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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1901
Fertigstellung: 1904
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Theatergebäude

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 52° 1' 14.88" N    8° 32' 6" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Als Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld bespielen das Theater Bielefeld und die Bielefelder Philharmoniker insgesamt acht Spielstätten in drei Häusern: Stadttheater, Theater am Alten Markt (TAM) und Rudolf-Oetker-Halle. Mit einem Gesamtangebot von fast 3200 Plätzen bilden sie die zweitgrößte Kulturinstitution in Nordrhein-Westfalen.

Profil

Das Theater Bielefeld und die Bielefelder Philharmoniker gehören mit jährlich über 200.000 Besuchern bei rund 600 Vorstellungen in Musiktheater Schauspiel, Tanz- und Schauspiel zu den größten Kulturanbietern in der Region. Dadurch bestimmen sie nicht nur die örtliche Programmvielfalt, sondern genießen mit ihrem vielseitigen Spielplan überregionale Beachtung weit über die Grenzen Ostwestfalens hinaus. Es lebt und wandelt sich mit seinem Publikum. Jede Mitarbeiterin und Mitarbeiter trägt dazu bei, dass kreative Ideen und Visionen auf der Bühne Ausdruck finden.

Seit 2005 wird das künstlerische Profil des Hauses von Intendant Michael Heicks geprägt. Einer seiner Schwerpunkte liegt auf der Förderung gegenwärtiger Stücke, wodurch das Theater Bielefeld regelmäßig Ur- und deutschsprachige Erstaufführungen auf dem Programm hat. Außerdem holte Heicks mit dem Chefchoreografen Gregor Zöllig erstmals zeitgenössisches Tanztheater nach Bielefeld. Auch der theater- und konzertpädagogische Bereich wurde unter Heicks systematisch weiterentwickelt.

Michael Heicks konnte die Besucherzahlen kontinuierlich steigern. Das Theater erhielt unter anderem Einladungen zu den Hamburger Autorentheatertagen, zu den Mülheimer Theatertagen und zum Heidelberger Stückemarkt sowie zahlreiche Nominierungen bei Kritikerumfragen. 2018 kam es unter Heicks Führung zum Zusammenschluss mit der Rudolf-Oetker-Halle.

Geschichte

Von der ersten Idee bis zur Gründung (1885–1913)

Im Jahr 1885 stiftete die Witwe des Tabakfabrikanten Crüwell 10.000 Mark zum Bau eines Theater- und Konzertsaals. Ein Jahr später hatte sich der Betrag durch weitere Spender verdoppelt. Das Geld wuchs bis Ende der 1880er Jahre auf 43.000 Mark an.

Um die Jahrhundertwende nahm die Planung des Stadttheaters konkrete Gestalt an: 1900 schloss der Theaterdirektor Oscar Lange mit dem Stadtrat einen Vertrag ab, dass gut ein Drittel von den veranschlagten 500.000 Mark Baukosten durch Spenden von Bielefeldern aufgebracht werden mussten, damit das Theater gebaut werden konnte. Die Finanzierung gelang, und die Arbeiten begannen nach einem Entwurf des Berliner Architekten Bernhard Sehring, der bereits das Theater des Westens errichtet hatte. Der Grundstein wurde im Juni 1902 gelegt.

Mit der »Jubelouvertüre« von Carl Maria von Weber wurde das Theater am 3. April 1904 eröffnet, woraufhin Schillers „Jungfrau von Orleans“ gespielt wurde. Für Oskar Lange begann nun der Theateralltag; zunächst wurde aber nur bis zum 8. Mai 1904 gespielt. Die erste komplette Spielzeit begann im September und dauerte bis April, und dieser Rhythmus wurde in den Anfangsjahren fortgeführt. Gezeigt wurden 136 verschiedene Werke, Opern wurden zunächst nur als „Monatsoper“ mit Gastsängern aufgeführt. Norbert Berstl wurde 1906 der Nachfolger von Oskar Lange. Da sich das Theater selbst finanzieren musste, standen vor allem Operetten und Lustspiele auf dem Spielplan.

Nach dem Tod von Norbert Berstl 1913 übernahm sein Sohn Willhelm die Position des alleinigen Direktors. Unter seiner Leitung wurde neben der überwiegenden Anzahl an Operettenaufführungen auch regelmäßig klassisches Schauspiel gezeigt.

Das Bielefelder Theater während und nach dem 1. Weltkrieg (1914–1932)

Während des Ersten Weltkrieges blieb das Stadttheater bis auf wenige Gastspiele geschlossen. Willhelm Berstl wurde eingezogen und Max Cahnbley trat seine Nachfolge an. Im Mai 1918 übernahm die Stadt Bielefeld das Theater und eröffnete ein „städtisches Regietheater“. Damit wurde das Stadttheater erstmals öffentlich subventioniert. Es konnte mehr Wert auf künstlerische Qualität und auf ein festes Ensemble gelegt werden. Musikalischer Direktor blieb Cahnbley, Schauspieldirektor wurde Richard Starnburg. Der Direktor schloss eine Kooperation mit Minden und Herford ab. Im September eröffnete das Theater in der Sparte Musiktheater mit Mozarts „Zauberflöte“ und im Schauspiel mit Goethes »Iphigenie«. Darüber hinaus übernahm die Stadt 1919 auch das Orchester mit 44 Mitgliedern, wodurch Opern in den laufenden Spielplan integriert wurden.

Im Jahr 1921 hatte das Theater die erste finanzielle Krise. Laut der Westfälischen Zeitung vom 20. Januar 1921 sollte die Stadt eine hohe Zuschusssumme zahlen, womit der Theaterrat ausgeglichen werden sollte. Die Stadt entschied sich gegen eine erneute Verpachtung und stattdessen für die Einsparung der Stelle des Schauspieldirektors, wodurch Max Cahnbley allein verantwortlicher Intendant wurde. Trotz der finanziellen Sorgen begann unter Cahnbleys Leitung eine fruchtbare Zeit. Cahnbley war es ebenfalls anzurechnen, dass es ab der Spielzeit 1925/1926 ganzjährige Verträge für die Mitarbeiter gab, was sowohl für das Publikum, als auch für die Künstler von Vorteil war. In der Spielzeit 1925/1926 kam das Gebäude Brunnenstraße 3 zum Theater hinzu. Damit hatte das Theater unter anderem endlich eine Probebühne und einen Chorsaal.

1926 beschloss die Stadt, das Theater in eine GmbH umzuwandeln, um weniger Zuschüsse zahlen zu müssen. Das Stadttheater feierte 1929 sein 25-jähriges Jubiläum, doch die Freude hielt nicht lange an, da man erneut aus finanziellen Gründen um den Erhalt der Institution bangen musste. Obwohl die Künstler 1932 auf einen Teil ihrer Gage verzichteten und die Löhne der Bühnenarbeiter gesenkt wurden, blieb das Theater im Defizit und es kam zu einer weiteren Finanzkrise.

Die Zeit im Nationalsozialismus und der 2. Weltkrieg (1933–1945)

Max Cahnbley wurde am 19. April 1933, nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten, fristlos gekündigt. Neuer Intendant wurde der Opernsänger Leon Geer. Die klassischen Dramen verschwanden unter seiner Intendanz nach und nach vom Spielplan. Die GmbH wurde am 16. Mai aufgelöst und das Theater war wieder ein städtisches Unternehmen. Ab 1936 wurde unter der Intendanz von Alfred Kruchen wieder mehr Wert auf das Sprechtheater gelegt.

1937 wurden der Zuschauerraum und die Bühne umgebaut. Zudem kamen weitere Räumlichkeiten in der Brunnenstraße 5 hinzu. Der Umbau des Stadttheaters dauerte von Juni bis September. Am 25. September wurde es mit einer Festaufführung von Goethes „Faust“ wiedereröffnet. Ab 1939, mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, war das Stadttheater offiziell im »Kriegseinsatz«, sprich, es wurden geschlossene Vorstellungen für die Wehrmacht gezeigt.

Auf Anweisung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda wurden ab dem 1. September 1944 sämtliche Theater, Varietés und Kabaretts geschlossen, so auch das Bielefelder Stadttheater. Auf einen Teil der Mitarbeiter wartete Ende Dezember ein Sonderauftrag: „schanzende Volksgenossen mit künstlerischen Vorträgen zu erfreuen“. Nach Kriegsende erwies sich der Neubeginn als überaus schwierig. Das Gebäude war während des Krieges beschädigt worden und die Stadt ließ die Verträge der Schauspieler zum 31. Juli 1945 auslaufen. Zudem verhängten die britischen Alliierten ein generelles Schauspielverbot. Lediglich Konzerte, Opern und Ballett waren erlaubt.

Der Wiederaufbau des Hauses (1946–1969)

Der Intendant Kruchen wurde im Juli 1945 fristlos entlassen. Für die Leitung des Stadttheaters gab es kommissarische Verantwortliche: Der Musikdirektor Hans Hoffmann wurde für das Theater eingesetzt. Da Hoffmann diesen Posten jedoch nicht dauerhaft behalten wollte, wurde der Sänger und Spielleiter Georg Goll bis Juni 1946 kommissarischer Intendant des Theaters.

Theaterleute gründeten im Herbst 1946 die „Notgemeinschaft der Bielefelder Bühnenschaffenden“ und kümmerten sich um den Aufbau des Stadttheaters. Die Stadt stellte das Orchester und die beiden Gebäude – Stadttheater und Rudolf-Oetker-Halle – zur Verfügung, das finanzielle Risiko trugen die Künstler. Jedem Künstler konnte mit einer Frist von 14 Tagen gekündigt und bei Einnahmeausfällen das Gehalt gekürzt werden. Am 14. Oktober wurde in der Rudolf-Oetker-Halle „Fidelio“ gezeigt. Die Aufführungen waren sehr erfolgreich, woraufhin die Notgemeinschaft wieder schwarze Zahlen schrieb. Ab Dezember gab es finanzielle Unterstützung seitens der Stadt. und das Stadttheater wurde mit Mozarts „Zauberflöte“ am 1. Dezember 1946 wiedereröffnet.

Hermann Schaffner wurde am 26. Juni 1947 neuer Intendant und Benno Hattesen in der Spielzeit 1947/1948 Oberspielleiter. Schaffner setzte neue Akzente im Schauspiel, welches dadurch auch überregional bekannt wurde. 1950 wurde das Theater am Alten Mark als neue Spielstätte, im ehemaligen Rathaus, eröffnet. Durch das TAM bekam das Schauspiel eine eigene Spielstätte in Bielefeld.

Der Rat der Stadt beschloss im Januar 1950, trotz einer weiteren Finanzkrise das Theater in allen Sparten zu erhalten. Auf Anregung von Oberbürgermeister Ladebeck wurde am 18. Januar 1951 die Gesellschaft der Theater- und Konzertfreunde gegründet. Im darauffolgenden Jahr wurde Bernhard Conz neuer Städtischer Musikdirektor, wodurch die glanzvolle »Ära Conz« begann: Unter anderem vergrößerte er das Orchester und setzte sich für die Aufführung moderner Werke ein. Zudem wurde ein neuer Orchesterprobenraum eingerichtet. Hermann Schaffner wechselte 1953 als Intendant an das Staatstheater Kassel, woraufhin Herbert Decker sein Nachfolger wurde, der das Haus bis 1958 leitete. Decker legte Wert auf die Pflege von Opern und auf modernes Musiktheater. Das Stadttheater feierte 1954 sein 50-jähriges Jubiläum mit den Stücken „Die Jungfrau von Orleans“ und Die Meistersinger von Nürnberg. Joachim Klaiber wurde 1958/59 neuer Intendant.

Mit »Kiss me, Kate« wurde im Mai 1959 das erste Musical im Bielefelder Stadttheater gegeben. Am 19. November 1960 eröffnete im Keller des Theater am Alten Marktes mit ca. 100 Plätzen das „Studio Theater“, welches zum Gegenpol des „gängigen“ Schauspiels wurde. Es bestand zehn Spielzeiten. Joachim Klaiber wechselte nach Kiel. Ihm folgte von 1963/64 bis 1970 Horst Alexander Stelter, der zuvor Intendant in Pforzheim war.

Aufstieg des Theaters (1970–2003)

1970 wurde Hans-Walter Deppisch neuer Intendant. Im Februar 1971 begann ein Theaterskandal in Bielefeld mit Streitereien zwischen dem Persönlichen Referenten des Intendanten Artur Gracian und der Bühnentechnik. Intendant Deppisch stellte sich hinter Gracian und die Krise gipfelte schließlich darin, dass Deppisch und die Stadt Bielefeld im April den Vertrag im beiderseitigen Einvernehmen auflösten. Die kommissarische Leitung des Theaters übernahm daraufhin Generalmusikdirektor Bernhard Conz für zwei Spielzeiten. Das Stadttheater war, aufgrund von Renovierungsarbeiten, ab April geschlossen. Stattdessen fanden die Aufführungen des Schauspiels im TAM, in der Rudolf-Oetker-Halle und im Stadttheater Herford statt. Das Stadttheater wurde am 14. November 1971mit Verdis „Othello“ wiedereröffnet. Peter Ebert, vorher Intendant in Augsburg, übernahm 1973/74 für zwei Spielzeiten die Leitung des Bielefelder Theaters.

Georg-Wilhelm Schmöhe wurde 1974/75 neuer Generalmusikdirektor und initiierte unter anderem Kinder- und Jugendkonzerte. Die Intendanz von Heiner Bruns begann in der Spielzeit 1975/76. Während dieser Zeit erlangte das Theater Bielefeld im Bereich des Musiktheaters einen überregionalen Ruf. Regisseur John Dew kam 1978 zunächst als Gast nach Bielefeld und wurde nach drei Jahren Oberspielleiter. 15 Jahre lang prägte Dew gemeinsam mit dem Bühnenbildner Gottfried Pilz und dem Dramaturgen Alexander Gruber mit seinen Inszenierungen das Bielefelder Musiktheater. Das Theater erwarb sich dadurch einen überregionalen und internationalen Ruf. John Dew wechselte 1995 als Intendant nach Dortmund.

Zum 75-jährigen Jubiläum des Stadttheaters wurde die Fassade wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt, da vor allem der Balkon fehlte, der vom Foyer im 1. Rang aus begehbar war.

1992 wurde das Dürkopp-Gebäude in der Brunnenstraße Teil des Theaters: Ein Orchesterprobenraum, zwei Probebühnen (eine davon mit Drehbühne), Kulissen- und Requisitenlager, Werkstätten, Kostümfundus und die Schneiderei zogen hier ein.

Erneute Sparmaßnahmen erzwangen die Reduzierung von Theaterpersonal. Trotzdem eröffnete am 1. Oktober 1994 als kleinste Spielstätte des Bielefelder Theaters das „TAMoben“. Neue Intendantin wurde Regula Gerber in der Spielzeit 1998/1999. Sie setzten mit ihrem Spielplan Schwerpunkte auf zeitgenössisches Musiktheater und Schauspiel. Neuer Generalmusikdirektor der Bielefelder Philharmoniker war Peter Kuhn, Ballettdirektor wurde der Brite Philip Lansdale, Oberspielleiter des Musiktheaters Gregor Horres.

In der Spielzeit 2000/2001 gab es doppelten Grund zum Feiern: Die Philharmoniker bestanden seit 100 Jahren und die TheKos (Theater – und Konzertfreunde) feierten ihr 50-jähriges Jubiläum. Der Spielbetrieb war währenddessen nur unter strengen Sicherheitsauflagen möglich. Bei der Bühnentechnik gab es Mängel und es konnte nur das Nötigste repariert werden. Premieren mussten verschoben werden und Vorstellungen fielen aus.

Der Umbau (2004–2006)

Nachdem 2001 die Theaterstiftung Bielefeld gegründet worden war, übertrug ihr die Stadt im Jahr 2004 das Eigentum am Stadttheater-Gebäude. Damit verpflichtete sie die Stiftung, das denkmalgeschützte Haus zu renovieren und es anschließend wieder dem Spielbetrieb zur Verfügung zu stellen. Die Kosten für die Sanierung wurden mit 23 Millionen Euro angesetzt, die durch die Stadtwerke, die Sparkasse, die Stadt Bielefeld und Spenden aufgebracht wurden. Am 3. April 2004 feierte das Stadttheater mit einem dreitägigen Festprogramm seinen 100. Geburtstag. Die Theatersaison 2003/2004 klang mit einem Abschlussfest aus. Im Anschluss wurden die Lichter des Stadttheaters aufgrund der Sanierungsarbeiten für die nächsten zwei Jahre gelöscht.

Im September 2004 begannen die Bauarbeiten; verantwortlich für die Renovierung waren die Architektenbüros Beneke und Daberto aus München. Während der zweijährigen Bauphase bespielte das Theater Bielefeld neben dem Theater am Alten Markt, die Rudolf-Oetker-Halle und das Theaterlabor. Bei der Renovierung wurde besonders viel Wert auf die Neugestaltung der Bühne und des Theatersaals gelegt, so dass optimale Bedingungen für die Zuschauer und den Spielbetrieb geschaffen wurden. Außerdem wurde der Orchestergraben vergrößert, ein neues Foyer geschaffen, eine Brücke zum Dürkopp-Gebäude gebaut und ein Anbau im Innenhof des Rathauses errichtet, wodurch neue Anlieferungsstellen, ein Tanzsaal und eine Schlosserei entstanden. Ab Mai 2006 bezogen die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld Schritt für Schritt wieder das Gebäude.

Michael Heicks, der Schauspieldirektor des Theater Bielefeld, wurde im Juli 2004 einstimmig zum neuen Intendanten gewählt. Er trat sein Amt bereits zum 1. Januar 2005 an, da Regula Gerber vorzeitig aus ihrem Vertrag ausschied.

Die Wiedereröffnung (2006–2013)

Am 15. September 2006 fand mit einem Theaterfest und einem „Tag der offenen Tür“ die festliche Wiedereröffnung statt, bei der sich alle Theaterfreunde von der gelungenen Sanierung überzeugen konnten. Michael Heicks eröffnete so die erste Spielzeit seiner Intendanz. Unter Heicks wurde das Tanztheater erneuert, die künstlerische Leitung hatten Gregor Zöllig und Christine Biedermann inne.

Mit der Premiere von „Zeitsprung – Vier Generationen tanzen Vier Jahreszeiten“ startete im Mai 2007 eine Tanzprojektreihe, in der die Tänzer des Tanztheaters Bielefeld gemeinsam mit Amateuren eine Choreografie erarbeiteten. Seitdem sind Zeitsprung sowie die Nachfolgeprojekte PHASE und Schrittmacher fester Bestandteil des Spielplans und begeistert immer wieder Beteiligte wie auch Besucher.

Das Theater Bielefeld bietet seit 2009, als eines der ersten Theater in Deutschland, Audiodeskriptionen für sehbehinderte und blinde Besucher an. Der Nachfolger von Generalmusikdirektor Peter Kuhn, welcher 12 Jahre am Theater Bielefeld zuständig war, wurde im Jahre 2009 Alexander Kalajdzic, der bis heute am Theater tätig ist.

Unter dem Titel „Zeitsprung – RISK“ entstand in der Spielzeit 2012/2013 erstmals ein gemeinsames Stück mit der Theaterwerkstatt Bethel. Tanzvermittlerin Kerstin Tölle und der Chefchoreograf Gregor Zöllig stellten außerdem im Juni 2013 das Bielefelder Modell beim Kongress „Kinder zum Olymp!“ vor.

Im Juni 2013 fand zum zweiten Mal das NRW-Theatertreffen in Bielefeld statt, wobei erstmalig auch der Tanz im Fokus stand. Das Festival zeigte insgesamt 17 neue Theater- und Tanzinszenierungen aus verschiedenen Städten.

Das Theater heute (2014 bis jetzt)

Im März 2015 feierte das Tanztheater Bielefeld unter der Leitung von Gregor Zöllig sein zehnjähriges Jubiläum mit einem „Fest mit Freunden“. Zöllig wechselte in der darauf folgenden Spielzeit an das Staatstheater Braunschweig. Sein Nachfolger ist der Choreograf Simone Sandroni.

In der Spielzeit 2015/16 fuhr die theaterpädagogische Arbeit unter dem Namen „jungplusX“ einen Rekord ein: Erstmals wurden rund 10.000 Schülerkarten verkauft. Das pädagogische Angebot umfasst u. a. die Schulpartnerschaften, produktionsbegleitende Workshops, verschiedene Theaterclubs oder auch die Kinderkonzerte. Der Kinder- und Jugendchor erhielt unter neuer Leitung einen anderen Namen: die JunOs, eine Abkürzung für Junge Opern Sänger.

Die Kulturstiftung des Bundes förderte 2015 im Fonds Doppelpass das interdisziplinäre Kunst- und Forschungsprojekt STOFF, eine Kooperation zwischen dem Theater Bielefeld und dem Künstler Kollektiv recherchepool, die eine zweijährige internationale Recherche rund um die Themen Textilproduktion und Mode beinhaltet. Bis zur Spielzeit 2017/18 wurden aus dem zusammengetragenen Materialfundus mehrere spartenübergreifende Theaterproduktionen verwirklicht. Außerdem engagierte sich das Theater Bielefeld aktiv für die Integration von Flüchtlingen und realisierte zahlreiche Angebote und Projekte zu deren Unterstützung, u. a. werden kostenlose Stückeinführungen und Eintrittskarten sowie gemeinschaftliche Theater-Workshops angeboten.

Das Theater als Ort einer lebendigen Diskussionskultur erlebten die Zuschauer in Ferdinand von Schirachs erstem Theaterstück "Terror".

Das Theater Bielefeld bringt in der Spielzeit 2016/2017 mit Programmen wie der Reihe FORMATE oder Oper meets Rap neue Dimensionen in das Theater: Unter anderem überwanden die Bielefelder Philharmoniker mithilfe von verschiedenen Acts aus der Rapszene die Grenzen zwischen zwei getrennten musikalischen Genres.

Außerdem wurde das Tanzvermittlungsprojekt Zeitsprung des Theaters Bielefeld nach 22 Projekten unter dem neuen Namen PHASE weitergeführt, ab 2017 dann unter dem Titel Schrittmacher. Das jungplusX-Team bekommt 2017 Zuwachs. Gianni Cuccaro, ehemaliger Tänzer am Theater Bielefeld übernimmt die Verantwortung für Management und Marketing. Seit 2018 gehört die Rudolf-Oetker-Halle als drittes Haus zu den Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld. Als erstes Projekt des Theaters wird im neu gestalteten Foyer des Konzerthauses die Langzeitlesung Eine deutsche Revolution November 1918 von Alfred Döblin szenisch umgesetzt.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Theater Bielefeld" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

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    20039076
  • Veröffentlicht am:
    14.08.2008
  • Geändert am:
    16.05.2015
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