Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Trogbrücke |
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Funktion / Nutzung: |
Eisenbahnbrücke |
Baustoff: |
Stahl-Stahlbeton-Verbundbrücke |
Preise und Auszeichnungen
2006 |
nominiert
für angemeldete Nutzer·innen |
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Lage / Ort
Lage: |
Ingolstadt, Bayern, Deutschland |
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Überquert: |
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Teil von: | |
Neben: |
Eisenbahnbrücke Ingolstadt (1869)
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Lagebeschreibung: |
Die neue Eisenbahnbrücke über die Donau in Ingolstadt verläuft parallel zur bestehenden Brücke. Sie trägt die Neubaustrecke Ingolstadt–Nürnberg (Streckennummer 5934). |
Koordinaten: | 48° 45' 51.55" N 11° 26' 13.42" E |
Technische Daten
Abmessungen
Gesamtlänge | 184.09 m | |
Stützweiten | 13.42 m - 19.00 m - 22.30 m - 55.15 m - 54.72 m - 19.50 m | |
Anzahl Felder | 6 | |
Horizontaler Krümmungsradius | ∞ | |
Brückenfläche | 1233 m² | |
Gesamtbreite | 6.70 m | |
Kreuzungswinkel | 100 gon | |
Fahrbahntafel | Abstand der Längsbalken | 5.52 m |
Trägerhöhe | 2.50 - 5.35 m |
Massen
Baustahl | 390 t |
Lastannahmen
Entwurfsgeschwindigkeit | 120 km/h | |
Verkehrslast | UIC 71 |
Baustoffe
Fahrbahnplatte |
Stahlbeton
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Trog |
Stahl
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Chronologie
2006 | Nominiert für den Deutschen Brückenbaupreis 2006 |
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Neue Eisenbahnbrücke über die Donau in Ingolstadt
Mit dem Neu- und Ausbau der ICE-Strecke Nürnberg-Ingolstadt- München wurde im innerstädtischen Bereich von Ingolstadt ein zusätzliches Gleis notwendig, das parallel zur bestehenden Strecke geführt werden sollte. Dementsprechend wurde auch eine zusätzliche Donauquerung parallel zu den bestehenden Fachwerkbrücken benötigt.
Beschreibung des Bauwerks
Das neue Bauwerk lehnt sich formal an die Havelbrücken in Berlin-Spandau an. Die stählernen Stege der mehrfeldrigen Verbund-Trogbrücke wurden der Beanspruchung folgend geformt und führen zu einer schlanken und gestreckten Konstruktion, die die Donau mit drei schwungvollen Wellen überbrückt und sensibel auf die bestehende Fachwerkbrücke von 1869 reagiert.
Es galt, eine Brücke zu entwerfen, die die neben der alten zurückhaltend den Fortschritt belegt und zugleich in 20-30 Jahren mit der gleichen oder einer weiterentwickelten Konstruktion verbreitert werden kann. So entstand der flächige, gedrungene Entwurf, der in bewusstem Gegensatz zu der in Stäbe aufgelösten bestehenden Brücke steht: Eine durchlaufende Trogbrücke mit materialgerecht, entsprechend dem Momentverlauf gewellten Stegen aus Stahl, beidseitig aufgesetzt auf eine Stahlbetonplatte unter den Gleisen. Bei dieser Stegform sind in den Hauptfeldern die Zugkraft im Flansch des stählernen Stegs und die Druckkraft in der Betonplatte unter einer Gleichlast über die ganze Brückenlänge konstant und visualisieren die vorherrschende Lastabtragung.
Die Steifen der Stege sind schräg und fächerartig so angeordnet, dass sie die Richtung des Hauptdrucks und dessen Weg in die Auflager abbilden. In den Endfeldern, wo diese Auflagerkräfte abhebend wirken, sind Zugpendelpaare unter den Stegen angeordnet. Wenn diese Brücke in 20-30 Jahren verbreitert werden muss, besteht die Option, die gleiche Konstruktion daneben erneut zu bauen, weil sich, wie auch bei der Havelbrücke Spandau schon gezeigt, solche Wellen in der Addition gut vertragen. Während andere Bauarten, wie Stabbögen dann wirr und versperrt wirken, erscheinen die Wellen dieser Brücke dann noch schöner und plastischer.
Ausführung
Im Hinblick auf die Herstellung und die Standsicherheit wurde eine Konstruktion entwickelt, die erste Schwierigkeiten am Übergang der Stahlstege zum Betontrog verringerte. Dafür wurden die Stege in den Feldbereichen bis zur Unterkante des Bauwerks durchgeführt und mit Stahlquerträgern verbunden, die immer in der Achse der Stegsteife liegen. Somit war eine selbsttragende Stahlkonstruktion gegeben, die die Betonierlasten ohne Hilfsstützen abtragen konnte. Hinzu kam eine konsequente, konventionelle Verbundwirkung in Längs- und für die Fahrbahnplatte über die Stahlquerträger auch in Querrichtung. Aufgrund der Querkraft in den Stahlstegen konnten diese im Stützbereich auf den Betontrog aufgesetzt werden, lediglich in der Auflagerachse wurde der Betontrog mit massiven Stahlquerträgern verstärkt.
Auszug aus der Wikipedia
Die Eisenbahnbrücke Ingolstadt ist eine Brücke mit drei Überbauten, welche zwischen dem Hauptbahnhof Ingolstadt und dem Bahnhof Ingolstadt Nord die Donau überspannen. Das rund 184 m lange Bauwerk untergliedert sich in zwei ältere Fachwerkbrücken im Osten und eine neue Trogbrücke im Westen.
Jeder der Überbauten nimmt dabei ein mit 130 km/h befahrbares Gleis auf (LZB-Freigabe nur über 120 km/h). Auf dem westlichen Gleis verkehren dabei in der Regel Personenzüge aus Richtung Nürnberg und Treuchtlingen, auf dem mittleren Züge in diese Richtungen. Güter- und einzelne Regionalzüge (insbesondere bei Überholungen) nutzen das östliche Gleis. Züge von und zur neuen Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München können dieses aufgrund fehlendem Gleiswechsel nicht benutzen.
Brücke von 1869
Die erste Eisenbahnbrücke über die Donau bei Ingolstadt wurde im Zug des Baus der Bahnstrecke München–Gunzenhausen in den Jahren 1868 und 1869 errichtet. Das Bauwerk bestand aus drei eisernen parallelgurtigen Fachwerkträgern mit Stützweiten von jeweils 53,9 m. Heinrich Gottfried Gerber hatte die Brücke entworfen.
Neubau der dritten Brücke
Seit Dezember 2006 verkehrt der Großteil der Fernzüge zwischen München und Nürnberg über die neue Strecke über Ingolstadt. Um diesen Mehrverkehr aufzunehmen, erfolgte zwischen 1999 und 2001 der Neubau einer dritten Brücke. Sie ist damit eine von vier größeren Eisenbahnbrücken, die im Zuge des Streckenneubaus zwischen 1998 und 2006 errichtet wurden.
Die 184,09 m lange Konstruktion wurde mit einem sechsfeldrigen Stahlbetonverbund-Trog ausgeführt. Die Überbaubreite beträgt dabei bei 5,90 m, die Höhe der Pfeiler vier bis sechs Meter. Die Stützweiten belaufen sich auf 13,42 m, 19,00 m, 22,30 m – sowie, über dem Fluss – 55,15 m bzw. 54,72 m und 19,50 m. Der Gleismittenabstand zwischen den beiden Fachwerkbrücken liegt bei 6,5 m, zwischen der mittleren und der neu errichten Brücke bei 6,4 m.
Am Rande des Trogs sind stählerne Längsträger mit variabler Konstruktionshöhe als Gestaltungselement angeordnet. Die Oberkante der Längsträger verläuft der Beanspruchung folgend wellenförmig, so dass der Eindruck von Segeln entsteht. Das 2,5 Millionen Euro teure Brückenbauwerk war aufgrund gestalterischer und technischer Innovationen als eines von sechs für den Deutschen Brückenbaupreis 2006 nominiert.
Geschichte
Zunächst war geplant, im Zuge der Neubaustrecke die bestehende Brücke in östlicher Richtung zu erweitern oder eine neue Stahlbrücke zu errichten. Mitte 1992 war geplant, die alte, zweigleisige Stahlfachwerkbrücke durch eine neue, dreigleisige Spannbetonbrücke zu ersetzen. Die 150 m lange und 18 m breite Brücke sollte drei Meter tiefer als die Bestandsbrücke liegen, die Gleise sollten dabei eineinhalb Meter höher als im damaligen Bestand liegen. In der Donau war ein maximal zwei Meter breiter Pfeiler vorgesehen. Die neue Brücke sollte westlich der Bestandsbrücke entstehen. Unter anderem sollte dabei auch eine Weiche auf der Brücke liegen. Die Kosten der Brücke (ohne Kosten für den Abriss der alten Brücke) wurden mit 20 Millionen DM beziffert. Mit dem Beginn des Planfeststellungsverfahrens für den Planfeststellungsabschnitt 72, vom Südportal des Auditunnels bis zum südlichen Donauufer, wurde dabei für Januar 1993 gerechnet. Um südlich der Donau übermäßige Eingriffe an einer Kleingärtneranlage an der Stauffenbergstraße zu vermeiden, wurde die Trasse Richtung Manchinger Straße verschwenkt. Im März 1994 liefen die Vorbereitungen für das Planfeststellungsverfahren, mit einem Baubeginn wurde nicht vor Ende 1995 gerechnet. Im Rahmen des mehrtägigen Erörterungstermins für den Abschnitt Ingolstadt Mitte (Nordbahnhof bis Klenzepark) war die Gestaltung der Bahnbrücke am 15. Februar 1995 Gegenstand von Dissens zwischen DB und Stadt. Einen städtischen Brückenvorschlag, entwickelt von Jörg Schlaich, hatte die DB abgelehnt und an einem dritten Gleis westlich der bestehenden Trasse festgehalten. Die Stadt hielt dagegen eine Brücke an der Ostseite für besser, die von der DB mit Verweis auf Eingriffe in fünf Häuser in der Frühlingsstraße und nutzbaren DB-Grund auf der Westseite abgelehnt wurde. Der Entwurf von Schlaich sei laut DB „hier nicht sinnvoll“, eine Erweiterung um ein viertes oder fünftes Gleis damit nicht möglich. Der Entwurf der DB füge sich dagegen in die Ingolstädter „Brückenfamilie“ ein. Einen laut Stadt zuvor vereinbarten Architektenwettbewerb lehnte die DB im Anhörungstermin ab.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Eisenbahnbrücke Ingolstadt" und überarbeitet am 11. April 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
-
schlaich bergermann partner
- Andreas Keil (Tragwerksplaner)
- Ulrich Weyer (Prüfingenieur)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Eisenbahnbrücken. Wilhelm Ernst & Sohn Verlag für Architektur & technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin (Deutschland), ISBN 978-3-433-03097-4, S. 104. (2014):
- Ingolstadt bridge to slash rail travel time. In: Bridge Design & Engineering, v. 8, n. 26 (1. Quartal 2002), S. 60.
- leicht weit / Light Structures. Jörg Schlaich / Rudolf Bergermann. Prestel Verlag, München (Deutschland), S. 224-226. (2004):
- Mit Hochgeschwindigkeit über die Donau. Stahlverbund-Brücke für ICE-Trasse, Ingolstadt. In: PERI aktuell, n. 1 ( 2002), S. 14.
- Tunnel, Brücken und Gleisknoten. Bauen für den ICE in Ingolstadt. In: BW Bauwirtschaft, n. 5 (Mai 2001), S. 42-44. (2001):
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24.06.2002 - Geändert am:
21.08.2021