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Allgemeine Informationen

Baubeginn: Juli 1907
Fertigstellung: 20. Juni 1908
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Straßenbrücke
Konstruktion: Hauptöffnung:
Bogenbrücke mit mittiger Fahrbahn
Baustoff: Hauptöffnung:
Stahlbrücke
Konstruktion: Hauptöffnung:
Fachwerkbogenbrücke

Lage / Ort

Lage: , , ,
, , ,
Adresse: Siemensstraße
Überquert:
  • Spree
Neben: Stubenrauchbrücke
Koordinaten: 52° 27' 44.48" N    13° 30' 23.43" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Breite 14.90 m
Höhe 7.90 m
Stützweiten 21.5 m - 60.0 m - 21.5 m
Anzahl Felder 3
Bogenstützweite 60 m

Baustoffe

Hauptbogen Stahl
Widerlager Stahlbeton
Nebenbögen Stahlbeton

Auszug aus der Wikipedia

Die Stubenrauchbrücke verbindet die beiderseits der Spree gelegenen Berliner Ortsteile Oberschöneweide und Niederschöneweide im Bezirk Treptow-Köpenick. Es ist eine dreibogige Eisenfachwerkbrücke aus dem Jahr 1908. Genaugenommen sind es seit den 1990er Jahren zwei nebeneinander liegende Brücken, die den Fahrzeug- und den Fußgängerverkehr aufnehmen.

Geschichte des Spreeübergangs

Die Entwicklung der Gemeinden Oberschöneweide und Niederschöneweide war am Ende des 19. Jahrhunderts eng an die rasche Expansion der Berliner Großindustrie gekoppelt. Eisenbahn- und Wasserstraßenanschluss boten günstige Bedingungen für Industrieansiedlungen. Zugleich wurden jedoch Wege- und Straßenbauten und deren Anbindung an das Chausseenetz des Kreises Teltow notwendig. Als erste ständige Verbindung zwischen den beiden Spreeufern wurde 1885 mit Mitteln des Kreises eine Kettenfähre eingerichtet.

Die Fährverbindung blieb bis 1891 bestehen und wurde in den Jahren 1890/1891 durch eine Holzbrücke ersetzt, über die auch die Gleise der Industriebahn Oberschöneweide (Bullenbahn) führten und siebzehn neu entstandene Fabriken in Oberschöneweide an die Bahnstrecke Berlin–Görlitz anschlossen. Die 121 Meter lange Brücke über die Spree war eine hölzerne Fachwerkkonstruktion über neun Öffnungen. Die drei mittleren dienten dem Schiffsdurchlass. Neben dieser Brücke entstanden etwa in der gleichen Zeit weitere Spreeübergänge wie der Kaisersteg (1898, Fußgängerbrücke) und die Treskowbrücke (1904), die gemeinsam zu einer Verkehrsentlastung in Schöneweide beitrugen. Die Holzkonstruktion der hier beschriebenen namenlosen Brücke war schnell baufällig geworden und erforderte nach nur zehn Jahren den dringenden Neubau einer festen Spreequerung. Die Landratsverwaltung entschied sich für eine aus drei ungleich langen Bögen konstruierte Stahlbrücke, die auch die Gleise der zu den Fabriken Oberschöneweide verlaufenden Industriebahn aufnehmen mussten. Die von den Berliner Ostbahnen betriebenen Straßenbahnlinien wurden mit dem Neubau ausschließlich über die benachbarte Treskowbrücke geleitet. Die Brückenpläne stammen von dem Berliner Bauingenieur Karl Bernhard. Bei der Einweihung der neuen Brücke erhielt diese den Namen Stubenrauchbrücke nach dem ehemaligen Teltower Landrat Ernst von Stubenrauch.

Bogenbrücke als Stahlkonstruktion

Die realisierte Brücke mit den Stützweiten von 21,5 m, 60,0 m und 21,5 m wurde der Forderung der Spreeschifffahrt von einer Durchfahrtbreite von mindestens 50 m angepasst. Der mittlere große Bogen ist ein Eisen-Fachwerkbogen mit Zugband in der Mittelöffnung, die beiden Bogenteile sind in ihrem 7,90 m hohen Scheitelpunkt miteinander verbunden. Die Seitengewölbe wurden aus Stahlbeton errichtet, was einerseits eine gute Standfestigkeit gewährleistete, andererseits konnten diese gestalterisch dem filigranen Aussehen des Hauptbogens nachempfunden werden. Alle Brücken-Widerlager und Pfeiler erhielten eine Granitverblendung. In den 1920er Jahren rollten täglich bis zu vierzehn Züge der von der Berliner Straßenbahn betriebenen Privatanschlussbahn mit bis zu 130 Achsen über die Stubenrauchbrücke, was zu einer außergewöhnlichen konstruktiven Belastung führte. Eine Dehnung des stählernen Zugbands im Mittelfeld führte am 6. Januar 1925 zur Verkehrssperrung. Nach Abbruch der Fahrbahn und dem Ausheben der Fachwerkbögen wurden von einem Untergerüst aus neue Zugbänder und eine neue Fahrbahn eingebaut.

Zerstörung und Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg

Bei Bombenangriffen am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke durch Treffer in der mittleren und nördlichen Öffnung schwer beschädigt. Eine von sowjetischen Pionieren 1945 über dem nördlichen Feld errichtete Behelfsbrücke sowie Richtarbeiten an der Stahlkonstruktion ermöglichten die Weiternutzung der Brücke. Seit Kriegsende gab es wegen der Zerstörung der Treskowbrücke keine Straßenbahnverbindung zwischen Ober- und Niederschöneweide mehr. Deshalb wurde 1947 eine Straßenbahnstrecke über die Stubenrauchbrücke angelegt, die 1951 nach dem Wiederaufbau der Treskowbrücke wieder aufgegeben wurde. Nach der Reparatur der Treskowbrücke erfolgte eine umfassende Wiederherstellung der Stubenrauchbrücke. Bis 1959 erhielt sie weitestgehend ihr altes Aussehen zurück. Der Betrieb der Industriebahn über die Brücke wurde zur gleichen Zeit eingestellt, sodass über die Stubenrauchbrücke nun allein der Autoverkehr geführt wurde. Im Jahr 1969 wurde das Betriebsgleis der Straßenbahn aufgegeben. Da der Nord-Süd-Autoverkehr seit 1971 dauerhaft über die Stubenrauchbrücke umgeleitet wurde, nahm die Verkehrsbelastung hier innerhalb weniger Jahrzehnte weiter zu.

Die Behelfsbrücke

Neben der historischen und inzwischen unter Denkmalschutz gestellten Stubenrauchbrücke ließ der Berliner Senat Anfang der 1990er Jahre 20 Meter spreeabwärts eine parallel verlaufende Stahlbeton-Balkenbrücke bauen, die als Behelfskonstruktion dem Verkehr zwischen Ober- und Niederschöneweide dient. Beide Brückenteile sind Einbahnstraßen. 1994 mussten die Brücken für den Lkw-Verkehr gesperrt werden. In den Jahren 1998 bis 1999 erfolgte mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung eine Grundinstandsetzung der Brücke, die insgesamt 12,5 Millionen Mark kostete. Spezialisten der Ingenieurgesellschaft Gregull + Spang planten die Verstärkung der Metallkonstruktion durch Einbau einer orthotropen Fahrbahnplatte und die Erneuerung korrodierter Metallteile der Hauptöffnung. Auf der Südseite wurde ein neuer, dem nördlichen Brückenbogen entsprechender Betonbogen nach alten Vorlagen eingebaut. Auf dem mittleren Brückenabschnitt wurden mehrere historisierende Straßenleuchten angebracht. Entsprechend einer Kleinen Anfrage der Stiftung Naturschutz an das Berliner Abgeordnetenhaus im Juli 2007 ist ein Rückbau der Behelfsbrücke prinzipiell vorgesehen, es wurden damals aber keine Terminangaben gemacht. Nach der Inbetriebnahme der Minna-Todenhagen-Brücke etwa 800 Meter spreeabwärts kann der Rückbau in Angriff genommen werden.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Stubenrauchbrücke (Bezirk Treptow-Köpenick)" und überarbeitet am 16. August 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Bau (1907-1908)
Entwurf
Sanierung / Instandsetzung
Bauherr
Beratende Ingenieure

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20008958
  • Veröffentlicht am:
    03.04.2003
  • Geändert am:
    16.08.2020
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