Belüftetes System für Keramikfassaden
Im Rahmen der Energieeinsparverordnung (EnEV) werden heute überwiegend Wärmedämmverbund-Systeme (WDVS) eingesetzt. Auf der BAU 2011 hat mit CeraVent ein innovatives System Premiere, das die bauphysikalisch sichere und ästhetische Bekleidung solcher Fassaden mit Keramik ermöglicht.
Dabei handelt es sich um ein belüftetes Fassadensystem, das den Belag zugleich von der Unterkonstruktion entkoppelt. Es ist auf vorhandenen (auch schadhaften) Untergründen und im Neubau einsetzbar. CeraVent ist ein Gemeinschaftsprojekt der drei Firmen GUTJAHR, PCI und AGROB BUCHTAL. Die Basis der Verbundkonstruktion bilden spezielle Kunststoff-Trägermatten der Fa. GUTJAHR. Mit ihrer ca. 10 mm Luftschicht entlüften (engl. ventilated, daher der Namensbestandteil Vent) sie gezielt Diffusionsfeuchte und verhindern schädliches Kondensat. Die Matten werden mit PCI Fassadenkleber fixiert und mit Systemdübeln im Untergrund verankert. Darauf folgt eine Armierung mit PCI Fassadenspachtel. Diese Schicht bildet dann den Untergrund für die Fassadenkeramik (engl. ceramics, daher der Namensbestandteil Cera) von AGROB BUCHTAL, deren kraftschlüssige Verlegung mit PCI Fassadenkleber und PCI Fassadenfug vorzunehmen ist. Prädestiniert als keramischer Oberbelag ist CHROMA II. Diese Fliesenserie bewährt sich seit Jahrzehnten weltweit im Außenbereich und bietet eine unübertroffene Auswahl modular kombinierbarer Farben und Formate. Darüber hinaus stehen Spaltplatten in natürlichen Erdtönen zur Wahl. Projektspezifische Sonderfertigungen sind eine besondere Stärke von AGROB BUCHTAL, so dass tatsächlich einmalige Ergebnisse realisierbar sind.
Funktionalität und Ästhetik
Das System erhielt kürzlich vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung, so dass die Vorzüge ab sofort genutzt werden können. Die durchdachte Verbundkonstruktion von CeraVent beugt potenziellen Schäden durch thermische Veränderungen (Rissbildung, Belagsablösungen etc.), Ausblühungen und aufsteigender Feuchte wirkungsvoll vor.
Vorhandene WDVS, die energetisch und optisch nicht mehr zeitgemäß sind, müssen nicht abgerissen und teuer entsorgt werden, sondern können am Gebäude verbleiben (für die Anpassung von Fensterlaibungen, Außenecken u. ä. gibt es spezielle Profile). Das spart Zeit, Geld und Berge von Müll.
Im Vergleich zu putzbekleideten WDVS ist die Lebensdauer deutlich höher und der Unterhaltungsaufwand wesentlich geringer. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die revolutionäre Hydrotect-Veredelung. Die damit versehenen Fliesen der Serie CHROMA II wirken antibakteriell ohne Chemie und bekämpfen so die Veralgung bzw. Vermoosung von Fassaden umweltfreundlich und effizient. Außerdem werden Auto- und Industrieabgase abgebaut: 1000 m² Fassadenfläche mit Hydrotect-Fliesen filtern die Luft so wie 70 mittelgroße Laubbäume.
Last, but not least ist der Belag extrem reinigungsfreundlich: Dank hydrophiler Oberfläche verteilt sich Regenwasser gleichmäßig als dünner Film, der Schmutz unterspült und ablöst. Durch diesen "self-washing-Effekt" wird jeder Schauer zu einem kostenlosen Reinigungsvorgang.
Durch die modular kombinierbaren Farben und Formate wird ein großer kreativer Freiraum eröffnet. Diese Möglichkeiten werden nun nochmals erweitert: Beim neuen System entfällt die bisherige Limitierung auf Einzelfliesen mit einer Fläche von max. 0,12 m²/Stück und es kann z. B. sogar das repräsentative Format 60 cm x 60 cm verwendet werden.
Fazit
CeraVent offeriert eine Fülle ökologischer und ökonomischer Vorteile: Hauseigentümer und Wohnungswirtschaft können wirtschaftlich und zukunftssicher investieren. Die Bewohner genießen die Vorzüge einer repräsentativen und bauphysikalisch vorteilhaften Lösung, ohne alle paar Jahre durch Renovierungsarbeiten gestört zu werden. Dem sorgfältig arbeitenden Fachhandwerker eröffnet sich ein anspruchsvolles und dadurch reizvolles Tätigkeitsfeld, bei dem er seine Kompetenz voll einbringen kann.
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3955 - Veröffentlicht am:
30.04.2012 - Geändert am:
03.03.2020