Ertüchtigung des Eisenbahnviadukts Boleslawiec/Polen im Rahmen der E 30 Modernisierung
Die Firma FRENZEL-BAU war maßgeblich an der Instandsetzung des denkmalgeschützten Viaduktes im polnischen Boleslawiec (Bunzlau) beteiligt, einer Eisenbahnbrücke, die vor knapp 160 Jahren vom preußischen Staat erbaut worden ist.
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Das 1846 fertiggestellte steinerne Viadukt über das Bober-Flusstal in Bunzlau wurde vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. offiziell eröffnet. Das aus dem weißen Sandstein der Gegend errichtete Bauwerk ist 490 m lang, 8 m breit und 26 m hoch. Noch heute zählt die auf 36 Pfeilern ruhende Brücke zu einem der interessantesten Technikdenkmäler in Europa. Sie ist außerdem eine der größten steinernen Eisenbahnbrücken des Kontinents. Zugleich ist es das längste Eisenbahnviadukt Polens und eine bauliche Attraktion für die Region. Boleslawiec, das einstige Bunzlau, liegt ca. 50 km hinter der deutschen Grenze in Richtung Wrocl'aw (Breslau). Ziel der insgesamt ca. 10 Millionen € kostenden Modernisierung war, die Ertüchtigung der Brücke entsprechend den heutigen Anforderungen und Normen unter laufendem Bahnbetrieb sicherzustellen. Das Projekt wurde seitens der polnischen Staatsbahn und dem seitens der Europäischen Union hierfür vorgesehenen Kohäsionsfonds finanziert. Die im Laufe der Jahrzehnte eingedrungene Feuchtigkeit nagte an der Standsicherheit des Bauwerkes und nicht zuletzt am optischen Eindruck des aufwendig verzierten Natursteinviaduktes. Aufgabe FRENZEL-BAUs war, als Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft, in halbseitiger Bauweise und unter Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes die fristgerechte Erneuerung der Fahrbahnwanne einschließlich Herstellung der seitlichen Gehsteige. Nach Abbruch der alten Fahrbahnwanne wurde hierzu in Kombination mit vorgefertigten Betonteilen die neue Betonplatte in Ortbeton, einschließlich der dafür notwendigen Armierungs- und Schalungsarbeiten, hergestellt. Durch den Einsatz der Betonfertigteile zur Herstellung der auskragenden Fahrbahnverbreiterung konnten aufwändige Schalungs- und Gerüstbauarbeiten vermieden werden, da die wichtigen Komponenten zeitsparend als Fertigteile eingebaut wurden. Rund ein Jahr, bis September 2009, dauerten die Bauarbeiten. In dieser Zeit konnte der Eisenbahnbetrieb zumindest auf einem Gleis stets aufrecht erhalten werden. Bei den Planungen haben die Baufachleute auf alte Bestandsunterlagen zurückgreifen können. Diese Daten nutzten die beteiligten Fachplaner für neue statische Berechnungen. Mit der Sanierung von (denkmalgeschützten) Steinbogenbrücken hat die Firma FRENZEL-BAU in der Vergangenheit bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt, so auch im Rahmen der Sanierung der weltbekannten deutschen Ziegelsteinviadukte im Vogtland. "Man kann bei solchen Projekten nicht jedes Material verwenden, was bei einem Neubau problemlos möglich wäre", sagt Fachbereichsleiter Jens Schlosser. Um ein solches Vorhaben umsetzen zu können, ist spezielles Know-how nötig, das die Polnische Staatsbahn PKP und der Baubrückenverband nach Projektabschluss mit Auszeichnungen würdigten. Für die erfolgreiche und fristgerechte Arbeit erhielten die Firmen der Arbeitsgemeinschaft, und so auch FRENZEL-BAU, die Auszeichnung "Preis 2. Grades in der Kategorie Sanierung und Modernisierung von Ingenieurbauwerken" der Polnischen Kammer der Bauingenieure und Bautechniker.
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30.04.2012 - Geändert am:
03.03.2020