Fassade aus recyceltem Aluminium: Mercator One in Duisburg
Fast wirkt es, als sei ein großes, glänzendes Schiff in Duisburg angekommen: Das Büro- und Geschäftsgebäude Mercator One direkt beim Hauptbahnhof setzt ein imposantes Zeichen mitten in der Innenstadt. Der Gebäuderiegel ist etwa 100 m lang, 17 m breit und 26 m hoch. Er ist „das neue Entrée zur Stadt, eine Visitenkarte Duisburgs“, so Bernd Muley, Projektleiter bei Hadi Teherani Architekten. Sie haben den beeindruckenden Bau mit etwa 11.000 m² Nutzfläche entworfen.
Die markante, klar gegliederte Fassade des großen Bauvolumens ist zu 90 Prozent aus recyceltem Aluminium hergestellt und setzt damit ein Zeichen für Nachhaltigkeit. Sie ist so gestaltet, dass sie Bezüge zur Umgebungsbebauung aufnimmt und dem Bau einen skulpturalen Charakter verleiht.
Wechselnde Blickbezüge und eigenständige Identität
„Geschossweise Rücksprünge bringen Bewegung in den Stadtraum und nehmen Bezug auf die beiden angrenzenden Stadtachsen“, erklärte Muley. „Dabei springen die Geschosse an den Kopfseiten fächerartig zurück und schaffen so immer wieder wechselnde Blickbezüge und eine eigenständige Identität im Stadtraum. Durch diese Rücksprünge präsentiert sich das Gebäude aus allen Blickrichtungen immer wieder unterschiedlich. Es überrascht mit wechselnden Blickbezügen“.
Die Gestaltung des Bauvolumens sorgt mit seiner besonderen Dynamik und durch seine Positionierung auf dem Portsmouthplatz dafür, dass die Besucherströme vom nahe gelegenen Bahnhof in die Königstrasse, die zentrale Einkaufsstraße Duisburgs, und in die Friedrich-Wilhelm Straße, eine weitere wichtige Stadtachse, gelenkt und geleitet werden.
Für Leben im 1.200 m² großen Erdgeschoss sorgt dessen Nutzungskonzept: Hier öffnet sich das Gebäude ganz bewusst für alle Duisburger und Besucher der Stadt. Vier großflächige Geschäfts- und Gastronomieeinheiten mit Sitzmöglichkeiten auf dem neu gestalteten Portsmouthplatz und Convenience Stores laden zum Verweilen und Bummeln ein. Die dem Platz zugewandte Seite lässt sich dank spezieller Türanlagen in den warmen Monaten des Jahres großzügig öffnen und ermöglicht nahtlose Übergänge zwischen innen und außen.
Über dem luftigen Erdgeschoss erheben sich schließlich fünf Regelgeschosse, in denen Büroeinheiten mit hochflexiblen Grundrissen verschiedenste Büronutzungen zulassen. Die sechste Ebene springt als Staffelgeschoss deutlich zurück. Eine Dachterrasse sorgt hier für Freiheit über den Dächern der Stadt und neue, spannende Perspektiven.
Grünflächen gegen Wärmeinseleffekt
Intensiv begrünte Flächen auf der Dachterrasse und auf dem Technikgeschoss helfen dabei, den städtischen Heat-Island-Effekt abzumildern.
An den langen Gebäudeseiten prägt ein klares, annähernd quadratisches Raster die Fassaden. Im Erdgeschoss wurde die Struktur aus den darüber liegenden Ebenen verdoppelt und trägt so zu mehr Leichtigkeit, Großzügigkeit und Transparenz bei. Jeweils um 30 cm kragen die Ebenen auf den langen Gebäudeseiten aus und bringen so zusätzliche Dynamik in den Bau.
Den Kopfseiten von Mercator One kommt eine Sonderrolle zu: Lang gestreckte, transparente Glasflächen verleihen den aufgefächerten Gebäudeseiten Kraft. Lichtlinien, die in unterschiedlichen Farben leuchten können, akzentuieren darüber hinaus die Fächerung der Gebäudeköpfe bei Dunkelheit.
Die Fassade hat aber nicht nur dank ihrer ungewöhnlichen Form, sondern auch wegen der Farbgestaltung in einem ruhigen Anthrazitton Substanz. Die breiten Aluminiumrahmen wurden mit fein strukturiertem Effektlack aus dem Duraflon®-Beschichtungssystem versehen. Dieses lässt sich punktgenau an die ästhetischen Vorstellungen von Architekten anpassen – mit dem Nasslacksystem können Farbe, Glanzgrad und Struktur der Oberfläche individuell umgesetzt werden.
Die Architekten entschieden sich hier für eine eindrückliche Oberflächenhaptik. Gleichzeitig sorgt das Nasslacksystem auf Fluorpolymerbasis dafür, dass sich der Pflegeaufwand für die Fassade auf ein Minimum reduziert. So haften Graffitis, die gerade in Innenstadtsituationen häufig Probleme machen, erst gar nicht richtig an und können leicht beseitigt werden. Die robuste Oberfläche hält ihre Anfangsqualität über Jahrzehnte, auch bei widrigen Umweltbedingungen wie UV-Strahlung oder saurem Regen. Eine gleichbleibende Fassadenoptik ist entscheidend für die Qualität eines Baus, der so wie Mercator One identitätsstiftend für eine Stadt wirken soll. Appliziert wurde Duraflon® vom Unternehmen HD Wahl.
Das Mercator One ist richtungsweisend. Es setzt einen signalgebenden, starken Impuls für die Stadt Duisburg. Dank seiner skulpturalen Optik zieht es nicht nur die Blicke auf sich, sondern lenkt sie auch mit ganz neuen Perspektiven auf die Stadt.
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8008 - Veröffentlicht am:
17.08.2021 - Geändert am:
07.09.2021