B 437 Weserquerung und Wesertunnel Besonderheiten und Erfahrungen
Autor(en): |
Cord H. Lüesse
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Medium: | Fachartikel |
Sprache(n): | Deutsch |
Veröffentlicht in: | Bauingenieur, Juni 2004, n. 6, v. 79 |
Abstrakt: |
Mit dem Wesertunnel zwischen den Ortschaften Kleinensiel und Dedesdorf wurde von 1998 bis 2003 die erste feste Straßenverbindung nördlich von Bremen zwischen der westlichen und der östlichen Weserseite errichtet. Dabei bildet die 1.636 m lange doppelröhrige Tunnelstrecke zweifelsohne das Kernstück dieser bedeutenden, zur Verbesserung der Infrastruktur im Unterweserraum dienenden Straßenbaumaßnahme. Straßenneu bauten von insgesamt 15 km Länge und 20 Brückenbauwerke vervollständigen die Anbindung des Tunnelbauwerkes an das bestehende Straßennetz. Die Besonderheiten des Wesertunnels liegen dabei weniger in dem großen Ausbruchdurchmesser von 11,67 m, sondern vielmehr in den geologischen und geohydro logischen Randbedingungen. So stellten die inhomogenen, stark setzungsempfindlichen Baugründe, geprägt durch die norddeutsche Küstenmorphologie, und die Tideabhängigkeit der zu berücksich tigenden Wasserstände eine große Herausforderung an Mensch und Maschine dar. Während beim Auffahren der Südröhre noch Verklebungen im Tauchwandschieberbereich, häufige Stillstände, Ausbläser und Suspensionsverluste sowie ein hoher Werkzeugverschleiß das Bild bestimmten, verlief der Vortrieb der Nordröhre nach umfangreichen Umbauten an der Maschine und Veränderungen im Abbauprozess nahezu reibungslos. Ähnliche Erfahrungen wurden bei der Herstellung der neuen, den Wesertunnel mit dem bestehenden Straßennetz westlich und östlich der Unterweser verbindenden Straßenstrecken und der zugehörigen Brückenbauwerke gesammelt. |