Drittgrößte Moschee der Welt entsteht in Algier
Die im Bau befindliche Djamaâ el Djazaïr-Moschee soll die drittgrößte Moschee der Welt mit dem höchsten Minarett werden. Das auch als Große Moschee von Algier bekannte Bauprojekt entsteht nahe dem historischen Stadtteil Mohammadia entlang der Bucht von Algier an der Mittelmeerküste.
Die Moschee hat beeindruckende Ausmaße und wird im Auftrag der algerischen Regierung errichtet. Es ist anzunehmen, dass die Moschee nach Fertigstellung wichtige Impulse für die Entwicklung der umliegenden Regionen geben wird.
120.000 Besucher pro Tag werden erwartet
Die Djamaâ el Djazaïr-Moschee wird nach Mekka und Medina die drittgrößte Moschee der Welt sein, erwartet werden 120.000 Besucher täglich. In dem mit 265 m höchsten Minarett der Welt werden ein Museum für islamische Kunst und Geschichte, ein Forschungszentrum und ein Konferenzzentrum sowie eine Bibliothek mit 2.000 Arbeitsplätzen und nahezu einer Million kultureller und historischer Werke zum Islam untergebracht. Der traditionellen Architektur islamischer Gotteshäuser entsprechend, wird der größte Teil der Außenfassade mit Naturstein verkleidet. Außergewöhnlich ist allerdings das Minarett, das von einer modernen Glaskonstruktion gekrönt werden wird. Der Moscheekomplex wird außerdem eine 20.000 m² große Gebetshalle in Form eines gigantischen Würfels für bis zu 35.000 Gläubige und eine Koranhochschule mit Wohnungen für Mitarbeiter und Studenten beherbergen.
Minimierung von Wärmebrücken senkt Kühlkosten und CO2-Emissionen
Zusätzlich zu den vielen ästhetischen Herausforderungen der Großen Moschee galt es, grundlegende funktionale Fragen zu klären: Eins der Kernthemen war die Vermeidung von Wärmebrücken. Das Klima in Algier ist typisch mediterran, mit heißen Sommern und milden Wintern, es besteht also kaum die Gefahr von Kondensation und daraus resultierendem Schimmelwachstum. Dennoch ist der Einbau von thermischen Trennungen sehr wichtig, vor allem um den klimatisierten Innenbereich gegen die heißen Außentemperaturen zu dämmen. Bei ungenügender Detaillierung entstehen Aufheizeffekte durch Wärmebrücken, wodurch der Kühlbedarf und damit auch die Energiekosten und Kohlendioxid-Emissionen des Gebäudes steigen. Dieses Risiko besteht bei der Großen Moschee speziell im Bereich zwischen den Treppenabsätzen und der Betonwand in der Koranhochschule. Die deutschen Unternehmen KSP Jürgen Engel Architekten und die beratenden Ingenieure KREBS+KIEFER spielten eine zentrale Rolle bei der Ausführungs- und Ingenieurplanung der Moschee.
In der Koranhochschule ist eine relativ geringe Last zu erwarten, daher wird dort der Isokorb Typ Q eingesetzt. Er trennt die inneren Stahlbetonbauteile thermisch von der Gebäudewand – wodurch der Wärmeverlust auf ein Minimum reduziert wird – und fungiert als Element zur Querkraftübertragung zwischen der Außenwand und den Treppenabsätzen. Zentral für die Produktfunktion ist das HTE-Modul (HTE = High Thermal Efficiency) mit Drucklagern aus Edelstahl und mikrostahlfaserbewehrtem Hochleistungsfeinbeton.
Ebenfalls in der Koranhochschule müssen Dehnfugen zwischen den Fertigtreppen und Etagen eingesetzt werden, ebenso zwischen Treppenabsätzen und Wand. Die passende Lösung ist ein einbaufertiger Dorn (Typ ESD für die Fertigtreppen und Typ SLD für die Treppenabsätze). Im Vergleich zu den konventionellen arbeitsintensiven Methoden ermöglichen diese Dorne horizontale Bewegungen und übertragen vertikale Lasten. Alle Dorne werden aus rostfreiem Edelstahl gefertigt, sodass keine Korrosionsgefahr besteht; ihre Tragfähigkeit wird zu jeder Zeit garantiert. Der Dorn vom Typ SLD ist ein Schwerlastdorn mit sehr hoher Tragfähigkeit, der sich vor allem für die Verbindung statisch wichtiger Bereiche wie Bodenplatten eignet.
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29.06.2017 - Geändert am:
29.06.2017