Zerstörungsfreie Prüfungen als Grundlage zur Bestimmung der Dauerhaftigkeit von Betonstrukturen
Die Bestimmung der Dauerhaftigkeit von Betonstrukturen beginnt mit einer gezielten und lückenlosen Bestandsaufnahme. Dabei werden punktuelle überprüfungen (Entnahme von Bohrkernen, Bestimmung des Chloridgehaltes, Karbonatisierungstiefe etc.) ergänzt durch zerstörungsfreie und flächendeckende Bestimmungen der Betondeckungen, Potenzialfeldmessungen, elektrische Widerstandsmessungen und Abschätzungen der Druckfestigkeit.
Proceq SA spezialisiert sich seit 1954 auf die Entwicklung, den Vertrieb und die Anwendung von Geräten zur zerstörungsfreien Prüfung von Bauwerken. Marktrevolutionierende Erfindungen wie der Schmidt-Betonprüfhammer sowie weltweite Beratung und Service sind für Sachverständige unerlässlich geworden. Zwei zerstörungsfreie Messmethoden für den Einsatz u. a. an Parkhäusern und Brücken werden im Folgenden am Beispiel der Messgeräte Profometer 5? und Canin? kurz beschrieben.
Bestimmung der Betondeckung
Eine ausreichende Betondeckung ist eine wichtige Voraussetzung für den Schutz von Stahlbewehrungen vor Korrosion. Ist die Betondeckung kleiner als gefordert, hält das Betongefüge der jeweiligen Belastung nicht lange genug stand und bricht möglicherweise sogar zusammen. Bild 1 zeigt eine Abschätzung des Lebensdauerrückganges in Abhängigkeit von der Betondeckung.
Mit den Deckungsmessgeräten Profometer 5? und Profoscope? lässt sich die Deckung zuverlässig ermitteln, flächendeckend messen und abspeichern. Beim Profometer 5? werden die Resultate graphisch dargestellt und in abschließende Inspektionsberichte exportiert. Die drei Funktionen "Messen mit Statistik", "Bewehrung scannen" und "Rastermessung" können jeweils im Einhandbetrieb ausgeführt werden. Die jeweilige Anzeige der Messresultate der drei Funktionen ist in Bild 2.1, 2.2, 2.3 dargestellt.
Korrosionsanalyse mittels Potenzialmessungen mit Canin?+
Bewehrungskorrosionsherde in Bauteilen aus Stahlbeton können mit Hilfe des Messsystems Canin+ zielsicher aufgefunden werden. Korrosion ist ein schwerwiegendes Problem, da dadurch der Stabdurchmesser der Bewehrung kontinuierlich reduziert wird, bis die verbliebene Bewehrung die Zugkräfte nicht mehr übernehmen kann. Dies hat eine Reduktion der geforderten Betriebsbelastung der Betonstruktur zur Folge. Zudem platzt der Deckungsbeton im Bereich der korrodierten Bewehrung ab. Die Lebensdauer der Betonstruktur wird drastisch reduziert. Korrosion tritt z. B. bei karbonatisiertem Beton auf. Die Potenzialdifferenz zwischen Bewehrung und Betonoberfläche ist um bis zu mehrere 100 mV unterschiedlich bei Stellen mit oder ohne aktive Korrosion.
Diese Potenzialdifferenzen können mit dem Canin? Messsystem reproduzierbar und auf großen Oberflächen mit der 1-Rad- und der 4-Rad-Elektrode (Bild 4) auch effizient gemessen werden. Die neue Software Canin ProVista ist dabei ein leistungsfähiges Hilfsmittel zur Aufbereitung der Messdaten. Instandsetzungsmaßnahmen wie der teilweise Ersatz von Bewehrung und das Auftragen einer neuen Betondeckungsschicht können auf das objektabhängig notwendige Maß begrenzt werden.
Insgesamt stellt die Software CANIN ProVista eine Erweiterung zu dem bewährten Messsystem CANIN? dar, mit der eine schnelle Darstellung und Bewertung der Ergebnisse, ein zielsicheres Auffinden von Flächen mit aktiver Korrosion und somit die ökonomische und präzise Begutachtung und Instandsetzungsplanung von Stahlbetonbauwerken möglich ist.
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4224 - Veröffentlicht am:
30.04.2012 - Geändert am:
03.03.2020