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Gründervater der USA und Präsident von 1801 bis 1809, Diplomat, Anwalt, Architekt und Philosph.

Biografische Angaben

Name: Thomas Jefferson
Geboren am 13. April 1743
Verstorben am 4. Juli 1826 in , Virginia, USA, Nordamerika

Bauwerke und Projekte

Beteiligung an den folgenden Bauwerken und Projekten:

Architekt

Biographie aus der Wikipedia

Thomas Jefferson (* 2. Apriljul./ 13. April 1743greg. in Shadwell bei Charlottesville, Virginia; † 4. Juli 1826 auf Monticello bei Charlottesville, Virginia) war einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, von 1801 bis 1809 der dritte amerikanische Präsident und der hauptsächliche Verfasser der Unabhängigkeitserklärung sowie einer der einflussreichsten Staatstheoretiker der USA. Von 1797 bis 1801 war er außerdem der zweite amerikanische Vizepräsident.

Jefferson war einer der Gründer der Demokratisch-Republikanischen Partei der Vereinigten Staaten. In seine Zeit als Präsident fielen der Kauf von Louisiana, die Lewis-und-Clark-Expedition und ein fehlgeschlagenes Handelsembargo gegen Großbritannien und Frankreich.

Er gilt als „Vater der Universität von Virginia“, und seine Privatbibliothek war der Grundstock für den Wiederaufbau der Library of Congress nach dem Krieg von 1812. Sein Denken und Handeln war von den Prinzipien der Aufklärung bestimmt. Er setzte sich für eine Trennung von Religion und Staat, für eine große Freiheit des Einzelnen und für eine starke föderale Struktur der Vereinigten Staaten ein. Zur Sklaverei hatte Jefferson ein zwiespältiges Verhältnis: Er besaß selbst Sklaven, äußerte sich aber auch mehrfach gegen die Institution.

Darüber hinaus trat Jefferson als Architekt hervor. Bekannte Bauten sind sein Wohnsitz Monticello und die Universität von Virginia, die beide seit 1987 zum UNESCO-Welterbe gehören.

Werdegang

Familie und Erziehung

Thomas Jefferson wurde als Sohn einer wohlhabenden und alteingesessenen Familie in Virginia geboren. Sein Vater war der Pflanzer Peter Jefferson, seine Mutter Jane entstammte der einflussreichen Familie der Randolphs (siehe unter anderem Peyton Randolph). Zu ihren Vorfahren gehörte auch der Augsburger Täufermärtyrer Eitelhans Langenmantel (1480–1528). Die Vorfahren des Vaters von Thomas Jefferson stammten ursprünglich aus Wales.

Jefferson hatte neun Geschwister, von denen zwei tot auf die Welt kamen. Er hatte ein gutes Verhältnis zu seinem Vater und war stolz auf ihn. Anfangs wurde er von Privatlehrern unterrichtet und besuchte Privatschulen. 1760 wechselte er zum College of William & Mary in Williamsburg, das er 1762 abschloss. Anschließend studierte er Jura bei dem bekannten Anwalt und Politiker George Wythe. Ab 1767 praktizierte er selbst als Anwalt. Im Jahre 1772 heiratete er Martha Wayles Skelton (1748–1782). Sie hatten sechs Kinder, von denen vier früh verstarben und mit Martha „Patsy“ Jefferson Randolph (1772–1836) und Mary „Polly“ Jefferson Eppes (1778–1804) zwei das Erwachsenenalter erreichten.

Seine Frau verstarb 1782 nach zehn Jahren Ehe bereits im Alter von 33 Jahren; auf ihre Bitte hin heiratete Jefferson wegen ihrer Kinder nicht mehr, da sie selbst schlechte Erfahrungen mit ihren eigenen Stiefmüttern gemacht hatte. Nach dem Tod seiner Frau zog er die Kinder in seiner Zeit als Botschafter in Paris groß und verband – insbesondere nach dem späteren Tod seiner jüngeren Tochter Mary im Alter von nur 25 Jahren – eine enge Beziehung zu seiner älteren Tochter Martha, die zwischen 1801 und 1809 als First Lady galt, sich später von ihrem Ehemann Thomas Mann Randolph trennte und bei ihrem Vater in Monticello lebte und sich in seinen letzten Jahren aufopferungsvoll um ihn kümmerte. Historische Forschung und mehrere DNA-Untersuchungen zu Ende des 20. Jahrhunderts belegen, dass Jefferson während der langjährigen Zeit seiner Witwerschaft mehrere Kinder mit seiner Haussklavin Sally Hemings zeugte.

Politische Karriere bis zum Ende des Unabhängigkeitskrieges

In den 1770er Jahren erwarb sich Jefferson einen guten Ruf als Anwalt und Politiker. Er war Abgeordneter im House of Burgesses, der zweiten Kammer des virginischen Parlamentes. 1774 veröffentlichte er A Summary View of the Rights of the British America. Diese Streitschrift, die als Instruktion für die virginischen Delegierten beim Kontinentalkongress gedacht war, machte ihn zu einem einflussreichen Vordenker der amerikanischen Patrioten, die sich gegen bestimmte Formen der britischen Besteuerung wandten.

1774 wurde Jefferson zum Abgesandten Virginias im Kontinentalkongress ernannt. Dort gehörte er dem Komitee an, das die Unabhängigkeitserklärung der Kolonien ausarbeiten sollte. Dieses Komitee beauftragte Jefferson, einen ersten Entwurf der Erklärung anzufertigen. Einige Verbesserungsvorschläge zu diesem Entwurf kamen von John Adams und Benjamin Franklin, und auch der Kongress selbst beschloss einige Änderungen. Trotzdem ist Jefferson der Hauptautor der Erklärung.

Ende 1776 kehrte Jefferson nach Virginia zurück, wo er wieder in das Bürgerhaus gewählt wurde. Als Abgeordneter arbeitete er auf eine groß angelegte Reform des virginischen Rechtssystems hin. Er verfasste in drei Jahren 126 Gesetzesentwürfe und setzte sich dabei unter anderem für die Abschaffung der Primogenitur, für Religionsfreiheit und für eine Reform des Strafrechts sowie des Bildungswesens ein. Unterstützt wurde er dabei unter anderem von George Wythe, James Madison und George Mason.

1779 wurde er zum Gouverneur von Virginia gewählt. Seine Amtszeit von 1779 bis 1781 war geprägt von den Auswirkungen des Unabhängigkeitskrieges. Die Briten marschierten zweimal in den Staat ein und besetzten für kurze Zeit die spätere Hauptstadt Richmond. Vom Vorwurf, nicht genug für die Sicherheit der Stadt getan zu haben, sprach ihn eine parlamentarische Untersuchungskommission frei.

Danach zog er sich zunächst aus der Politik auf sein Anwesen Monticello zurück. Dort verstarb seine Frau am 6. September 1782 bei der Geburt ihres sechsten Kindes Lucy Elisabeth. 1784 öffnete er in Virginia einen indianischen Grabhügel und führte damit die erste systematische archäologische Ausgrabung durch, die er im 11. Kapitel seiner „Notes on the State of Virginia“ ausführlich beschrieb.

Botschafter und Außenminister

Die Jahre 1785 bis 1789 verbrachte Jefferson als Botschafter in Paris. Aus diesem Grund war er an der Diskussion um die Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika und die Federalist Papers nicht direkt beteiligt. Die von der Philadelphia Convention ausgearbeitete Verfassung gefiel ihm im Großen und Ganzen sehr (besonders das System der Checks and Balances). Er vermisste allerdings eine Bill of Rights zum Schutz des Einzelnen. Auch kritisierte er, dass die Anzahl der Amtsperioden eines Präsidenten keinen Beschränkungen unterlag. In Paris verliebte sich Jefferson im August 1786 in die verheiratete Malerin Maria Cosway. Es kam nie zu einer Beziehung, die beiden führten jedoch eine lebenslange Brieffreundschaft. 1787 wurde Jefferson in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Der Diplomat nutzte seinen Aufenthalt in Europa für Reisen durch Südfrankreich und Norditalien, wo er vor allem die Architektur sehr genau studierte, außerdem zur Atlantikküste sowie durch das heutige Belgien, die Niederlande und Teile Deutschlands, wo er sich sehr für das politische System des Heiligen Römischen Reiches interessierte.

Mit Sympathie stand Jefferson der Französischen Revolution gegenüber. Er unterstützte die Revolutionäre, soweit es sein Status als Diplomat zuließ. Unter anderem half er dabei, die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte zu entwerfen. Ende September 1789 verließ er Paris und reiste zurück in die USA.

Nach seiner Rückkehr wurde Jefferson im März 1790 von George Washington zum Außenminister der Vereinigten Staaten ernannt. Bis dahin hatte John Jay noch für ihn amtiert.

In dieser Funktion war er, zusammen mit dem Finanzminister Alexander Hamilton, einer der wichtigsten Berater Washingtons. Mit der Zeit gab es jedoch Konflikte zwischen Hamilton und Jefferson. Während Hamilton beispielsweise die Errichtung einer nationalen Zentralbank befürwortete, war Jefferson der Auffassung, dass die Verfassung der Regierung nicht die dazu nötige Vollmacht gebe. Der New Yorker Hamilton wollte außerdem vor allem die Industrie fördern und schützen. Das Hauptaugenmerk des Virginiers Jefferson galt der Landwirtschaft. Zudem entzweiten sich die beiden Politiker hinsichtlich der Außenpolitik: Jefferson war eher profranzösisch, Hamilton trat für eine engere Bindung an Großbritannien ein.

Die politischen Streitigkeiten zwischen den beiden Männern führten schließlich zur Bildung der ersten Parteien der USA: Um Jefferson und seine Vertrauten (unter ihnen James Madison und James Monroe) bildete sich die Republikanische Partei (später Demokratisch-Republikanische Partei genannt), um Hamilton formierte sich die Föderalistische Partei. Die Konflikte zwischen den beiden Fraktionen dauerten trotz Vermittlungsversuchen durch den Präsidenten an. Jefferson zog sich schließlich 1793 enttäuscht aus der Politik zurück und widmete sich dem Ausbau von Monticello.

Vizepräsidentschaft

Doch auch diese Abwendung von der Politik war nicht von Dauer. Drei Jahre später wurde er von den Republikanern zu ihrem Kandidaten für die Präsidentschaft gekürt. Im Gegensatz zur heutigen Verfahrensweise wurden Präsident und Vizepräsident damals, auch wenn jeder Wahlmann je eine Stimme für diese Ämter zu vergeben hatte, noch nicht in getrennten Abstimmungen der Wahlmänner gewählt. Stattdessen wurde der Kandidat mit den meisten Wahlmännerstimmen Präsident, derjenige mit den zweitmeisten Stimmen Vizepräsident. Es konnte also vorkommen, dass zwei Kandidaten verschiedener Parteien gewählt wurden.

Genau dies geschah 1796: John Adams, der bisherige Vizepräsident und Kandidat der Föderalisten, erhielt die meisten Wahlmännerstimmen (71) und wurde zum Präsidenten gewählt. Sein Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten, Thomas Pinckney aus South Carolina, erhielt dagegen nur 59 Stimmen und damit neun weniger als Jefferson, der Vizepräsident wurde. Aaron Burr, Jeffersons Kandidat für die Vizepräsidentschaft, wurde mit 30 Stimmen Vierter.

Als Vizepräsident war es Jeffersons Hauptaufgabe, über die Sitzungen des Senats zu präsidieren. In dieser Zeit schrieb er ein Handbuch über die Regeln und Prozeduren des Senats, A Manual of Parliamentary Practice (bekannt als Jefferson’s Manual).

Präsidentschaft

Der Wahlkampf 1800 war einer der am aggressivsten geführten in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Die Republikaner, verbittert über Adams’ Politik (vor allem über die Alien and Sedition Acts), warfen den Föderalisten monarchistische Tendenzen vor. Aus Sicht der Föderalisten hingegen war die Politik der Republikaner zu radikal. Der amtierende Präsident Adams war jedoch auch in den eigenen Reihen nicht unumstritten, da man ihn für zu gemäßigt hielt. Alexander Hamilton beispielsweise versuchte die Föderalisten zu überzeugen, Adams zugunsten von Pinckney aufzugeben, und veröffentlichte einen Brief, in dem er Adams kritisierte.

Von dieser Uneinigkeit der Föderalisten profitierten die Republikaner und gewannen die Wahl nach Stimmen. Aufgrund der Besonderheiten des damaligen Wahlverfahrens verfügten sowohl Jefferson als auch sein designierter Vizepräsident, der New Yorker Aaron Burr, im Wahlmännerkollegium über jeweils 73 Stimmen. Nun fiel verfassungsgemäß dem Repräsentantenhaus die Aufgabe zu, diese Pattsituation zu entscheiden. Die Föderalisten verfügten hier jedoch über eine Sperrminorität und wählten bei der Abstimmung Burr, um so Jeffersons Wahl zum Präsidenten zu verhindern. Es kam zu mehreren Wahlgängen, und jedes Mal verfehlte Jefferson die nötige Mehrheit knapp. Schließlich fanden einige Föderalisten eine Möglichkeit, dem Stillstand ein Ende zu setzen und gleichzeitig ihr Gesicht zu wahren: Sie blieben der nächsten Abstimmung, der insgesamt 36., fern, wodurch Jefferson die erforderliche Mehrheit erreichte und zum Präsidenten gewählt wurde. Seinem Vizepräsidenten Burr misstraute Jefferson spätestens seit dieser Wahl, da er vermutete, Burr habe geplant, während der Wahl zu den Föderalisten zu wechseln und sich mit ihren Stimmen zum Präsidenten wählen zu lassen. Das Verhältnis zwischen den beiden verschlechterte sich während ihrer Amtszeit zusehends; nach vier Jahren hatte sich Burr der republikanischen Partei so entfremdet, dass er 1804 nicht wieder zur Wahl nominiert wurde.

Unter dem Eindruck der Wahl von 1800 wurde das Wahlverfahren bei der Präsidentschaftswahl durch den 12. Verfassungszusatz geändert. Seither wird im Wahlmännerkollegium getrennt für den Präsidenten und den Vizepräsidenten abgestimmt. Mit der Wahl von 1800 stellte die demokratisch-republikanische Partei erstmals den Präsidenten und sollte dies ununterbrochen für das folgende Vierteljahrhundert tun. Die Wahl ist deswegen auch als die „Revolution von 1800“ bekannt.

Erste Amtsperiode

Ein wichtiges Ereignis in Jeffersons Amtszeit als Präsident war der Kauf der französischen Kolonie Louisiana. Jefferson sandte 1801 Robert R. Livingston nach Frankreich, um dort über einen Kauf der Stadt New Orleans zu verhandeln, was aber in Paris auf Ablehnung stieß. Zu Livingstons Unterstützung entsandte Jefferson auch James Monroe nach Paris. Doch noch vor dessen Ankunft hatten Napoleon und sein Außenminister Talleyrand den Amerikanern ein anderes, viel weitreichenderes Geschäft angeboten: Sie waren bereit, nicht nur New Orleans, sondern die ganze Kolonie Louisiana zu verkaufen. Durch diesen Kauf hätten die Vereinigten Staaten ihr Territorium praktisch verdoppelt, und dies zu einem Preis von 15 Millionen Dollar, was etwa sieben Dollar pro Quadratkilometer entsprach.

Jefferson und sein Außenminister James Madison waren sich anfangs nicht sicher, ob die Verfassung ihnen das Recht gab, Land zu kaufen. Jefferson entwarf sogar einen dafür nötigen Verfassungszusatz. Er entschied sich schließlich dafür, das Angebot ohne Ergänzung der Verfassung anzunehmen. Der Vertrag wurde am 30. April 1803 unterzeichnet. Der Senat ratifizierte ihn am 20. Oktober.

Um das neue Gebiet zu erforschen, sandte Jefferson seinen einstigen Privatsekretär Meriwether Lewis und den Offizier William Clark auf eine Expedition, die sie durch ganz Amerika bis an den Pazifik führen sollte. Lewis und Clark sollten einen Wasserweg zum Pazifik finden und die Geologie und die Tierwelt des neuerstandenen Territoriums erforschen. Außerdem sollten sie freundschaftliche Beziehungen zu den Indianerstämmen aufbauen. Dank der mehrjährigen Expedition, die von Mai 1804 bis September 1806 dauerte, gewannen die USA umfassende Erkenntnisse über die Geographie, Flora und Fauna des von ihnen erworbenen Gebietes. Lewis und Clark entdeckten mehrere Hundert bis dato unbekannte Tier- und Pflanzenarten und brachten zahlreiche Proben davon nach Osten.

Ein weiteres außenpolitisches Ereignis während Jeffersons erster Amtsperiode war der Amerikanisch-Tripolitanische Krieg im Mittelmeer gegen die Barbareskenstaaten. Die Barbaresken kontrollierten mit ihren Schiffen das Mittelmeer und forderten von ausländischen Handelsschiffen Tribut. Als britische Kolonie waren die amerikanischen Schiffe durch die Royal Navy vor solchen Bedrohungen geschützt worden, doch nach der Unabhängigkeit kam es vermehrt zu Angriffen auf amerikanische Schiffe und zu Lösegeld- beziehungsweise Tributforderungen. 1801 forderte der Pascha von Tripolis 225.000 $ von der amerikanischen Regierung, was aber von Jefferson abgelehnt wurde. Daraufhin kam es zum Krieg zwischen den USA und Tripolis sowie dessen Verbündeten. Nach mehreren Gefechten im Mittelmeer gelangten beide Seiten 1805 zu einer Einigung, und die Vereinigten Staaten bezahlten Tripolis 60.000 $. Im Gegenzug wurden 100 tripolitanische gegen 300 amerikanische Gefangene ausgetauscht.

Innenpolitisch war es Jeffersons erklärtes Ziel, die Schulden der jungen Republik abzubauen. Tatsächlich war sein Finanzminister Albert Gallatin hierbei erfolgreich: Gallatin war bis 1814 im Amt (also fünf Jahre länger als Jefferson) und reduzierte in dieser Zeit die Schulden von 80 Millionen Dollar auf 45 Millionen.

Eine innenpolitische Niederlage erlitt Jefferson im Kampf gegen die von Föderalisten dominierte Rechtsprechung. Am 13. Februar 1801, kurz vor Jeffersons Wahl, hatte der damals noch von Föderalisten beherrschte Kongress ein neues Gerichtsgesetz (Judiciary Act of 1801) verabschiedet. Der Judiciary Act schuf eine Reihe neuer Bundesgerichte, die durch die Föderalisten kontrolliert werden sollten. Kurz vor Jeffersons Amtseinführung am 2. März 1801 hatte Adams noch 42 Föderalisten zu Richtern an diesen Gerichten ernannt. Adams’ Außenminister John Marshall (selbst kurz vor der Amtseinführung als Oberster Richter des Supreme Courts) konnte jedoch nicht alle Ernennungsurkunden bis zum Ende von Adams’ Amtsperiode zustellen. Jefferson sah diese Ernennungen deswegen als nichtig an. William Marbury, einer der davon betroffenen Richter, legte daraufhin Klage beim Obersten Gerichtshof ein und wollte Jeffersons Außenminister James Madison gerichtlich dazu zwingen, ihm die Urkunde auszuhändigen. In der daraus resultierenden Entscheidung Marbury v. Madison erklärte sich der Oberste Gerichtshof für nicht zuständig. Bevor er dies feststellte, gelang es dem Obersten Richter John Marshall in seiner Erklärung, Jeffersons Regierung aufgrund der Nichtaushändigung der Urkunde des Rechtsbruchs zu bezichtigen. Damit konnte er zwar nicht dafür sorgen, dass Marbury seine Urkunde erhielt, doch stärkte er mit seinem Spruch die Position des Obersten Gerichtshofs, indem er den Vorrang der Verfassungsgerichtsbarkeit etablierte. Die Republikaner befürchteten, dass die von Föderalisten kontrollierten Gerichte sich Jefferson und seiner Regierung in den Weg stellen würden, und versuchten, mehrere Richter mittels Impeachment ihrer Ämter zu entheben. Dies gelang ihnen jedoch nur im Fall von John Pickering.

Wiederwahl 1804 und zweite Amtsperiode

Zur Präsidentschaftswahl 1804 trat Jefferson mit seinem neuen Vizepräsidenten George Clinton an. Aaron Burr hatte sein Amt niederlegen müssen, da er in einem Duell Alexander Hamilton tödlich verwundet hatte und daraufhin in zwei Bundesstaaten wegen Mordes angeklagt worden war. Die Kandidaten der Föderalisten waren Charles C. Pinckney und der New Yorker Senator Rufus King. Jefferson und Clinton gewannen die Wahl mit überwältigender Mehrheit; beide erreichten 162 Wahlmännerstimmen, ihre Gegner nur jeweils 14.

Jeffersons zweite Amtszeit erwies sich dennoch als schwieriger als die erste. So bildete sich um John Randolph innerhalb der Demokratisch-Republikanischen Partei eine Opposition gegen ihn und seine Politik. In den Augen von Randolph und seinen Parteigängern, die sich „Tertium Quid“ nannten, hatte sich Jeffersons Politik immer stärker der Position der Föderalisten angenähert. So kritisierten die Tertium Quids beispielsweise den Kauf von Louisiana, da die Verfassung dem Kongress nicht die Vollmacht gebe, Land zu kaufen. Aus demselben Grund stellten sie sich auch gegen einen Versuch Jeffersons, den Spaniern Teile von Florida abzukaufen.

Ein weiteres innenpolitisches Problem für Jefferson stellte sein ehemaliger Vizepräsident Aaron Burr dar. Nach dem Duell mit Hamilton und seinem erzwungenen Rückzug aus der Politik machte Burr durch seine Umtriebe im Westen des Landes von sich reden. Bald drangen Gerüchte nach Washington, er plane eine Verschwörung und wolle im Südwesten der USA ein eigenes Reich aufbauen, das einige US-Staaten und von den Spaniern zu eroberndes Gebiet umfassen solle. Nachdem er im Februar 1807 festgenommen worden war, ließ Jefferson ihn unter dem Vorwurf des Landesverrats vor ein Bundesgericht stellen. Burr wurde jedoch nicht für schuldig befunden.

Außenpolitisch verfolgte Jefferson einen strikten Kurs der Nichteinmischung in europäische Kriege. Aus diesem Grund, und in der Absicht, Großbritannien von Übergriffen auf amerikanische Schiffe abzubringen, initiierte Jefferson 1807 den Embargo Act, der den Export amerikanischer Güter nach Europa unterbinden sollte. Das Gesetz erzielte jedoch nicht die beabsichtigte Wirkung. Zahlreiche amerikanische Seeleute verloren ihre Arbeit, Neuengland war aufgrund der aus dem Embargo resultierenden wirtschaftlichen Probleme in Aufruhr, aber weder Großbritannien noch Frankreich änderten ihre Politik gegenüber den Vereinigten Staaten. Das Gesetz wurde schließlich 1809 zurückgenommen. Die britischen Übergriffe gegen den amerikanischen Handel sollten drei Jahre später zum Krieg von 1812 führen. Am Ende seiner zweiten Amtszeit erklärte Jefferson schließlich, bei der Präsidentschaftswahl 1808 nicht mehr für eine dritte kandidieren zu wollen. Nachdem James Madison ihn am 4. März 1809 abgelöst hatte, zog er sich nach Monticello zurück.

Ruhestand

Zurück auf Monticello bei seiner Familie, kümmerte sich Jefferson in den nächsten Jahren vor allem um den Ausbau seines Heims, das um 1769 nach seinen Plänen entstanden war. Als Vorlage für Monticello hatten ihm Andrea Palladios Villa La Rotonda und das Pantheon in Rom gedient.

Jefferson pflegte auch eine umfangreiche Korrespondenz mit vielen bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit. Um sich das Briefeschreiben zu erleichtern, hatte er einen Vorläufer des Kopierers, den von John Isaac Hawkins erfundenen Jefferson-Polygraphen, erworben, mit dem man beim Verfassen eines Briefes direkt eine Abschrift anfertigen konnte. Jefferson bezeichnete das Gerät in einem Brief als „die erlesenste Erfindung dieses Zeitalters“ und schrieb später, nicht mehr ohne den Polygraphen leben zu können.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts hatte Jefferson eine enge Freundschaft mit John Adams und seiner Frau Abigail verbunden, die später unter den politischen Ereignissen der Zeit gelitten hatte. Nun, da beide im Ruhestand waren, nahmen sie ihre Korrespondenz wieder auf.

Ein weiteres „Großprojekt“ Jeffersons, dem er viel Bedeutung zumaß, war die Gründung der University of Virginia in Charlottesville. Die Idee, auf Bundesstaatsebene eine neue virginische Universität zu gründen, hatte er bereits in den 1770er Jahren gehabt, und auch danach hatte er diesen Wunsch oft geäußert. Nach dem Ende seiner Präsidentschaft widmete er sich intensiv diesem Thema. Auf Betreiben Jeffersons und des ihn unterstützenden Politikers Joseph C. Cabell beschloss das Parlament von Virginia, eine weitere staatliche Universität einzurichten. Eine Kommission wurde einberufen, die für den Aufbau der neuen Hochschule zuständig war, und Jefferson wurde 1818 deren Vorsitzender. In dieser Funktion hatte er großen Einfluss sowohl auf den äußeren als auch den inneren Aufbau der neuen Universität. Er konnte sich nicht nur bei der Wahl des Ortes, der Berufung zahlreicher Professoren und dem Umfang des Fächerkanons durchsetzen, sondern entwarf auch die Pläne für das Universitätsgebäude – mit Anregungen vor allem von Benjamin Latrobe. Die neue Universität entsprach schließlich sowohl architektonisch als auch ideologisch seinen Vorstellungen. Sie war geprägt von seinem Wunsch nach Trennung von Kirche und Staat. Ihren Mittelpunkt bildete nicht, wie bei anderen Universitäten der damaligen Zeit, eine Kirche, sondern eine Bibliothek. Außerdem bot die Universität ihren Studenten ein großes Ausmaß an Freiheit und Vielfalt bei der Wahl ihrer Fächer.

Seine Kartensammlung, die Thomas Jefferson Collection, wurde 1815 von der Library of Congress erworben, wo sie 1851 bei einem Brand teilweise vernichtet wurde.

Letzte Jahre

Gegen Ende seines Lebens plagten Jefferson besonders finanzielle Probleme. Zeitweise hatte der Wert seines Besitzes (auf heutige Verhältnisse umgerechnet) 212 Millionen Dollar betragen; doch hatte er auch stets als großzügiger virginischer Gentleman gelebt und Unsummen in den Bau und Ausbau von Monticello investiert. Die Übernahme der Bürgschaft für einen Freund führte zu noch mehr Schulden, so dass er schließlich einen Großteil seines Besitzes verkaufen und die Gewissheit akzeptieren musste, dass auch seine Erben Monticello nicht würden halten können.

Aber auch die Politik der Vereinigten Staaten bereitete ihm große Sorgen. Vor allem der Missouri-Kompromiss von 1820 weckte ihn „wie die Feuerglocke in der Nacht“, so schrieb er im April 1820 an John Holmes. Seiner Ansicht nach erlaubte es die Verfassung der Zentralregierung nicht, die Verbreitung der Sklaverei zu verhindern. Weiter heißt es in dem Brief: „Ich bedauere es, nun in dem Glauben zu sterben, dass die vergebliche Selbstaufopferung der Generation von 1776, um Selbstverwaltung und Glück für ihr Land zu erringen, von den unklugen und unwürdigen Leidenschaften ihrer Söhne weggeworfen werden soll.“

Schließlich kamen auch noch gesundheitliche Probleme hinzu, und Jefferson musste eine Einladung von Roger Weightman für eine Feier anlässlich des 50. Jahrestages der Verkündung der Unabhängigkeitserklärung absagen. In seinem Antwortbrief an Weightman wandte er sich aber noch ein letztes Mal an das amerikanische Volk. Die allgemeine Verbreitung des „Lichts der Wissenschaft“, so schrieb er, habe bereits die augenfällige Wahrheit jedem offenbar gemacht, „dass die breite Masse der Menschheit nicht mit Sätteln auf ihren Rücken geboren sind, noch einige wenige gestiefelt und gespornt, bereit, rechtmäßig, durch die Gnade Gottes, auf ihnen zu reiten.“ Etwas mehr als eine Woche später starb Jefferson am 4. Juli 1826, dem 50. Jahrestag der Verkündigung der von ihm verfassten Unabhängigkeitserklärung. Am selben Tag starb auch sein Vorgänger im Amt des Präsidenten, politischer Gegner und langjähriger Freund John Adams.

Universalgelehrter

Jefferson war sowohl auf naturwissenschaftlichem als auf geisteswissenschaftlichem Gebiet umfassend gebildet. Er war seit 1780 Mitglied der American Philosophical Society, der er 1797 bis 1815 außerdem als Präsident vorstand. Überdies gilt er als Pionier der amerikanischen Archäologie, da er Indianergräber in der Umgebung von Monticello auf ihr Alter untersuchte. Dabei setzte er erstmals eine Methode ein, die als Vorläufer der Dendrochronologie angesehen werden kann: Er zählte die Jahresringe der auf den Grabhügeln stehenden Bäume. Ihn zum geistigen Ahnherrn der Archäologie zu erheben ist kritisiert worden, weil er weniger Interesse am Verständnis der indigenen Kultur als an deren Zerstörung hatte. Besonders ausgeprägt war sein Interesse an der Biologie. So schärfte er seinem Privatsekretär Meriwether Lewis vor dessen Expedition zum Pazifischen Ozean ein, sein Augenmerk auch auf Tier- und Pflanzenwelt, Klima, Landschaft und vulkanische Aktivitäten des Territoriums, das er durchreisen sollte, zu richten. Bereits 1822 wurde ein prähistorisches Bodenfaultier nach ihm benannt (Megalonyx jeffersoni), dessen Fossilreste er 1799 erstmals beschrieben hatte.

Aufgrund seiner architektonischen Leistungen – neben Monticello und der Universität von Virginia war er maßgeblich am Kapitol von Virginia in Richmond beteiligt – wird er darüber hinaus als „Vater (wahlweise auch als Taufpate) der amerikanischen Architektur“ bezeichnet.

Auch als Erfinder tat sich Thomas Jefferson hervor und erfand unter anderem eine Art bewegliche Garderobe für seine Kleidung. Des Weiteren entwickelte er ein Chiffriergerät, den „Wheel Cypher“, der später auch als „Jefferson-Walze“ bekannt wurde. Diese Erfindung wird als herausragende Leistung auf dem Gebiet der Kryptologie angesehen. Jefferson selbst hat sein Gerät nie eingesetzt, später wurde es allerdings häufig verwendet, eine etwas abgeänderte Version war noch während des Zweiten Weltkrieges im Gebrauch der amerikanischen Streitkräfte.

Ferner versuchte Jefferson nach seiner Rückkehr aus Frankreich in Monticello Wein anzubauen. Bereits während seiner Zeit als Botschafter in Frankreich setzte er sich mit dem europäischen Weinbau auseinander. So beschrieb und strukturierte er während einer Reise 1788 mehrere Weinberge im Rheingau – bereits hier kaufte er Weinstöcke für sein geplantes Projekt. Als Weinliebhaber hatte er in dieser Zeit zahlreiche Weingebinde edelster Gewächse aus dem Bordelais erworben. Er soll sie mit seinen Initialen „Th. J.“ markiert haben und ließ sie dann in die USA verschiffen. Heutzutage sind solche Flaschen bei Sammlern sehr begehrt, jedoch wegen Fälschungsverdachts in neuerer Zeit teils auch Gegenstand von gerichtlichen Auseinandersetzungen.

Sein Wissensdurst manifestierte sich in seiner mehr als 6.500 Bände umfassenden Bibliothek. Als während des Krieges von 1812 die Kongressbibliothek im August 1814 dem Brand von Washington zum Opfer fiel, bot Jefferson seine Privatbibliothek, die rund 3.500 Bände mehr als die ursprüngliche Kongressbibliothek umfasste, dem Kongress zum Kauf an, was dieser schließlich akzeptierte. Der Erlös aus dem Verkauf verbesserte Jeffersons prekäre wirtschaftliche Situation zumindest zeitweilig.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Thomas Jefferson" und gekürzt bzw. überarbeitet am 31. Juli 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

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  • Veröffentlicht am:
    28.05.2020
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    28.05.2020
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