Grubenbaue aufgefunden, die zu Untersuchungen der Standfestigkeit der Brückenpfeiler veranlassten und eine Ausmauerung des Tiefen Fischer Erbstolln empfahlen, die dem sächsischen Staatsfiskus jedoch zu kostspielig erschien. 1854 wurde die marode Stollnzimmerung erneuert. Vier Jahre später war sie erneut verfault, so dass erneut eine Wiederherstellung durchgeführt wurde. Nach der Einstellung des Betriebs bei Fischer Fundgrube erwarb der Staatsfiskus 1867 von der Königin-Marien-Hütte den Tiefen Fischer Erbstolln unter dem Sicherheitspfeiler zwecks Verstürzung mit Bergen und verpflichtete sich im Falle einer Wiederaufnahme der Grube zur Anlegung eines Umbruches. Diese Möglichkeit löste erneute Sicherheitsbedenken aus, dabei wurde befürchtet, dass die Erschütterungen beim Vortrieb eines Umbruches Brüche in den alten Bauen unter den Pfeilern auslösen könnten. 1868 wurde diese Verpflichtung dahingehend geändert, dass ein neuer Stolln aus dem Lohbachtal vorgetrieben werden sollte. Die Grube wurde jedoch nie wieder aufgenommen.
In den Jahren 1924/25 erfolgten umfangreiche Instandsetzungsarbeiten an der Brücke. Dabei wurden unter anderem zur Vergrößerung des Gleisachsabstandes auf vier Meter die massiven Brüstungen nach außen verschoben und eine auskragende Fahrbahnwanne aus Stahlbeton eingebaut.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke am 16. April 1945 von der deutschen Wehrmacht gesprengt. Der mittlere Brückenpfeiler und die angrenzenden Brückenbögen wurden zerstört. Daraufhin konnten die Züge aus südwestlicher Richtung vorerst nur bis Röttis und aus nordöstlicher Richtung nur bis Jocketa verkehren. Außergewöhnlich war die Behelfsbrücke. Auf dem Rest des gesprengten mittleren Pfeilers wurde eine Stahlfachwerkstütze aufgesetzt, welche einen Fachwerksbrückenträger trug. Im Februar 1946 war die Brücke wieder befahrbar. Der endgültige Wiederaufbau der Gewölbebögen und Pfeilerkerne in Stahlbetonbauweise war im Oktober 1950 abgeschlossen. Der Behelfsbrückenträger wurde angehoben, darunter das neue Gleis auf der wiedererrichteten Brücke verlegt und schließlich die Behelfsbrückenteile auf Rollwagen abgesenkt, so dass sie über den Schienenweg abgefahren werden konnten. Die Brücke kann am Fuß der zweiten Bogenetage über einen Wanderweg begangen werden. Hier sind zwei Tafeln mit der Bauwerksgeschichte angebracht. Sie wurden noch zu Zeiten der DDR im Auftrag der Reichsbahndirektion Dresden angefertigt und zeigen die Brücke im Ursprungszustand und im Zustand nach der Zerstörung mit der Behelfsbrücke.
Von 1958 bis 1962 wurden wieder Instandsetzungsmaßnahmen durchgeführt. Im Jahr 2012 wurde im Zuge der Elektrifizierung der Strecke von Reichenbach (Vogtl) ob Bf bis Hof Hbf auch die Elstertalbrücke mit einer Fahrleitung versehen. Die Fahrleitungsmasten auf der Brücke wurden auf den Pfeilerkanzeln aufgestellt. Von 2021 bis 2025 soll eine Generalsanierung erfolgen und eine neue Fahrbahnwanne eingebaut werden.
Beteiligte Personen
- Professor Johann Andreas Schubert (1808–1870, Planer der Göltzschtalbrücke) – Entwurf der Brücke und Berechnung der Statik
- Oberingenieur Robert Wilke (1804–1889) – Ausführungsplanung und Oberbauleitung
- Ingenieur Hermann Kell (1820–1889) – Bauleiter
- bis zu 899 Arbeiter
Weitere technische Daten
Anzahl Ziegel: 12.323.000 Volumen Ziegelmauerwerk: 31.237 m³ Volumen Werksteinmauerwerk: 21.579 m³
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Elstertalbrücke" und überarbeitet am 12. Januar 2022 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Johann Andreas Schubert (Entwurf)
- Robert Wilke (Tragwerksplaner)
- Herrmann Kell (Baudirektor)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- 150 Jahre Göltzschtal- und Elstertalbrücke. In: Bautechnik, v. 78, n. 7 (Juli 2001), S. 524-526. (2001):
- Johann Andreas Schubert (1808 - 1870) (Teil 2). Schubert und die großen Eisenbahnbrücken im Vogtland. In: Bautechnik, v. 72, n. 11 (November 1995), S. 756-765. (1995):
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20022233 - Veröffentlicht am:
10.07.2006 - Geändert am:
13.01.2022