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Allgemeine Informationen

Name in Landessprache: LGV Sud-Europe-Atlantique
Baubeginn: Erstes Halbjahr 2012
Fertigstellung: 28. Februar 2017
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Schnellbahnstrecke

Lage / Ort

km Name
3.546
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Länge 302 km
Gleisanzahl 2

Kosten

Baukosten ca. Euro 7 800 000 000

Auszug aus der Wikipedia

Die LGV Sud Europe Atlantique (kurz: LGV SEA) ist eine Schnellfahrstrecke in Frankreich. Sie wurde am 2. Juli 2017 eröffnet und verbindet als südliche Verlängerung der LGV Atlantique die Städte Tours und Bordeaux. Ihre Länge beträgt 302 Kilometer, hinzu kommen 38 Kilometer Anschlussstrecken an die Bahnhöfe von Poitiers und Angoulême. Die Trasse verläuft weitgehend parallel zur alten, inzwischen überlasteten Eisenbahnstrecke. Ausgelegt ist die LGV Sud Europe Atlantique für eine Höchstgeschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde.

Mit Inbetriebnahme hat sich die Strecke zwischen Paris und Bordeaux auf 537,14 km verkürzt. Die schnellsten TGV benötigen dafür zwei Stunden und drei Minuten, die Reisegeschwindigkeit liegt dann bei 262,0 km/h.

Finanzierung

Die Strecke wurde vom Baukonzern Vinci in einem Betreibermodell errichtet. Das Unternehmen setzte sich damit gegen die Konkurrenten Bouygues und Eiffage durch. An dem Konsortium sind unter anderem die Bank Caisse des Dépôts und der Versicherungskonzern Axa beteiligt.

Die Hälfte der geplanten Bausumme von 7,2 Milliarden Euro geben Zentralstaat und Gebietskörperschaften als Zuschuss, den Rest bringt Vinci auf. Dem steht, einschließlich erwarteter Preissteigerungen, ein festes Budget von 7,8 Milliarden Euro gegenüber. Dafür darf der Konzern 35 Jahre lang Nutzungsgebühren erheben. Zur Finanzierung soll Vinci einen Kredit der Europäischen Investitionsbank über drei Milliarden Euro erhalten. Der Personenverkehr zwischen Paris und Bordeaux könnte durch die neue Linie um drei Millionen auf 19 bis 20 Millionen Reisende pro Jahr steigen.

Geschichte

Vorbereitungen

Am 25. September 1990 wurde der bis Saint-Pierre-des-Corps nahe Tours führende Südwestast der LGV Atlantique in Betrieb genommen. Seither verkehren TGV-Züge zwischen Paris und Bordeaux. Der am 1. April 1992 vorgestellte Gesamtplan für die französischen Hochgeschwindigkeitsstrecken enthielt dann das Projekt einer LGV Aquitaine genannten Linie als Verlängerung der LGV Atlantique nach Bordeaux. 1997 bis 1998 wurden erste Machbarkeitsstudien hierzu durchgeführt. Vor der Realisation wurde die Strecke dann in zwei Abschnitte aufgeteilt: Tours-Angoulême und Angoulême-Bordeaux.

Tours-Angoulême

Zu diesem Streckenabschnitt wurden erst zwischen 2004 und 2006 Studien erstellt. Am 16. April 2007 wurde das Projekt dann offiziell vom Verkehrsministerium abgesegnet. Das vorrangige öffentliche Interesse hieran wurde im Frühjahr 2009 erklärt.

Angoulême-Bordeaux

Nach offiziellen Studien 2001–2003 wurde 2005 das Raumordnungsverfahren eingeleitet. Am 20. Juli 2006 wurde das vorrangige öffentliche Interesse am Projekt offiziell festgestellt. Als Vorbereitung zum Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke wurde bis 2008 eine zweite parallele Eisenbahnbrücke über die Garonne in Bordeaux errichtet. Bis September 2010 wurde das zweite Gleispaar an den Bahnhof Bordeaux-Saint-Jean angeschlossen.

Bau

In den Jahren 2010 bis 2011 wurden Vorarbeiten ausgeführt, wie zum Beispiel die Abholzung von Wäldern oder auch Archäologische Grabungen auf der späteren Trasse. Die eigentlichen Tiefbauarbeiten und der Bau der Kunstbauwerke begann Ende 2011 und dauerte bis Anfang 2015. Während des Jahres 2015 wurde die Strecke mit der Eisenbahn-Infrastruktur ausgestattet. Ab Mitte 2016 fanden dann die ersten Testfahrten statt.

Infrastruktur

Die Strecke wird, wie jede Neubaustrecke in Frankreich, mit 25 kV 50 Hz Wechselspannung elektrifiziert. Die Signalisierung besteht aus TVM 430 und ETCS Level 2; sie wird von Ansaldo STS geliefert werden. Insgesamt werden 60 Millionen Euro investiert, wovon 47 Mio. auf das TVM 430 und 13 Mio. auf ETCS Level 2 entfallen.

Die Strecke ist an acht Stellen, mit einer Gesamtlänge von 38 km, mit dem Bestandsnetz verbunden. Bahnhöfe außerhalb von Städten, wie an früheren französischen Hochgeschwindigkeitsstrecken, sind nicht mehr vorgesehen.

Fahrzeuge

Als rollendes Material wurden 40 weitere TGV Duplex bei der Firma Alstom bestellt, die bis Ende 2019 komplett ausgeliefert werden sollen. Sie sollen die bisherigen TGV Atlantique nach und nach ersetzen. Der Preis je Einheit beträgt 30 Millionen Euro.

Geplante Weiterführungen

Bis zum Jahr 2020 sollen von Bordeaux aus zwei weiterführende Hochgeschwindigkeitsstrecken errichtet werden: Die LGV Bordeaux–Espagne zur spanischen Grenze nach Irun und die LGV Bordeaux–Toulouse. Die Fahrzeit von Paris nach Toulouse wird dann nur noch gut drei Stunden betragen gegenüber fünf Stunden heute.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "LGV Sud Europe Atlantique" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Konzessionsvergabe
Konzessionär
Entwurf
Architektur
Bauausführung in ARGE

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

Weitere Veröffentlichungen...
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    10000874
  • Veröffentlicht am:
    03.03.2006
  • Geändert am:
    28.05.2021
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