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VHD: Natürlich dämmt am längsten
WDVS auf Holzfaserbasis wählen (Teil 1)

Wohnhäuser warm einzupacken, um weniger heizen zu müssen, ist keine Erfindung unserer Tage: Fast 60 Jahre ist es her, dass in Berlin die erste industriell hergestellte Fassadendämmung montiert wurde. Mit Weitblick und Sachverstand wurden die damaligen ersten Dämmversuche zu voll funktionsfähigen Wärmedämmverbundsystemen weiterentwickelt. Heute steht eine nie zuvor verfügbare Vielzahl unterschiedlicher Dämmmaterialien und Beschichtungsmöglichkeiten zur Wahl, so dass sich praktisch jeder Neubau und so gut wie jedes Bestandsgebäude mit einer standortgerechten Dämmung der Gebäudehülle ausstatten lässt.

"Fassadendämmsysteme werden in Deutschland seit den 1970er Jahren als Reaktion auf die ersten beiden Ölkrisen verstärkt nachgefragt, um der enormen Verteuerung fossiler Brennstoffe etwas entgegenzusetzen. Der Gesetzgeber reagierte auf den damaligen Ölpreisschock mit dem Erlass der Wärmeschutzverordnung, die mit der Heizanlagenverordnung in der heutigen Energieeinsparverordnung (EnEV) sinnvollerweise zusammengeführt wurde. Im Bemühen, dem klimaschädlichen Kohlendioxidausstoß aus beheizten Wohngebäuden Einhalt zu gebieten, ist das Dämmen von Gebäuden neben der Modernisierung der Haustechnik ein zentrales Instrument, um die viel diskutierte Energiewende zum Erfolg zu führen", erläutert Dr.-Ing. Tobias Wiegand, Geschäftsführer des Verbandes Holzfaser Dämmstoffe (VHD) in Wuppertal.

Architekten in der Pflicht

Für Planer und Architekten kommt es bei der Beratung von Bauinteressenten und der Realisierung ihrer Bauvorhaben darauf an, eine zum jeweiligen Gebäude, zu den klimatischen Verhältnissen am Standort und den individuellen Wünschen der Auftraggeber passende Wärmedämmung zu empfehlen. Der Verband Holzfaser Dämmstoffe weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Holz Kohlendioxid in großen Mengen speichert, und rät in Anbetracht des voranschreitenden Klimawandels konsequent zum Dämmen mit ökologischen Dämmstoffen aus Holzfasern.

Natürliches Dämmen im Aufwind

"Holzfaserdämmstoffe für Wand- und Dachgefache, Holzfaserdämmplatten für Fassaden, Unterdeckplatten fürs Dach sowie Einblasdämmstoffe aus Holzfasern haben sich aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften in unserer mitteleuropäischen Klimazone als robuste Allrounder erwiesen und als Schutz vor winterlicher Kälte, sommerlicher Hitze sowie störendem Schall bewährt. Sie nehmen schon als wachsender Baum im Wald das klimaschädliche Kohlendioxid in sich auf. Dadurch entlasten sie die Atmosphäre und leisten einen effizienten Beitrag zur Verlangsamung der Erderwärmung", unterstreicht Dr.-Ing. Tobias Wiegand. Der Geschäftsführer beim Verband Holzfaser Dämmstoffe (VHD) in Wuppertal weist außerdem darauf hin, dass Holzfaserdämmplatten in fachgerecht montierten Fassadendämmsystemen mindestens 50 Jahre funktionieren. Zu diesem Ergebnis ist das Wilhelm-Klauditz-Institut für Holzforschung in Braunschweig gelangt, das die Funktionsdauer von Holzfaserdämmplatten in Wärmedämmverbundsystemen unter realistischen Bedingungen mit wissenschaftlichen Methoden untersucht hat. Zu den positiven Umwelteigenschaften kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Holzfaserdämmstoffe lassen sich nach Ausgebrauch thermisch verwerten oder kompostieren. Dabei wird lediglich die gleiche Menge Kohlendioxid freigesetzt, die der Dämmstoff Jahre und Jahrzehnte zuvor in sich aufgenommen und über seine gesamte Funktionsdauer hinweg gespeichert hatte.

Montage durch Fachhandwerker

Holzfaserdämmstoffe sind von qualifizierten Handwerkern in der Werkshalle wie auf der Baustelle maßgenau zuzuschneiden und zu montieren. Sie finden nicht allein im zimmermannsmäßigen Holzrahmenbau Verwendung, sondern kommen ebenso im industriellen Fertigbau zum Einsatz. Zwar existiert noch keine repräsentative Statistik, die über die prozentuale Verteilung unterschiedlicher Dämmstoffe im Hochbau Auskunft gibt; aus zahlreichen Gesprächen mit deutschen und österreichischen Holzbauunternehmen geht jedoch hervor, dass Holzfaserdämmstoffe im industriellen Holzfertigbau genauso wie im zimmermannsmäßigen Holzrahmenbau zu den bevorzugten Dämmstoffen zählen. Ihre Beliebtheit ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Holzfaserdämmstoffe aus Nadelholz gewonnen werden und dieser Rohstoff in nachhaltig bewirtschafteten Forsten im Überschuss nachwächst.

Enormes Einsatzspektrum

Weitere Aspekte, die für das Dämmen mit Holzfaserprodukten sprechen, sind laut VHD deren ausgewogene physikalische Eigenschaften sowie die mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten auf verschiedenen Untergründen: Im Dachbereich stehen Holzfaserdämmstoffe sowohl für Unterdeckungen sowie zur Aufsparren-, Zwischensparren- und Untersparrendämmung zur Wahl. Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme lassen sich zur Fassadendämmung sowohl auf Massivholz-, Mauerwerk-, Holzrahmen- oder Holzständeraußenwänden applizieren und Holzfaserplatten auch als Hinterdämmung vorgehängter Fassaden einsetzen. Ferner eignen sie sich zum Dämmen leichter Trennwände in Innenräumen, zur Luft- und Trittschalldämmung von Decken in Holzbauweise, als Wärmeschutz von Geschossdecken und Bodenplatten in Massivbauweise, als Dämmung von Flachdächern oder auch als Wärmeschutz der obersten Geschossdecke, um der geltenden Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) Rechnung zu tragen. (az)

Veranstaltungshinweis: Der Verband Holzfaser Dämmstoffe e.V. ist einer der ideellen Träger des 20. Internationalen Holzbauforums IHF 2014, das vom 03. – 05. Dezember 2014 in Garmisch-Partenkirchen stattfindet. Auf der Veranstaltung wird über aktuelle Forschungsergebnisse sowie herausragende Holz-Bauwerke berichtet. Das IHF ist der zentrale Branchentreff des Holzbaus.

Nützliche Informationen

Ausführliche Fachinformationen über Holzfaserdämmstoffe und Wärmedämmverbundsysteme auf Holzfaserbasis finden sich auf http://www.holzfaser.org, der offiziellen Website des Verbandes Holzfaser Dämmstoffe e.V. (VHD).

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    7213
  • Veröffentlicht am:
    06.11.2014
  • Geändert am:
    03.03.2020