Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Bürogebäude |
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Lage / Ort
Lage: |
Paris (15.), Paris, Ile-de-France, Frankreich |
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Adresse: | Rue de l'Arrivée |
Koordinaten: | 48° 50' 31.18" N 2° 19' 19.14" E |
Technische Daten
Abmessungen
Breite | 32 m | |
Höhe | 209 m | |
Anzahl der Stockwerke (oberirdisch) | 59 |
Baustoffe
Fassade |
Glas
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Kern |
Stahlbeton
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Auszug aus der Wikipedia
Tour Montparnasse (deutsch: Montparnasse-Hochhaus) ist der Name eines 210 Meter hohen Bürohauses im Pariser Stadtteil Montparnasse. Es wurde von 1969 bis 1973 vom Architekten Roger Saubot auf dem Gelände des 1965 abgerissenen ersten Bahnhofs Montparnasse errichtet. Mit 59 Stockwerken ist es nach dem Eiffelturm das höchste Bauwerk der Stadt. Bis zum Jahr 2011 war es das höchste Gebäude in Frankreich, dann wurde es vom Hochhaus Tour First in La Défense übertroffen. Zwischen 2019 und 2024 soll das Gebäude umfassend renoviert und um mehrere Etagen aufgestockt werden.
Beschreibung
Der Grundriss des Gebäudes ist ein langes Rechteck mit einer leicht konvexen Form an den Längsseiten.
Die 56. Etage ist eine öffentliche Aussichtsetage mit Restaurant. Das Dach (59. Etage) bietet eine zusätzliche Aussichtsplattform mit einem weiten Blick auf Paris. Die Fahrt mit dem Aufzug, dem schnellsten Europas bei der Eröffnung, dauert nur 38 Sekunden.
Verkehrsanbindung
Das Gebäude steht unmittelbar am großen Fernbahnhof Montparnasse. Dort endet auch eine Vorortstrecke, dazu gibt es Metro-Stationen und Bushaltestellen von jeweils mehreren Linien.
Baugeschichte und Kritik
Nachdem schon in den 1930er Jahren Pläne für einen neuen Montparnasse-Bahnhof gescheitert waren, wurde das Projekt einer Erneuerung des heruntergekommenen Bahnhofsviertels in den 1950er Jahren wieder aufgenommen. Dies geschah im Zusammenhang mit der Erstellung eines neuen Generalverkehrsplans für die französische Hauptstadt. 1956 wurde die gemischtwirtschaftliche Gesellschaft Société d'économie mixte pour l'Aménagement du secteur Maine Montparnasse (SEMMAM) geschaffen sowie die Agence pour l'Opération Maine Montparnasse (AOM) zur Durchführung der Opération. Ziel dieser Gründungen war der Flächenabriss größerer Teile des Bahnhofsviertels im Ausmaß von etwa 8 Hektar.
1958 wurden die ersten Studien bezüglich eines sehr hohen Büroturms veröffentlicht, begegneten aber massiver Kritik. Die Polemik um das Hochhaus verzögerte das Projekt erheblich, 1968 erteilte allerdings Kulturminister André Malraux die Baubewilligung. Der damalige Präsident Charles de Gaulle und sein Nachfolger Georges Pompidou profilierten sich als Unterstützer des Projekts. Trotz fortdauernder Polemiken wurde 1969 mit dem Bau begonnen, 1973 wurde das Gebäude eröffnet.
Die Polemik um das über 200 m hohe Bauwerk ist allerdings bis heute nicht verstummt. Das Magazin Spiegel Online berichtete, dass die Mitglieder der Seite virtualtourist.com das Gebäude zum zweithässlichsten der Welt gewählt haben. Aber auch in der fachlichen Diskussion ist das Gebäude umstritten. Der prominente Baukritiker Bruno Flierl schreibt über das Gebäude: „Der ‚Tour Montparnasse‘ gilt als eine der größten europäischen städtebaulichen Dummheiten, da er eine Konkurrenz zum Eiffelturm heraufbeschwört, der der Eiffelturm nicht gewachsen ist.“
Sonstiges
Nachdem im Mai 2005 ein Gutachten über die Verwendung von Asbest in dem Gebäude eingeholt und in einem technischen Dossier dargelegt worden war, bewilligte die Eigentümerversammlung im Dezember 2006 für die Asbestbeseitigung in den Gemeinschaftsflächen ein Budget von 110 Millionen Euro. Die Kosten für die darüber hinaus von den Teileigentümern zu tragende Sanierung ihrer Büros wurden mit 800.000 Euro pro Etage angesetzt. Im Hinblick auf den Abschluss der Arbeiten, der in etwa mit dem 40-jährigen Jubiläum des 1973 eröffneten Hochhauses zusammenfällt, wurde der Lichtgestalter Régis Clouzet mit dem Projekt eines neuen Beleuchtungskonzeptes beauftragt.
Renovierung und Aufstockung (2019–2024)
Aktuell ist ein umfangreicher Umbau des Wolkenkratzers geplant. Neben einer neuen, hellen, gläsernen Fassade, soll der Turm um einen 18 Meter hohen gläsernen Skygarden aufgestockt werden, womit nach der Renovierung eine Höhe von 228 Metern erreicht wird. Darüber hinaus sollen die untersten dreizehn Etagen rundherum um 2 Meter verbreitert und mit begrünten Balkonen und Wintergärten ausgestattet werden. Die Bauarbeiten sollen Ende 2019 beginnen und zu den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris abgeschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich auf 300 Millionen Euro.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Tour Montparnasse" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- A. Epstein and Sons International, Inc.
- Beaudoin, Cassin, De Marien, Saubot
- Roger Saubot (Architekt)
- Campenon Bernard (Kern)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Le chantier de Maine-Montparnasse. In: Travaux, n. 433 (April 1971), S. 45. (1971):
- Etude expérimentale in situ de l'effet du vent sur la tour Maine-Montparnasse. In: Annales de l'Institut Technique du Bâtiment et des Travaux Publics, n. 464 (Mai 1985), S. 41. (1985):
- Fondations de la Tour Maine-Montparnasse. In: Travaux, n. 429 (Dezember 1970), S. 55.
- Guide d'architecture Paris 1900-2008. Editions du Pavillon de l'Arsenal, Paris (Frankreich), ISBN 978-2-35487-003-4, S. # 809. (2009):
- Guide de l'architecture moderne à Paris. Guide to modern architecture in Paris. Editions Alternatives, Paris (Frankreich), S. 274. (2001):
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20002172 - Veröffentlicht am:
04.11.2001 - Geändert am:
29.07.2014