Anspruchsvolle Freiformarchitektur: Münchner AirportAcademy
Auf dem Gelände des Münchner Flughafens entsteht ein visionäres Innovationszentrum: LabCampus. Durch dessen direkte Anbindung an das internationale Verkehrsdrehkreuz gewinnt der Wirtschaftsstandort Bayern weiter an Attraktivität. Sukzessive werden in den nächsten Jahren auf einer Fläche von etwa 70 Fußballfeldern im Nordwesten des Flughafens vier Quartiere mit modernen Büroflächen und abwechslungsreicher Architektur realisiert. Der Neubau der AirportAcademy ist bereits das zweite Gebäude des Architekturbüros Auer Weber am LabCampus, für das die Ed. Züblin AG als Generalübernehmerin verantwortlich ist.
Das fünfstöckige Schulungsgebäude mit 76,40 m Länge, 49,40 m Breite und über 15.000 m² Bruttogeschossfläche wird ab Ende 2022 als Trainingszentrum der Flughafen München GmbH genutzt.
Flughafen-Rollfelder als umlaufendes Fachwerk
Markenzeichen des neuen Trainingszentrums ist das umlaufende Betonfachwerk über zwei Geschosse hinweg. Dieses gestaltende Sichtbetonelement spiegelt die einzigartige Rollfeldgeometrie des Münchner Flughafens wider. Trotz des filigranen Erscheinungsbildes mit seiner öffnenden Funktion trägt das 10 m hohe und insgesamt 250 m lange Fachwerkband die oberen drei Geschossebenen. Im Zusammenspiel mit der dahinter angebrachten Glasfassade der Sockelgeschosse ist die geometrisch äußerst anspruchsvolle Betonkonstruktion mit ihren verschachtelt angeordneten Schrägstreben von außen und innen entsprechend gut sichtbar; deshalb sollte sie in hoher Sichtbetonqualität ausgeführt werden.
Projektspezifisch kombiniert: System- und Sonderschalung
Das ZÜBLIN-Baustellenteam verwendet Schalungs- und Gerüstsysteme von PERI, beispielsweise Wandschalungen und Traggerüste sowie die „PROKIT“-Absturzsicherung. Ausschlaggebend für den positiven Projektverlauf sind allerdings die großformatigen Aussparungskästen, die zur Herstellung des außergewöhnlichen Betonfachwerks als projektspezifische Maßelemente individuell von PERI gefertigt wurden. Insgesamt wurden von den PERI-Ingenieuren der Niederlassung München in Zusammenarbeit mit den Weißenhorner Montagespezialisten 89 dieser Formkästen geplant und werksseitig vormontiert auf die Baustelle geliefert.
Unter Verwendung der Träger-Wandschalung und der Trag- und Arbeitsgerüste konnten die Fachwerk-Schrägstreben inklusive der Knotenpunkte und des Obergurtes in drei Schüssen mit jeweils 3,67 m, 3,20 m und 3,07 m Betonierhöhe geschalt und betoniert werden. Trotz der Unterschiedlichkeit aller Streben und Verbindungspunkte ließen sich einige der Sonderelemente gleich mehrfach an unterschiedlichen Einsatzorten verwenden, da die mögliche Anordnung der individuellen Spannstellen bei Planung und Fertigung bereits berücksichtigt wurde. Neben der maßgenauen Geometrie waren auch die eindeutige Kennzeichnung sowie die integrierten Krananschlagpunkte Bestandteil der Lösung.
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8009 - Veröffentlicht am:
07.09.2021 - Geändert am:
07.09.2021