Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Balkenbrücke |
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Funktion / Nutzung: |
Autobahnbrücke |
Baustoff: |
Stahlbrücke |
Lage / Ort
Lage: |
Gummersbach, Oberbergischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
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Trägt den/die: |
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Teil von: | |
Koordinaten: | 50° 58' 30.33" N 7° 29' 22.92" E |
Technische Daten
Abmessungen
Gesamtlänge | 705 m | |
Stützweiten | 65 m - 80 m - 88 m - 3 x 100 m - 92 m - 80 m | |
Anzahl Felder | 8 | |
Brückenfläche | 21 326 m² | |
Höhe über Talgrund oder Wasser | max. 60 m | |
Fahrbahntafel | Breite | 30.25 m |
Massen
Reparaturen | ||
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Baustahl | 160 t | |
Sanierung / Instandsetzung | ||
Baustahl | 460 t |
Kosten
Reparaturen | ||
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Baukosten | Euro 3 500 000 | |
Sanierung / Instandsetzung | ||
Baukosten | Euro 9 400 000 |
Baustoffe
Balken |
Stahl
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Chronologie
26. August 2004, 10:40 | Bei einem Unfall gerät ein PKW auf der regennassen Brücke ins Schleudern und stößt gegen einen Tanklastzug, der daraufhin ebenfalls zu Schleudern beginnt und schliesslich von der Brücke 10 Meter in die Tiefe stürzt. Der Fahrer des LKW kommt ums Leben, die 33 000 Liter Kraftstoff explodieren und erzeugen ein gewaltiges Feuer. Wegen möglicher Schäden an der Brücke durch die große Hitzeentwicklung wird diese in beiden Richtungen gesperrt. |
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22. August 2006 | Die Wiehltalbrücke wird wieder für den Verkehr freigegeben. Während einer vorausgegangenen mehrwöchigen Vollsperrung wurde ein 600 m2 großes Teil der Brücke vollständig ersetzt. |
Bemerkungen
Pressemitteilung des Landesbetrieb Straßen.NRW vom 27.08.2004:
A4: Wiehltalbrücke bleibt gesperrt
Landesbetrieb Straßen.NRW befürchtet schwerwiegende Schäden
Nach dem verheerenden Unfall auf der Wiehltalbrücke zwischen den Anschlussstellen Bielstein und Gummersbach rechnet der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen für längere Zeit auf der A4 mit erheblichen Verkehrsbehinderungen. Zur Zeit ist nicht absehbar, wann die Vollsperrung der Wiehltalbrücke aufgehoben werden kann.Die von Straßen.NRW beauftragten Gutachter nehmen zur Zeit an der Brücke den Schadensbefund auf. Dabei wird unter anderem die Brückenkonstruktion mit optischem Gerät vermessen, um das Ausmaß der Verformung der Stahlbrücke zu ermitteln. Je nach Schadensbild müssen anschließend auch Materialproben im Labor untersucht werden.
Durch die große Hitze am Unfallort und die lange Dauer des Brandes, bei dem ein Tanklaster mit 33.000 Liter Treibstoff etwa 10 Meter unterhalb der Brücke ausgebrannt war, besteht die Gefahr, dass der Stahl in seiner Festigkeit beeinträchtigt ist. Die Hitze hat die tragende Konstruktion bereichsweise so stark verformt, dass die Stabilität des Hauptträgers gefährdet ist. Die Feuerwehr nahm gestern beim Brand Temperaturen von bis zu 1.100 Grad Celsius an.
Auszug aus der Wikipedia
Die Wiehltalbrücke ist eine 1971 fertiggestellte Talbrücke der Bundesautobahn 4 zwischen Köln und Olpe über das Wiehltal bei Gummersbach im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Die zu Wiehl gehörende Ortschaft Weiershagen liegt unterhalb der Balkenbrücke. Die Brücke ist 30,25 Meter breit, 705 Meter lang und hat eine Fläche von 21.326 Quadratmeter. Ihre größte Höhe über Grund beträgt 60 Meter. Bei dem Überbau handelt sich um eine Stahlkonstruktion für beide Fahrtrichtungen, deren Rollen-Lager auf Stahlbetonpfeilern ruhen.
Schwerer Unfall 2004
Am 26. August 2004 stürzte ein mit 32.000 Litern Kraftstoff beladener Tanklastwagen nach einer Kollision mit einem PKW von der Brücke und geriet in Brand. Der LKW-Fahrer kam dabei ums Leben. Die Leitplanken und die dort eingelassenen Fangseile konnten den Lastwagen nicht abfangen, da sie nur für Fahrzeuge bis maximal 13 Tonnen ausgelegt waren. Durch das Feuer wurden Teile der Brücke so stark beschädigt, dass sie wegen mangelnder Tragfähigkeit vom 26. August bis zum 7. Oktober 2004 gesperrt werden musste. In dieser Zeit fand eine provisorische Reparatur statt.
Das Wiehltalbrücken-Unglück war nach Angaben der Versicherung mit 30 Millionen Euro der bis dahin teuerste Straßenverkehrsunfall in der Bundesrepublik Deutschland.
Der zum Unfallzeitpunkt 26-Jährige, unter Drogeneinfluss stehende Verursacher wurde am 14. September 2005 vom Amtsgericht Gummersbach, Schöffengericht, wegen fahrlässiger Tötung in Tateinheit mit vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs in Tateinheit mit vorsätzlichem Fahren ohne Fahrerlaubnis und wegen falscher Verdächtigung schuldig gesprochen und zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig seit dem 9. Februar 2006, nachdem die eingelegten Berufungen zurückgenommen wurden. Daraufhin musste der Verurteilte die Strafe absitzen. Sein Bruder, dem das Auto gehörte und der als Beifahrer im Wagen saß, wurde in einem separaten Verfahren zu einer Geldstrafe verurteilt, da er sich zuerst selbst als Fahrer bezeichnet hatte, um seinen jüngeren Bruder zu schützen, der keinen Führerschein hatte.
Reparatur
Nach einer provisorischen Reparatur mit 27 zusätzlichen Stahlstreben und der Auskofferung von rund 10.000 Tonnen mit Kraftstoff belasteten Erdreiches begann die eigentliche Reparatur durch den Landesbetrieb Straßenbau NRW und die von ihm beauftragten Firmen in den Sommerferien des Jahres 2006.
Bei der Instandsetzung wurde ein 600 Quadratmeter großes Brückenteil entfernt und durch eine neue Stahlkonstruktion ersetzt. In dieser Größenordnung war es ein einmaliges Vorhaben, das bis dahin noch nie irgendwo stattgefunden hatte. Gleichzeitig wurde unter anderem die Fahrbahndecke der Brücke saniert.
Die Autobahn war daher vom 28. Juni bis 22. August 2006 voll gesperrt. Der Verkehr wurde über umliegende Landesstraßen umgeleitet.
Am 18. Oktober 2007 wurde die Brücke für den Verkehr vollständig freigegeben.
Reaktionen
Durch die starke Medienresonanz konnten bei einer Spendenaktion, die zu Gunsten der Familie des bei dem Unfall getöteten Lkw-Fahrers – ursprünglich als nachbarschaftliche Aktion – initiiert wurde, rund 20.000 Euro gesammelt werden.
Die Dorfgemeinschaft, unmittelbarer Anlieger der Unglücksstätte, hat im Sommer 2006 gemeinsam mit der Familie des Fahrers und mit Unterstützung der Stadt Wiehl ein dauerhaftes Denkmal errichtet.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Wiehltalbrücke" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Christoph Meinsma (Prüfingenieur)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Brandschaden und Instandsetzung der Wiehltalbrücke im Zuge der A4, Köln - Olpe. In: Stahlbau, v. 76, n. 2 (Februar 2007), S. 94-104. (2007):
- Brücken und Tunnel der Bundesfernstraßen 2008. Deutscher Bundes-Verlag, Köln (Deutschland), ISBN 978-3-935064-54-5, 2008, S. 127-139.
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20013086 - Veröffentlicht am:
27.08.2004 - Geändert am:
05.02.2016