Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Kirche |
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Baustoff: |
Betonbauwerk (Massivbauwerk) |
Konstruktion: |
Faltwerk |
Lage / Ort
Lage: |
Velbert, Mettmann (Kreis), Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
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Koordinaten: | 51° 18' 45" N 7° 5' 15" E |
Technische Daten
Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.
Auszug aus der Wikipedia
Der Nevigeser Wallfahrtsdom (eigentlich Wallfahrtskirche Maria, Königin des Friedens) ist eine Wallfahrtskirche auf dem Hardenberg im Velberter Ortsteil Neviges.
Geschichte der Wallfahrt
Als Ursprung der Wallfahrt gilt eine Marienerscheinung des Dorstener Franziskaners Antonius Schirley 1676, der beim Beten eine Stimme vernommen habe, die gesagt habe: „Bring mich nach dem Hardenberg, da will ich verehret sein!“.
Als der Fürstbischof von Paderborn und Münster, Ferdinand von Fürstenberg, nach schwerer Krankheit unerwartet seine Gesundheit wiedererlangt hatte, unternahm er zum Dank eine Pilgerfahrt nach Neviges und finanzierte auch die Fertigstellung des dort bereits im Bau befindlichen Franziskanerklosters. 1688 wurde die Pilgerfahrt durch den Kölner Generalvikar offiziell genehmigt. Papst Clemens XII. versprach allen Hardenberg-Pilgern völligen Ablass der Sündenstrafen.
Besonders in den Krisenzeiten kamen viele Pilger nach Neviges. So wurden vor dem Ersten Weltkrieg jährlich 100.000 Pilger, 1935 340.000 und 1954 300.000 Pilger gezählt.
Die Wallfahrt wird bis heute von Franziskanern betreut, die auch in der Pfarrseelsorge der Pfarrei Maria, Königin des Friedens tätig sind. Pfarrkirche ist die der heutigen Wallfahrtskirche benachbarte Kirche St. Mariä Empfängnis, die bis 1968 auch Wallfahrtskirche war. Zum 31. Januar 2020 werden die Franziskaner Neviges verlassen, nachdem sie dort rund 340 Jahre gewirkt haben.
Wallfahrtskirche Maria, Königin des Friedens
Die heutige Wallfahrtskirche „Maria, Königin des Friedens“ wurde vom Architekten Gottfried Böhm entworfen. Der Bau ist architekturhistorisch dem Brutalismus zuzurechnen. Obwohl Gottfried Böhm im vorausgegangenen Architekturwettbewerb nicht den ersten Platz belegt hatte, wurde er auf persönlichen Wunsch des damaligen Kölner Erzbischofs Joseph Kardinal Frings hin letztendlich mit der Ausführung beauftragt. Erzbischof Frings, dessen Sehfähigkeit bereits eingeschränkt war, ließ sich die Wettbewerbsmodelle vorführen, um sie abzutasten. Dabei sagte ihm der Böhmsche Entwurf derart zu, dass er darum bat, einen zweiten Wettbewerb mit neuen Vorgaben auszuschreiben. Dieser wurde dann zugunsten Böhms entschieden. Böhm selbst hält sich mit einer Deutung der Form zurück. Für ihn bot der Bau die Möglichkeit, eine aufgehängte Betonkonstruktion umzusetzen, bei der die Wand- und Deckenelemente gegenseitig stützend eine Gemeinschaft ergeben. Erbaut wurde der Mariendom von 1966 bis 1968. Am 22. Mai 1968 weihte Weihbischof Vitus Chang SVD die Kirche. Joseph Kardinal Frings feierte am Tag darauf die Heilige Messe und öffnete die Kirche für die Wallfahrt. Die Kirche ist mit mehr als 6.000 Plätzen nach dem Kölner Dom die zweitgrößte im Erzbistum Köln.
Der Bau macht in exemplarischer Weise das Kirchenverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils sichtbar. An die Stelle der festen Burg tritt das Zelt, die Behausung des „wandernden Gottesvolks“; an die Stelle der „geschlossenen Gesellschaft“ tritt die Präsenz auf den „Marktplätzen der Welt“. So gleicht die äußere Form des Gebäudes der eines großen Zeltes. Im Innern aber scheint der Hauptaltar im Zentrum eines weiten Marktplatzes zu stehen, den die Emporen wie fensterreiche Häuser umgeben und zu dem eine breite Straße von außen hinführt. Diese Verbindung zwischen „außen“ und „innen“, also dem Kirchenvorplatz und dem Kircheninnenraum, hat Böhm zusätzlich durch die Raumbildung, die Wahl der Materialien und der Motive unterstrichen: Die geschwungene Wegeführung des breiten Kirch- und Prozessionszuganges öffnet und verbreitert sich innen zu dem marktplatzartigen Kirchenraum, auch die Außenpflasterung wird innen weitergeführt, ebenso die freistehenden Straßenlaternen.
Das häufig wiederkehrende Symbol der Innengestaltung ist die Rose, Zeichen der Gottesmutter Maria, dessen großes Format in den Fensterverglasungen den Sichtbetonwänden des Innenraumes die Härte nimmt und dessen rot-weiße Farbfelder bei geeignetem Einfall des Sonnenlichts die Weihe und Würde des Ortes atmosphärisch unterstreichen. Das ursprüngliche, sehr kleine Gnadenbild ist in eine große Marienstele von Elmar Hillebrand eingelassen, aus der wie aus einem Lebensbaum Maria mit dem Kind herauswächst und dessen Innenseite und „Rückgrat“ das mit seinen drei Enden sichtbare Kreuz bildet.
Im September 1978 besuchte Kardinal Karol Wojtyła, ein großer Verehrer der Gottesmutter, mit einer Krakauer Pilgergruppe die Kirche, drei Wochen vor seiner Wahl zum Papst. An diese Begebenheit erinnern eine Gedenktafel nahe der Marienstele sowie ein Ölbild von Clemens Hillebrand.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Nevigeser Wallfahrtsdom" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Sanierung des Mariendomdaches in Neviges mit carbonbewehrtem Spritzmörtel. In: Beton- und Stahlbetonbau, v. 113, n. 7 (Juli 2018), S. 543-550. (2018):
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20017700 - Veröffentlicht am:
05.09.2005 - Geändert am:
27.11.2018