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Brandfeste Sanierung und Denkmalpflege

Bei der Sanierung von Gebäuden ergeben sich bekanntermaßen immer wieder unerwartete überraschungen. Aber schon die Planung der Sanierungsmaßnahmen ist für die Verantwortlichen die erste Herausforderung – insbesondere, wenn es sich um öffentlich zugängliche Bauten handelt, für die die jeweilige Bauordnung eine Aufrüstung im Sinne des vorbeugenden baulichen Brandschutzes fordert.

Ein Sanierungsbeispiel sind die sogenannten "Kappendecken", eine massive Deckenkonstruktion aus parallelen Trägern aus Stahl, die durch flache Kreissegmentbögen aus Ziegelsteinen verbunden sind. Als Stahlträger wurden dabei oft ausgemusterte Eisenbahnschienen benutzt. Dielen auf Lagerhölzern bildeten die Deckung. Mit Einführung der industriellen Verfahren zur Herstellung von Zement, Stahl und Beton zu Beginn des 20. Jahrhunderts lösten diese Konstruktionen die bis dahin gängigen Holzbalkendecken ab. Die Kappendecke besteht zwar aus mineralischen Baustoffen und hat damit gegenüber Holzbalkendecken die Vorteile der Langlebigkeit und einer höheren Feuerfestigkeit, aber nur, wenn die offen liegenden Unterflansche der Träger hinreichend geschützt sind. Kappendecken tragen durch die Stahlträger, erfüllen als Bauteil aber keine Feuerwiderstandsklasse. Zudem entspricht der früher verwendete Baustahl weder den heutigen technischen Ansprüchen, noch erfüllt er die strengen Vorschriften des Brandschutzes. Eine Feuerwiderstandsklasse von F30 bis F90 wird jedoch erreicht, wenn man die Stahlträger mit Brandschutzfarben beschichtet oder brandschützende Putze verwendet. Brandschutzbeschichtungen der Rudolf Hensel GmbH ermöglichen, die Stahlträger für eine Feuerwiderstandsklasse zu ertüchtigen und gleichzeitig den optischen Effekt der Kombination Stahl und Ziegelstein aus architektonischen Gründen zu erhalten. Brandschutz-Beschichtungssysteme werden nach Art ihrer chemischen Reaktion im Falle eines Brandes als dämmschichtbildende Materialien oder als Ablationsprodukte bezeichnet. Alle Dämmschichtbildner reagieren nach etwa dem gleichen Prinzip: Bei Raumtemperatur haben sie ein kleines Volumen und erst bei Hitzeeinwirkung, meist bereits bei 150–200 °C, beginnt das Bindemittel, oberflächlich zu erweichen. Es wird durch Gase, die von einem Treibmittel ausgehen, zu einem Schaum aufgebläht. Mit steigender Temperatur wird ein schaumstabilisierender Stoff wirksam. Der Schäumungsprozess setzt sich immer tiefer im Dämmschichtbildner fort, so dass eine stark wärmedämmende, thermisch weitgehend stabile Schaumschicht entsteht. Diese Schicht schützt die darunterliegenden Materialien. Die Ablationsbeschichtungen enthalten Stoffe, die sich bei Hitzeeinwirkung in einer endothermen Reaktion chemisch verändern – sie verdampfen, sublimieren oder schmelzen. Dadurch werden die beschichteten Materialien gekühlt. Außerdem können aus den Beschichtungen Substanzen abgegeben werden, die eine flammenhemmende Wirkung haben. Nach Abschluss der chemischen und physikalischen Prozesse bleibt ein poröses, anorganisches, nicht brennbares, auch zusammengesintertes Gerüst, das zusätzlich thermisch isolierend wirkt. Neben Produkten für Stahlbrandschutz bietet das Unternehmen auch solche für Holz, Kabel, Beton, Fugen und Abschottungen an.

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  • Product-ID
    3520
  • Veröffentlicht am:
    30.04.2012
  • Geändert am:
    03.03.2020