Sende- und Aussichtsturm Pyramidenkogel
Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Sendemast bzw. -turm Aussichtsturm |
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Baustoff: |
Betonturm |
Lage / Ort
Lage: |
Keutschach am See, Kärnten, Österreich |
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Ersetzt durch: |
Aussichtsturm Pyramidenkogel (2013)
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Koordinaten: | 46° 36' 33" N 14° 8' 41" E |
Technische Daten
Abmessungen
Höhe | 54 m |
Chronologie
30. September 2012 | Schließung des Aussichtsturmes |
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10. Oktober 2012 | Sprengung des Turmes |
Bemerkungen
3 Besucher-Plattformen mit einer Fläche von ca. 250 m². Liftkapazität: 16 Personen bei einer Förderhöhe von 43 m zur 1. Plattform. Die Fahrzeit beträgt 24 Sekunden bei einer Geschwindigkeit von 1,7 m/s.
Auszug aus der Wikipedia
Die Treppe ist in den wettergeschützten Bereichen des Erdgeschoßes und der Skybox mit Holzstufen ausgeführt, dazwischen, wo sie dem Wetter stärker ausgesetzt ist, jedoch in griffig geprägtem Lochblech. Die Stufen sind einheitlich 16 cm hoch. Die erste bildet den Auftritt ins Erdgeschoß, das als Ebene "00 – 0,16 m" ausgewiesen wird. Jeweils 10 Stufen bilden geradlinige Treppenläufe, die geknickt aufeinanderfolgen. Je 4 dieser 1,60 m hohen Treppenläufe bilden ein auch in der Außenansicht erkennbares Standard-Stockwerk zu 6,4 m. Nur das 9. Geschoß ist als Skybox rundum verglast und damit windgeschützt. Ebene 10 bildet die ovale, größte von 3 Aussichtsplattformen mit Fußbodenoberkante 64,16 cm über der Erde. Unter Regenschutzkappen enden hier die markanten Holzpfeiler des Turms in Brusthöhe.
Indem die zwei nächsthöheren Plattformen (11 und 12) hier nur mit jeweils 3,20 m Höhenunterschied folgen, bilden sie einen guten Regen- und Sonnenschutz für die jeweilig darunterliegende Plattform. Da die Kanten der drei Plattformen nach oben schrittweise etwas zurücktreten, hat man auch am Geländer der Plattformen 10 und 11 Sicht bis hinauf zum Zenit des Himmels. Alle drei Aussichtsplattformen sind von einem verzinkten Stahlstrebengeländer umgeben. An der Nordseite tragen diese auf horizontalen Tafeln je ein beschriftetes Panorama des Wörthersees.
Die oberste Aussichtsplattform trägt am Geländer die Tafeln „(Plattform) 12 / Turmhöhe 70,56 m / Seehöhe 919,06 m“ (FOK) und „441 / Stufen geschafft“ und noch weiter rechts: „Norden / north“.
Bei einem oberen Ausstieg weist der Lift diametral gegenüberliegende Schachttüren aus klarem, zylindrisch gewölbtem Glas auf. Das ermöglicht das Aussteigen in eine Richtung und zugleich das Einsteigen von der anderen. Im vom Wind durchzogenen Höhenbereich des Turms unter der Skybox verlaufen die Führungsschienen des Lifts, sofern von Menschen unerreichbar, ohne jeglich Verkleidung oder Schacht weitgehend offen sichtbar.
An der ursprünglich (Stand 2013) "höchsten überdachten Rutsche Europas" sind folgende Daten notiert: "Länge 120 m, Geschwindigkeit ca. 25 km/h, Rutschdauer ca. 20 s, Höhe 52 m." Gerutscht wird gegen Gebühr, unter Anleitung einzeln. Dabei sitzt man auf einem Rutschtuch mit Sitzpolster, hat die Füße in Taschen des Tuchs, streckt die Beine nach vorne und zieht mit den Händen an Gurtschlaufen um den Körper mit Spannung zu wölben und den Kopf anzuheben. Der unbekleidete rechte Ellbogen erhält einen Skate-Schützer. Die Rutsche ist als geschlossenes NiRo-Stahlblechrohr in Bergab-Linkskurve gefertigt und weist an der Oberseite in regelmäßigen Abständen 20 kleine Bullaugen zur Belichtung und als Orientierungshilfe auf. Rutschen dürfen gemäß TÜV-Abnahme Personen nur einzeln und ab 130 cm Körpergröße. Der zuletzt waagerechte Auslauf der Rutsche führt zwischen zwei Pfeilern aus dem Turmtorso hinaus. Die Rutsche wird ganzjährig betrieben, nicht jedoch bei Regen oder feuchtem Wetter – wegen veränderter Reibungsverhältnisse und der Gefahr der Verschmutzung. Eine Rutschen-Fahrt kostet 4 €, sieben (5+2) 20 €. Die gemessene Fahrtzeit wird angezeigt, Rutschenfotos werden angeboten.
Am 18. März 2019 wird auf der Betreiber-Website noch "höchste geschlossene Rutsche Kontinentaleuropas" formuliert. Tatsächlich ist die am 20. Februar 2019 eröffnete Rutsche "The Slide" im Grazer Schlossberg mit 64 m höchste Indoor-Rutsche der Welt. Während die Rutsche in Kärnten bergab einer steten Linkskurve folgt, weist die etwa 170 m lange in der steirischen Landeshauptstadt auch Kurvenrichtungswechsel auf.
Auf einer Schautafel wird die Einhüllende des Turms aus einer sich beim Anheben beständig gedrehten Ellipse entwickelt und mit der Körperfigur einer sich drehenden Tänzerin verglichen. Zum Hinauf- und Hinuntersteigen sind zwei getrennte Treppenzüge angelegt, die sich wie eine Doppelhelix umschlingen und dabei die Rutschenwendel umgeben.
An Mai-Wochenenden und den Folgemonaten bis September kann für 15 € aus 52 m Höhe (Plattform 8) über die Schrägseilbahn Fly 100 abgefahren werden. Zwei Tragseile aus Stahl führen zu einer weichen Landefläche etwas schräg unterhalb des Turms am Rand eines Pkw-Parkplatzes, sodass auf 100 m Fahrtstrecke etwa 70 Höhenmeter abgebaut werden. Die Abfahrt erfolgt an einem hörbar bremsenden Rollenlaufwerk mit maximal 2 Höhenmeter/Sekunde (typische Fahrtzeit 100 Sekunden) und seilgesichert durch einen Betreuer. Am nur oben umgelenkten Pendelseil wird die andere, ebenfalls ballastierte Laufkatze dabei im Leerlauf nach oben gezogen. Ein zusätzliches drittes Fixseil trägt vier orange Markierungskugeln zur Sicherheit für Flugverkehr. Der Start kann an der Absprungkante sitzend und vorwärts oder stehend nach hinten ins Seil gelehnt rücklings erfolgen. Dieses Schwebeseil ist ab Mitte September bis Frühling nicht in Betrieb.
FreeFall bietet 6 m Fallen in aufrechter Körperhaltung – zum gleichen Preis. Start ist auf Plattform 8, man legt einen Klettergurt an, steigt eine Leiter hinauf, springt mit den Füssen voran ab und wird nach 6 m vom Seil gebremst und gelangt auf Höhe Plattform 5 durch ein Drehkreuz wieder ins Turminnere.
Bunte Beleuchtung
Am Abend des 19. Juni 2017 wurde zum 4. Jahrestag der Turmeröffnung eine neue Außenbeleuchtung in Betrieb genommen. Sie wurde vom Klagenfurter Lichttechniker Hanno Kautz, von dem auch die Idee der Rutsche stammt, entwickelt und programmiert – in Zusammenarbeit mit dem Turmarchitekten Markus Klaura. 164 einzeln ansteuerbare LED-Strahler mit je drei weißen, roten, grünen und blauen Leuchtdioden sind auf die radial ausgerichteten Breitseiten der Holzpfähle gerichtet, einige strahlen auch von der Spitze. Indem die Stellen, wo sich die Pfähle einwärts wölben, ausgespart sind, wird eine Helixstruktur sichtbar. Sie wurden von Industriekletterern montiert und waren eigentlich schon in der Erstplanung vorgesehen, doch aus Budgetgründen vorerst eingespart worden. Zur Eröffnung spielte der kärntnerisch-armenische Keyboarder Karen Asatrian mit dem Alpen-Adria-Projekt vor 2.000 Gästen. In Zukunft soll gelegentlich Musik mit korrespondierend bewegter Lichtshow gespielt werden oder die Leuchtfarben anlassbezogen gewählt werden, etwa weiß zur Fête Blanche, rot-weiß-rot zum Nationalfeiertag.
Aktuelles
Seilbahnprojekt
Seit 2016 wird ein 2,2 km langes Seilbahnbauprojekt von Pörtschach über den See zum Aussichtsturm Pyramidenkogel konzipiert. Siehe dazu: Wörthersee-Seilbahnprojekte.
Sendeanlage
Aufgrund der zentralen Lage war der Aussichtsturm Pyramidenkogel vor der Inbetriebnahme der Großsendeanlage am Dobratsch, errichtet 1971, wichtiger Standort als TV-Sender.
Seither fungiert der Aussichtsturm nur noch als UKW-Sender. Von ihm aus werden die Privatradioprogramme KroneHit und Welle 1 ausgestrahlt, bis zum Frühjahr 2012 sendete Radio Harmonie, das seinen Sendebetrieb eingestellt hat, auf der heutigen Frequenz von Welle 1. Einige Funkdienste und Amateurfunksender nutzen diesen Standort ebenso.
Die Unsicherheiten über den Bau des neuen Turmes und die daraus resultierenden Verzögerungen waren auch mitverantwortlich, dass in weiterer Folge ein für Kärnten geplantes lokales DVB-T-Paket (Mux C Kärnten) nicht auf Sendung gehen durfte.
Neben dem Aussichtsturm wurde für eine Übergangszeit ein Ersatzmast in Form eines freistehenden Stahlgitterturms aufgestellt. Der Betreiber des Mux C Zentralraum Kärnten hat inzwischen angekündigt, als Ersatzstandort die bei Bleiburg gelegene Petzen zu nutzen. Für die Verbreitung der UKW-Programme wurde auf dem neuen 82 Meter hohen Aussichtsturm eine neue Antenne mit 18 Metern Höhe aufgesetzt.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Aussichtsturm Pyramidenkogel" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
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20015697 - Veröffentlicht am:
28.03.2005 - Geändert am:
06.10.2015