Allgemeine Informationen
Andere Namen: | Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke |
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Baubeginn: | 1967 |
Fertigstellung: | 4. Juli 1971 |
Status: | teilweise eingestürzt |
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Gevoutete Balkenbrücke Hohlkastenbrücke |
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Lagerungsbedingungen: |
für angemeldete Nutzer·innen |
Funktion / Nutzung: |
Straßenbrücke Straßenbahn-, Stadtbahn- oder U-Bahn-Brücke |
Baustoff: |
Spannbetonbrücke Structurae Plus/Pro - Jetzt abonnieren! |
Bauverfahren: |
Abschnittsweise Herstellung auf Lehrgerüst in Ortbeton |
Lage / Ort
Lage: |
Dresden, Sachsen, Deutschland |
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Überquert: |
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Teil von: | |
Ersetzt: |
Carolabrücke (1895)
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Koordinaten: | 51° 3' 16.50" N 13° 44' 49.52" E |
Technische Daten
Abmessungen
größte Stützweite | 120 m | |
Gesamtlänge | 375 m | |
Stützweiten | 44.00 m - 56.00 m - 120.00 m - 95.00 m - 48.00 m | |
Anzahl Felder | 5 | |
Länge des Einhängeträgers | 84.00 m | |
Gleisanzahl | 2 | |
lichte Durchfahrtshöhe | 6.61 m |
Baustoffe
Fahrbahntafel |
Spannbeton
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Pfeiler |
Stahlbeton
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Widerlager |
Stahlbeton
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Chronologie
November 2019
— Juni 2021 |
Sanierung des Brückenzuges A, dem östlichen Überbau mit der Fahrbahn in Richtung Norden bzw. Neustadt. |
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Oktober 2022
— Juni 2024 |
Sanierung des Brückenzuges B, dem mittleren Überrbau mit der Fahrbahn in Richtung Süden bzw. Innenstadt. |
11. September 2024, 02:58 | Das Hauptfeld des westlichen Überbaus (Brückenzug C), der die beiden Straßenbahngleise trägt, stürzt ein. Es scheint dabei keine Person zu Schaden gekommen zu sein. An nördlichen Strompfeiler ist der Überbau dabei direkt über dem Pfeiler abgerissen, auf der südlichen Seite jedoch an der Koppelfuge. Die nächsten beiden nördlichen Felder des Durchlaufträgers weisen erhebliche Durchbiegungen auf. |
12. September 2024 | Am Abend beginnt der Abriss des eingestürzten Brückenzugs C. |
12. September 2024, 03:00 | Die nördlichen Felder des Brückenzuges C mit übermäßigen Verformungen werden durch Abrissarbeiten und gezielte kleine Sprengungen zum Einstuz gebracht. |
2025 | Geplanter Beginn der Sanierung für den Brückenzug C, dem westlichen Überbau mit den Straßenbahngleisen. |
Bemerkungen
Die Carolabrücke besteht aus drei Überbauten, die als Brückenzüge A bis C bezeichnet werden. Brückenzug A besteht aus dem östlichen Überbau (stromaufwärts) und trägt die Straßenfahrbahn in Richtung Norden. Brückenzug B ist der mittlere Überbau mit der Fahrbahn in Richtung Süden (Innenstadt), während der Brückenzug C, der westliche Überbau (stromabwärts) die beiden Straßenbahngleise sowie ein Geh- und Radweg trägt bzw. bis zum Einsturz am 11. September 2024 trug. Die Brückenzüge sind über Querriegel (als Gerber-Träger) an einigen Stellen miteinander verbunden, bilden aber keinen durchgehend monolitisch miteinander tragenden Überbau.
Auszug aus der Wikipedia
Die Carolabrücke ist eine der vier Elbbrücken in der Dresdner Innenstadt. Sie wird im Süden in der Altstadt durch den Rathenauplatz und im Norden in der Inneren Neustadt durch den Carolaplatz begrenzt.
Sie ist nach Carola von Wasa-Holstein-Gottorp (1833–1907), der Gemahlin von König Albert, benannt. Von 1971 bis 1991 trug die Brücke nach dem sächsischen Ministerpräsidenten und Dresdner Oberbürgermeister Rudolf Friedrichs den Namen Dr.-Rudolf-Friedrichs-Brücke. An der unterstromigen Seite des Altstädter Widerlagers ist bis heute eine entsprechende Namenstafel vorhanden.
Erste Carolabrücke (1892–1945)
Die erste Brücke wurde in den Jahren 1892 bis 1895 unter Karl Manck und Hermann Klette errichtet. Das insgesamt 340 Meter lange Bauwerk war für eine 9,6 Meter breite Fahrbahn mit einer zweigleisigen Straßenbahntrasse und beidseitigen 3,2 Meter breiten Gehwegen ausgelegt. Die Brückenkonstruktion hatte in der Elbe zwei Pfeiler und drei Stromöffnungen. Jeweils sechs vollwandige eiserne Bögen überspannten die Stromöffnungen bei lichten Weiten von 61,0 Meter im mittleren Bogen und 59,0 Meter in den beiden benachbarten Bögen und einem geringen Pfeilverhältnis von nur etwa 1:14. Im Vorlandbereich schlossen am linken Flussufer zwei und auf der anderen Seite vier gemauerte Gewölbeöffnungen an.
Am Abend des 7. Mai 1945, einen Tag vor Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland, sprengten Einheiten der Waffen-SS zwei Bögen der Stromöffnungen sowie zwei rechtselbische Vorlandbögen vor der vom Albertplatz vorrückendenden Roten Armee. Aufgrund der starken Zerstörung wurde auf einen Wiederaufbau in alter Form verzichtet. 1952 wurden weitere erhaltene Teile demontiert. Am 7. März 1952 wurden die verbliebenen Bogenträger gesprengt. Die beiden Mittelpfeiler im Strom wurden erst beim Bau der zweiten Carolabrücke Ende der 1960er Jahre entfernt.
Zweite Carolabrücke (1967–heute)
Das heutige Bauwerk wurde von 1967 bis 1971 durch den VEB Brückenbau Dresden errichtet. Die Brücke führt mit vier Fahrspuren der Bundesstraße 170 und einem getrennten Gleiskörper der Straßenbahn die wichtigste Nord-Süd-Verbindung im Dresdner Straßenverkehr, die sich nach Norden in der Albertstraße fortsetzt.
2003 zählte die Stadtverwaltung etwa 53.000 Fahrzeuge pro Tag, die die Brücke querten. Damals führte die B 170 noch den Fernverkehr zwischen der Autobahn 4 und der tschechischen Grenze in Zinnwald durch die Innenstadt. Seit Ende 2004 wird der Fernverkehr über die A 17 um die Stadt geführt, weshalb die Belastung gesunken ist.
Die Brücke ist 32 Meter breit und besteht aus drei Überbauten. Es sind Spannbetonhohlkastenbrücken mit dem Gerberträger als Bauwerkssystem in Längsrichtung. Bei nur noch einem Strompfeiler betragen die Stützweiten im südlichen Randfeld 44 Meter und beim ersten Innenfeld 58 Meter. Die Elbe wird mit 120 Meter und 95 Meter überbrückt, das nördliche Endfeld spannt 58 Meter weit. Die über dem Strompfeiler gevoutet ausgebildete Brücke war in der DDR die Spannbetonbrücke mit der größten Stützweite. Die kleinste Durchfahrtshöhe beträgt 6,61 Meter beim höchsten schiffbaren Wasserstand.
Skulpturen
Die beiden allegorischen Figurengruppen „bewegte Elbe“ (Triton schwingt seine Keule bei der Jagd über die Wellen) und „ruhige Elbe“ (Nereide reitet über ruhiges Wasser) auf der Altstädter Seite der Carolabrücke wurden 1907 von dem Dresdner Bildhauer Friedrich Offermann aus Sandstein geschaffen. Die Bronzetafeln und die bronzenen Kronen, die am Sockel angebracht waren, wurden 1946 entfernt. Beim Neubau der Brücke wurden die Sockel um ein Drittel zugeschüttet.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Carolabrücke (Dresden)" und überarbeitet am 20. April 2011 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, S. 23. (1997):
- Brücken der Stadterweiterung. Albertbrücke – Carolabrücke – Flügelwegbrücke. In: (2008): Dresdner Elbbrücken in acht Jahrhunderten. Dresdner Geschichtsverein e.V., Dresden (Deutschland), ISBN 978-3-910055-90-2, S. 51-60. (2008):
- Langzeituntersuchungen an der Carolabrücke Dresden. In: Bautechnik, v. 71, n. 1 (Januar 1994), S. 15-22. (1994):
- Nichtmetallische Bewehrung im Großbrückenbau – Kappenverbreiterung Carolabrücke Dresden. Vorgetragen bei: 30. Dresdner Brückenbausymposium, 8./9. März 2021, Dresden (Germany), S. 63-78. (2021):
- Straßenbrücken über die Elbe. Eine Darstellung der historischen Entwicklung der Elbbrücken in Deutschland. 1. Ausgabe, Saxoprint GmbH, Dresden (Deutschland), S. 27-30. (2005):
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20016208 - Veröffentlicht am:
27.04.2005 - Geändert am:
17.09.2024