Brückensanierung der Gschnitztalbrücke, Brennerautobahn
Die Brenner Autobahn A13 in Tirol bildet den österreichischen Teil der Brennerautobahn. In den 1960er Jahren gebaut, war sie eine der ersten Gebirgsautobahnen der Welt. Die A13 führt vom Knoten Innsbruck bis zur italienischen Staatsgrenze am Brennerpass. Dieses wichtigste und vom geologischen Aufbau her am schwierigsten zu konstruierende Teilstück der europäischen Autobahn von München nach Modena führt zum Brennerpass (eigentlich "Brenner"), der mit einer Seehöhe von etwa 1350 m der niedrigste und schon von den Römern vielbenutzte Pass über den Alpenhauptkamm ist.
Im Zuge der A 13 wird das Gschnitztal, ein westliches Seitental des Tiroler Wipptals, durch die 674 m lange Gschnitztalbrücke überspannt. Diese Autobahnbrücke wurde von Anfang 2011 bis Ende 2012 grundhaft saniert.
Hierfür erhielt die Teupe & Söhne Gerüstbau GmbH über ihre österreichische Betriebsstätte den Auftrag für die komplette Einrüstung der Autobahnbrücke für die Durchführung von schweren Korrosionsschutzarbeiten. Die Gerüstkonstruktion musste ebenfalls für Betonsanierungs- und Entwässerungsarbeiten am Überbau vorgehalten werden. Durch die umfangreichen Aufgabenstellungen, vorgegeben durch den Sanierungsumfang, wurde die Stellung einer staub- und wasserdichten Einhausung einschließlich wasserdichter Bodenwanne mit in die Hängegerüstkonstruktion integrierten Entwässerungsrinnen und Pumpensumpf erforderlich.
Für die Gerüstbauarbeiten waren besondere Logistik-Anforderungen zu beachten: Die Talbrücke überquert über fast 700 m Länge u. a. eine alpine Berg-Seilbahn, diverse übergeordnete und untergeordnete Straßen, die Steinach, sowie eine Skipiste. Die besondere, alpine Talstruktur unterhalb der Talbrücke mit extremen Hanglagen in einigen Brückenfeldern war eine weitere logistische Herausforderung.
Teupe entwickelte ein Gerüstkonzept mit werkstattseitig vorbereiteten und stahlbaumäßig vorgefertigten Gerüst-Plattformelementen für den über 25 m breiten Überbau. Diese wiederverwendbaren Hängegerüst-Segmente konnten im Zuge der Baumaßnahme nach Baufortschritt von Brückenfeld zu Brückenfeld am jeweiligen Verwendungsort mittels spezieller Hebetechnik mit Seilwinden so unter dem Überbau eingezogen werden, dass eine schnelle und wirtschaftliche Hängegerüstmontage möglich war. Das Umsetzen der einzelnen, fast 13 m langen Plattformelemente erfolgte je nach geometrischer Situation der einzelnen Brückenfelder mit horizontal und vertikal arbeitenden Seilwinden, speziell hergerichteten Plattform-Hängern mit geländegängigen Zugmaschinen und Teleskopstaplern, teilweise auch im Widerlagerbereich mit Mobilkranunterstützung.
Die Sanierungsmaßnahme wurde mit einer qualitativ hochwertigen Gerüststellung einschließlich Einhausung termingetreu abgewickelt.