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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 4. Januar 1960
Fertigstellung: 30. April 1963
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Lage / Ort

Lage: , , ,
, , ,
Überquert:
  • Fehmarnsund
Koordinaten: 54° 23' 47.21" N    11° 6' 32.52" E
Koordinaten: 54° 24' 16.69" N    11° 6' 51.91" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Gesamtlänge der Seitenöffnungen 120 m
Gesamtlänge 963.40 m
lichte Höhe 23 m
Bogen Pfeilhöhe 43 m
Bogenstützweite 248.40 m
Fahrbahntafel Überbaubreite 20.95 m

Massen

Baustahl 9 200 t

Lastannahmen

Verkehrslast Brückenklasse 60 / Lastenzug S

Baustoffe

Fahrbahntafel Stahl
Pfeiler Stahlbeton
Bogen Stahl
Hängeseile Stahlseile
Widerlager Stahlbeton

Anwendungsberichte und verwendete Produkte

90 Jahre Brückenmesswesen bei der Eisenbahn in Deutschland

90 Jahre Brückenmesswesen bei der Eisenbahn in Deutschland

Zur Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeiten an Eisenbahnbrücken wurde beim damaligen Eisenbahn-Zentralamt Berlin 1923 ein Sachgebiet "Brückenmesswesen" eingerichtet. Heute ist der Bereich "Brückenmessungen und -bewertung" der DB Ne ... [mehr]

Chronologie

13. Juni 1958

Deutsch-dänisches Abkommen zum Bau der Vogelfluglinie Puttgarden-Rödby Havn.

1. August 1959

Wettbewerb zum Entwurf der Brücke.

16. Januar 1963

Da die Fährverbindung nach Fehmarn wegen des strengen Winters unterbrochen werden muss, darf die Brücke mit Sondergenehmigung auf eigene Gefahr vor der offiziellen Freigabe genutzt werden, um die Versorgung der Insel sicher zu stellen.

30. April 1963

Einweihung der Brücke.

14. Mai 1963

Eröffnung des Fährhafens Puttgarden und der gesamten Vogelfluglinie.

Auszug aus der Wikipedia

Die Fehmarnsundbrücke ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke, die die Insel Fehmarn in der Ostsee mit dem Festland bei Großenbrode verbindet. Durch die 1963 eröffnete Fehmarnsundbrücke und den gleichzeitig gebauten Fährhafen Puttgarden auf Fehmarn wurde die durchschnittliche Reisezeit auf der sogenannten Vogelfluglinie von Hamburg nach Kopenhagen deutlich verkürzt.

Bauwerksbeschreibung

Die Brücke überspannt den zirka 1300 m breiten Fehmarnsund, der durch die beidseitigen, insgesamt 337 m langen Rampen auf 963 m eingeengt wird. Die Fehmarnsundbrücke hat für den Schiffsverkehr eine lichte Öffnung von 240 m Breite und 23 m Höhe über dem Mittelwasser. Der Brückenüberbau ist eine schlanke Stahlkonstruktion mit den drei Teilbauwerken:

  • südliches, fünffeldriges Nebentragwerk
  • Hauptöffnung mit einem Netzwerkbogen
  • nördliches, zweifeldriges Nebentragwerk.

Der Netzwerkbogen ist einer der ersten und größten seiner Art weltweit. Er besteht aus zwei gegeneinander geneigten Parabelbögen, die einander im Scheitel tangieren. Die Fahrbahnhänger aus patentverschlossenen Stahlseilen bilden ein gekreuztes Rautenfachwerk mit zweifach räumlich geneigten Diagonalen. Die Brückenbreite beträgt 21 m, die sich das Gleis der Bahnstrecke Lübeck–Puttgarden, die Bundesstraße 207 sowie ein kombinierter Rad- und Fußweg teilen. Der zirka 268,5 m lange Bogen hat eine Stützweite von 248,5 m und eine größte Höhe von 45 m über der Fahrbahn.

Die auffällige, weithin sichtbare Bauweise brachte der Brücke den Spitznamen „Kleiderbügel“ ein.

Geschichte

Erste Planungen für eine reine Eisenbahnbrücke gehen auf das Jahr 1912 zurück. Nach der deutschen Besetzung Dänemarks im Zweiten Weltkrieg wurde vom Architekten Heinrich Bartmann eine breitere Brücke für Eisenbahn und Reichsautobahn geplant und 1941 auch von der Organisation Todt begonnen. Die Investitionssumme betrug acht Millionen Reichsmark. Die Bauarbeiten mussten kriegsbedingt 1942 abgebrochen werden. Ein bereits fertiggestelltes Brückenbauwerk bei Strukkamp wurde in die spätere Trasse der B 207 und der Bahnstrecke integriert.

Nach dem Kriege erneut angeregt wurden Planungen und Kostenberechnungen für eine Brücke oder einen Tunnel als feste Fehmarnsund-Querung im Frühjahr 1952 von dem damaligen Präsidenten der Eisenbahndirektion Hamburg, Fritz Schelp.

Entworfen wurde die Brücke von den Ingenieuren G. Fischer, T. Jahnke und P. Stein der Gutehoffnungshütte Sterkrade AG, Oberhausen-Sterkrade. Bei der architektonischen Gestaltung wirkte der Architekt Gerd Lohmer mit. Bauherren waren die Bundesbahndirektion Hamburg und das Landesamt für Straßenbau Schleswig-Holstein.

Am Bau der Brücke, der im Januar 1960 begann, waren neben der Gutehoffnungshütte die Firmen C.H. Jucho, Felten & Guilleaume und Flender beteiligt. Lieferant der Hängeseile waren die Hüttenwerke Oberhausen Aktien Gesellschaft (HOAG), die Lager wurden von der Maschinenfabrik Esslingen hergestellt.

Die Brücke durfte erstmals ab 16. Januar 1963 genutzt werden. Wegen des strengen Winters war der Fährverkehr nach Fehmarn für mehrere Wochen zum Erliegen gekommen. Um während dieser Zeit die Versorgung der Insel und der Baustelle der Vogelfluglinie sicherzustellen, wurde die Nutzung der Brücke mit Sondergenehmigung und auf eigene Gefahr gestattet. Nach gut drei Jahren Bauzeit wurde die Brücke am 30. April 1963 eingeweiht.

In der landseitigen Auffahrt zur Fehmarnsundbrücke befanden sich zur Zeit des Kalten Krieges als vorbereitete Sperren sechs Sprengschächte in der Fahrbahn, deren Lage heute noch durch sechs quadratische Asphaltflicken zu erkennen ist. In Heinrichsruh steht etwa einen Kilometer entfernt das zugehörige Sperrmittelhaus.

Das Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein stellte die Fehmarnsundbrücke 1999 unter Denkmalschutz. Zur Begründung wurde auf ihre besondere technikgeschichtliche, wissenschaftliche, künstlerische und kulturlandschaftprägende Bedeutung verwiesen. Sie ist mittlerweile zum Wahrzeichen von Fehmarn und Schleswig-Holstein geworden.

Vom 11. Juni 2010 an führte die DB AG an vier Nächten umfangreiche Messungen und Belastungstests, unter anderem mit einem 1500 Tonnen schweren Lokzug, durch, um den Zustand der Brücke und die Eignung für den zukünftigen Ausbau festzustellen.

Das Bundesministerium der Finanzen würdigte das 50-jährige Jubiläum der Fehmarnsundbrücke im Jahr 2013 mit einer Sonderbriefmarke. Erstausgabetag war der 4. April 2013, der Markenwert beträgt 75 ct. Die Briefmarke wurde von Heribert Birnbach nach einem Foto von Torsten Wolf entworfen; sie zeigt den charakteristischen Brückenbogen der Hauptöffnung gegen den Abendhimmel.

Planungen

Der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Meyer informierte Bundesverkehrsminister Ramsauer am 11. September 2012 darüber, dass das Land Schleswig-Holstein eine zusätzliche Verbindung (Brücke oder Tunnel) über den Fehmarnsund zur Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan 2030 anmelden wolle.

Im Dezember 2012 wurde bekannt, dass die vorhandene Fehmarnsundbrücke den höheren Belastungen nach der Eröffnung der Festen Fehmarnbeltquerung nicht mehr genügen könnte. Die Ergebnisse der statischen Nachrechnung von DB ProjektBau wurden am 17. Januar 2013 öffentlich vorgestellt. Das vorhandene Bauwerk muss demnach zumindest ertüchtigt werden; Neubauvarianten werden ebenfalls erwogen.

Am 26. August 2014 meldete die Presse, dass das Land Schleswig-Holstein vom Bund beauftragt worden sei, mit den Planungen für einen kompletten Neubau der Fehmarnsundbrücke zu beginnen. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein und die DB Netz AG haben den Stand ihrer Planung für ein Ersatzbauwerk im Rahmen einer Sitzung des Dialogforums Feste Fehmarnbeltquerung am 21. November 2018 vorgestellt. Es wurden demnach untersucht

  • der Neubau einer kombinierten Brücke für Schiene und Straße
  • der Neubau von getrennten Brücken für Schiene und Straße
  • der Neubau eines kombinierten Absenktunnels für Schiene und Straße
  • Kombinationslösungen (Brücke für Straße und Tunnel für Schiene; Brücke für Schiene und Tunnel für Straße)

Eine teilweise Weiternutzung der Fehmarnsundbrücke für den Straßenverkehr wurde ebenfalls untersucht.

Eine neue Querung wird voraussichtlich nicht vor 2028 eröffnet werden.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Fehmarnsundbrücke" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

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Relevante Literatur

Weitere Veröffentlichungen...
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20001776
  • Veröffentlicht am:
    19.08.2001
  • Geändert am:
    14.11.2017
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