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Erfolgreiche Dachsanierung an einem Institutsgebäude der Ludwig-Maximilian-Universität München

Schon seit vielen Jahren saniert die Fa. Blamberger aus München Flachdächer auf den Institutsgebäuden der Ludwig-Maximilian-Universität. Dabei entwickelte das Unternehmen eine Vorgehensweise, die auf Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist und den vorhandenen Dachaufbau weitgehend erhält. So auch bei der Dachsanierung eines Institutsgebäudes in Großhadern.

Mehr als sieben Jahre war das ca. 500 m² große Dach des Institutsgebäudes in Großhadern nicht dicht zu bekommen. Immer wieder drang Wasser ein und suchte sich seinen Weg durch alle Stockwerke. In den Büro- und Laborräumen war an ein geregeltes Forschen und Arbeiten nicht zu denken. Die Arbeitsplätze konnten nur durch geschicktes Abplanen trocken gehalten werden - ein unhaltbarer Zustand, der unbedingt beendet werden musste.

Recycling statt Entsorgung

Es musste ein Konzept gefunden werden, das endlich zu einer sicheren Abdichtung führt, aber auch den vorhandenen Schichtenaufbau soweit möglich weiter nutzt. Die alte Abdichtung aus einer einlagigen PVC-Dachdichtungsbahn wurde entfernt. Aber Dampfsperre und Wärmedämmung sollten erhalten bleiben.

Die PVC-Dachbahn wurde über das Recyclingsystem für Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen ROOFCOLLECT entsorgt und wiederverwertet – das sah das Sanierungskonzept von vornherein vor. Dazu wurde die PVC-Abdichtung in ca. 1 m breite, transportable Stücke zerschnitten und aufgewickelt. Der Abtransport erfolgte in Big Bags, bei größeren Baustellen ist dieser auch in Containern möglich. Weitere Informationen: www.roofcollect.com.

Zusätzliche Wärmedämmung

Auch wenn die vorhandene Wärmedämmung aus 100 mm Polystyrol-Hartschaum über Jahre Wasser aufgenommen hatte, war die Wärmeleitfähigkeit nur unwesentlich verändert. So kann der Gewichtanteil des im Dämmstoff gespeicherten Wassers schon einmal an die 100 % heranreichen oder sogar überschreiten. Der Volumenanteil der Feuchtigkeit im Dämmstoff ist allerdings so gering, dass er die Funktion der Wärmedämmung nur minimal beeinträchtigt und daher vernachlässigt werden kann.

Die feuchte Wärmedämmung sollte durch Verdunsten des Wassers regeneriert werden. Dazu wurde eine 80 mm dicke Wärmedämmung von SecuTherm mit einem unterseitig angeordnetem "Kanalsystem" aufgebracht, welche das Austrocknen beschleunigt. Dass dieses System funktioniert, wurde bereits an vielen erfolgreich sanierten einschaligen Flachdächern unter Beweis gestellt. Zusätzlich werden aber Diffusionslüfter eingebaut, die eine direkte Verbindung zum Kanalsystem der Dämmung haben und ca. alle 100 m² angeordnet werden. Durch die Erhöhung der Dämmstoffdicke auf 180 mm wurde die Dämmwirkung aber auch allgemein verbessert und genügt nun den aktuellen Standards.

Auf Wunsch wird vor Beginn jeder Sanierungsmaßnahme der Feuchtigkeitsgehalt der vorhandenen Wärmedämmung festgestellt und anhand der Gebäudekenngrößen ein Nachweis über die Mindestaustrocknungsmenge und über den zu erwartenden Zeitraum der Austrocknung erstellt (detaillierte Informationen unter www.secutherm.de).

Neue Abdichtung aus EVA

Als neue Abdichtung wurde eine einlagige Dachbahn aus Ethylen-Vinyl-Acetat (EVA) eingesetzt. Die Wahl fiel auf das Produkt ALKORTEC F der Fa. Renolit. Die Alkortec-Dachbahnen werden in mehreren Varianten angeboten: Die homogene Dachbahn ist unterseitig vlieskaschiert und eignet sich optimal für verklebte Dachaufbauten. Die Variante mit einer internen Gewebeverstärkung eignet sich hervorragend für die mechanische Fixierung, aber auch unter Dachbegrünung und für die lose Verlegung ist diese gewebeverstärkte Bahn bestens geeignet.

Alkortec gibt es auch als selbstklebende Dachbahn, wobei die Alkortec SKGV speziell für die direkte Verlegung auf unkaschierter PS Dämmung entwickelt wurde. ALKORTEC besteht aus einer Hochpolymerlegierung auf der Basis von EVA, Ethylen-Butyl-Acrylat (EBA) und PVC. Dachbahnen aus EVA haben bei Bauherren, Architekten und Dachdeckern einen hervorragenden Ruf. Durch ihre materialhomogene Verschweißung entsteht eine langlebige, diffusionsoffene Dachabdichtung, die durch ihre Bitumenverträglichkeit für Neubau und Sanierung gleichermaßen geeignet ist. Wie bei anderen Kunststoffdachbahnen aus TPO oder PVC, bei denen die Ausführung mit innenliegender Verstärkung seit langem als Stand der Technik gilt, bringt die Gewebearmierung auch bei EVA-Dachbahnen nur Vorteile: Die Bahn hat eine bessere Planlage und lässt sich vom Dachdecker noch einfacher verarbeiten, ohne dass Hilfsmittel wie "Schweißhilfen" erforderlich sind. Bei der Verlegung können die Kopfstöße durch direkte Überlappung der Bahnen ohne zusätzliche Überlappungsstreifen ausgeführt werden. Vor allem aber schützt die Gewebeverstärkung die Kunststoffdachbahnen gegen Einwirkungen von außen, wie z. B. Kontraktionsspannungen, die bei plötzlicher extremer Kälte auftreten. Bei allen Untersuchungen, die anlässlich der viel diskutierten "Shattering"-Schäden im Winter 2012 durchgeführt wurden, hat sich eindeutig gezeigt, dass bei armierten EVA-Dachbahnen keine Schäden aufgetreten sind.

Die ALKORTEC-Dachbahnen können mit Einbauteilen aus Hart-PVC wie Lüftern, Gullys und Lichtkuppeln homogen verschweißt werden. Alle Anschlüsse an aufgehende Bauteile werden aus ALKORTEC-Verbundblechen hergestellt, auf die die Flächenabdichtung homogen verschweißt wird. ALKORTEC besitzt ein breites Schweißfenster, einen geringen Wasserdampfdiffusionswiderstand und eine sehr hohe Lebensdauer. Das Produkt verfügt über eine Praxisbewährung von über 25 Jahren. Das Alterungsverhalten wurde in Freiluftversuchen in feuchtem Tropenklima (Florida) und trockenem Wüstenklima (Arizona) ermittelt. Mit Spiegeln, die dem Sonnenstand nachgeführt werden, wird die Sonneneinstrahlung bei diesen Versuchen noch einmal um das Fünffache erhöht.

Dicht bei Übergabe

Um die Dichtigkeit nachzuweisen, wurde das Dach nach Abschluss der Dachsanierung über einen Zeitraum von drei Wochen komplett geflutet. Dies gehört bei der Fa. Blamberger seit Jahren zum Standard und hat bei den Auftraggebern zur Vertrauensbildung gegenüber dem Sanierungskonzept beigetragen.

Älter als das Oktoberfest

Seit mehr als 30 Jahren setzt die Fa. Blamberger hochwertige Dachbahnen von RENOLIT (ehemals Alkor) für die Flachdachabdichtung ein – bei Neubaumaßnahmen und Sanierungen. Auch mit dem Wärmedämmsystem SecuTherm hat man schon einige Jahre Erfahrung und eine Vielzahl von Flachdächern auf diese Weise saniert.

Aber was sind schon 30 Jahre, betrachtet man die Firmengeschichte der Fa. Blamberger: Gegründet 1810 – als Gründungstag wird der 19. Juli angegeben –, ist die Geschichte des Unternehmens älter als das Münchener Oktoberfest. Im Jahr 1816 wurde der Firma von König Max Joseph I. von Bayern der Titel "Königlich Baierische Hofspänglerei" verliehen. Damit ist die Konrad Blamberger Bau- und Werkstattspenglerei GmbH eine der ältesten Handwerksunternehmen in Bayern, wenn nicht sogar in ganz Deutschland.

Bauwerkskategorien

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    6214
  • Veröffentlicht am:
    09.04.2013
  • Geändert am:
    03.03.2020