TEUPE Gerüstbautechnik für die Betonsanierung der Fleher Brücke
Nach mehr als 40 Jahren im Dienst, bedurfte der Pylon der Fleher Brücke über den Rhein zwischen Düsseldorf und Neuss einer umfassenden Betonsanierung. Wegen der starken Verkehrsaufkommens mussten die Arbeiten unter laufendem Verkehr durchgeführt werden, wofür ein aufwändiges Schutz- und Arbeitsgerüst notwendig war.
Die Fleher Brücke zwischen Düsseldorf und Neuss führt die BAB A46 über den Rhein und verbindet die linksrheinische Region mit dem Düsseldorfer Süden. Die Autobahnbrücke (Bauzeit 1976–1979) mit jeweils drei Fahrspuren in beiden Fahrtrichtungen, einer Standspur sowie einem Rad- und Gehweg parallel der Fahrbahnen muss einer durchschnittlichen Verkehrsbelastung von ca. 76 000 Fahrzeugen täglich standhalten. Im Vorlandbereich ist sie als Spannbetonbauwerk und über den Rhein als Schrägseilbrücke konstruiert. Ihre Gesamtlänge beträgt 1165 m. Mit einer Spannweite von 368 m über den Strom hat sie die größte Spannweite aller Schrägseilbrücken in Deutschland. Ihr Brückenpylon ist mit einer Höhe von 145 m über dem Gelände der höchste in Deutschland und schon aus weiter Entfernung zu sehen.
Inzwischen ist die mehr als 40 Jahre alte Autobahnbrücke in die Jahre gekommen und weist Korrosionsprobleme sowie Betonschäden und Risse am Pylon auf. Deshalb wird sie bereits seit längerem umfassend saniert.
Die ARGE Pylon Fleher Brücke Massenberg GmbH / Teupe & Söhne Gerüstbau GmbH erhielt im Jahr 2016 den Auftrag des Baulastträgers für alle Leistungen der Betonsanierung einschließlich aller Baubehelfe und Stahlbau- sowie Schlosserarbeiten. Der Auftragsanteil der Firma Massenberg umfasst die komplette Betoninstandsetzung inklusive Applikation eines Oberflächenschutzsystems auf dem gesamten Pylon. Der Auftragsanteil TEUPE umfasst die komplette Gerüststellung und Einhausung des Brückenpylons inklusive aller Stahlbauleistungen sowie die Baustelleneinrichtung, Errichtung eines Fahrbahn-Schutzdaches und Stellung von Aufzügen für Personen- und Lasttransporte sowie die Metallbau- und Schlosserarbeiten.
Bei der Brückensanierung geht es hoch hinaus. Für die Ausführung der Arbeiten musste eine Gerüstkonstruktion von der Gründung bis zum Pylonkopf in 145 m Höhe konzipiert werden. Die beiden Pylonschenkel wurden abschnittsweise von TEUPE eingerüstet und komplett mit einer patentierten Gerüstverkleidung eingehaust. Die Material- und Personentransporte für die Gerüstmontage erfolgten mittels Transportbühnen und Lastenaufzüge, die aufgrund des schräg stehenden 80 m hohen unteren Gerüstes an den Pylonstielen objektbezogen und mit geneigter Mastkonstruktion ausgeführt wurden.
Im Mai 2017 wurde die Einrüstung und Einhausung bis in 145 m Höhe fertig gestellt.
Bereits im Mai 2016 montierte TEUPE ein 1.400 m² großes Stahlbau-Schutzdach über die gesamte Fahrbahnbreite der Fleher Brücke. Zur Vermeidung von Verkehrsbeeinträchtigungen erfolgte die Montage des Schutzdaches in zwei 28-stündigen Wochenend-Sperrpausen. Die Auflagerung des Schutzdaches erfolgte auf der Mittelkappe auf Stahlbau-Stützjochen sowie rechts und links auf den Pylon-Vorsprüngen auf einer speziell konzipierten Stahlbau-Konsolen-Unterkonstruktion. Insgesamt wurden mehr als 180 t Stahl und 60 t Holzbohlen verbaut.
TEUPE ist für Tragende Bauteile und Bausätze für Stahltragwerke bis EXC3 nach EN 1090-2 zertifiziert, so dass alle Arbeiten von der Projektierung und Nachweisführung der Stahlbauherstellung bis hin zur Gründung auf und im Brückendeck im eigenen Hause ausgeführt werden konnten. Außerdem wurden alle erforderlichen Schlosser- und Stahlbauarbeiten am Pylon inklusive der Demontage und Neumontage von ca. 2.200 m² Trapezblechverkleidungen von TEUPE ausgeführt.
Die speziellen Anforderungen und die Komplexität dieses Bauwerks erfordern eine optimale Ausführungsplanung und detaillierte Arbeitsvorbereitung sowie prüffähig aufgestellte statische Berechnungen. Die Firma TEUPE gewährleistet mit individuellen Konzepten und durchdachten Gerüstbaulösungen Zeit- und Kostenvorteile für alle am Bauvorhaben Beteiligten unter Berücksichtigung der hohen Ansprüche an die Arbeits- und Terminsicherheit.
Die Ausführung der Sanierungsmaßnahmen am Pylon dauerte bis Ende 2017 an.