Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 18. März 1930 |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Unterirdische U-Bahn- oder Straßenbahnhaltestelle |
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Konstruktion: |
Unterirdisches Bauwerk |
Lage / Ort
Lage: |
Berlin-Mitte, Mitte, Berlin, Deutschland |
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Teil von: | |
Verbunden mit: |
S-Bahnhof Berlin Jannowitzbrücke (1932)
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Koordinaten: | 52° 30' 54" N 13° 25' 5" E |
Technische Daten
Abmessungen
Gleisanzahl | 2 | |
Plattformen | Anzahl | 1 |
Auszug aus der Wikipedia
Bahnhof Jannowitzbrücke ist der Name sowohl eines S-Bahnhofes als auch eines U-Bahnhofes an der gleichnamigen Brücke im Berliner Ortsteil Mitte und sie sind ein Kreuzungspunkt des öffentlichen Nahverkehrs. Südlich des S-Bahnhofs befindet sich die Brückenstraße, nördlich die Holzmarktstraße und die Alexanderstraße. Am Bahnhof ist auch ein Anleger verschiedener privater Ausflugs- und Stadtrundfahrtsschiffe, unter anderem von der Stern und Kreisschiffahrt und der Reederei Riedel.
U-Bahnhof
Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin der Entschluss gefasst worden war, ein neues Schnellbahnsystem zu errichten, gingen verschiedene Vorschläge dazu ein. Neben dem später erbauten U-Bahn-System von Siemens gab es auch die Idee einer Schwebebahn, wie sie zum Beispiel bereits in Wuppertal errichtet worden war. Dafür wurde auch ein Schwebebahnhof Jannowitzbrücke in Erwägung gezogen. Aus ästhetischen Gründen lehnten die Berliner Stadtväter dieses System jedoch ab und favorisierten das U-Bahn-System von Siemens beziehungsweise der AEG.
Die AEG legte im Jahr 1907 Pläne für eine neue U-Bahn-Linie von Rixdorf (heute: Neukölln) nach Gesundbrunnen vor. Die Verhandlungen mit Berlin waren sehr zäh, bis sich schließlich die beiden Parteien 1912 auf einen Vertrag einigen konnten. Nachdem infolge des Ersten Weltkriegs und der darauffolgenden Wirtschaftskrise die AEG-Schnellbahn-AG, eine Tochterfirma der AEG, Insolvenz anmelden musste und liquidiert wurde, übernahm die Stadt Berlin die bisher errichteten U-Bahn-Bauten. Dazu gehörte unter anderem auch die Spreeunterfahrung bei der Jannowitzbrücke. Diese befand sich allerdings nicht wie heute unter der Jannowitzbrücke, sondern unter der westlich gelegenen Waisenbrücke. Dieses Tunnelstück wurde später als Betriebstunnel genutzt. In der Folge korrigierte die Stadt noch einmal den Verlauf, zum Beispiel am Alexanderplatz, um bessere Umsteigebeziehungen zu erreichen.
Am 6. April 1928 wurde die Strecke Schönleinstraße–Neanderstraße der heutigen Linie U8 eröffnet. Wie bereits erwähnt, musste der Verlauf korrigiert werden. Da die Jannowitzbrücke in einem schlechten Zustand war, wurde sie durch einen Neubau ersetzt. Die Jannowitzbrücke konnte während der Bauzeit nicht genutzt werden, der Straßenverkehr wurde über die in der Nähe liegende Waisenbrücke umgeleitet. Für Fußgänger musste eine eigene Behelfsbrücke errichtet werden. Schließlich konnte am 18. April 1930 der Abschnitt Neanderstraße – Gesundbrunnen mit dem U-Bahnhof Jannowitzbrücke eröffnet werden.
Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Bahnhof kaum Schäden, nur in der Zeit des „Endkampfes“ musste er geschlossen werden. Dies war vom April 1945 bis zum 16. Juni der Fall. Die damalige Linie D – heute U8 – konnte als erste aller Linien bereits am 16. Juni in voller Länge und im Umlaufbetrieb auf der Strecke Gesundbrunnen–Leinestraße befahren werden.
16 Jahre später, am 13. August 1961, musste der Bahnhof allerdings wieder geschlossen werden. Diesmal jedoch nicht nur für ein paar Monate, sondern für mehr als 28 Jahre. Die Station wurde aufgrund des Mauerbaus ein „Geisterbahnhof“. Die Züge fuhren ohne Halt durch, im Zug der Linie D gab es keinen Verlkehrshalt in Ost-Berlin. Die Übergänge zum zwei Ebenen weiter oben liegenden Bahnsteig der S-Bahn wurden verschlossen, wie an vielen Stellen der beiden Transitlinien C und D waren jedoch im Straßenraum von aufmerksamen Passanten die Rollgeräusche der fahrenden Züge zu hören. Auf dieser Strecke, ebenso wie auf der U-Bahn-Linie C (heute: U6), wurden jeweils die Züge ältester Baureihen eingesetzt, da die BVG (West) befürchtete, dass die DDR Neubauzüge über den Waisentunnel nach Ost-Berlin verschleppen könnte.
Zur politischen Wendezeit spielte der U-Bahnhof Jannowitzbrücke wieder eine wichtige Rolle: Bereits zwei Tage nach dem Mauerfall wurde der U-Bahnhof am 11. November 1989 als Grenzübergangsstelle wiedereröffnet, weil sich das Bauwerk in einem vergleichsweise gutem Zustand befand und das zwischen U- und S-Bahn befindliche Zwischengeschoss dafür eignete. Nach kurzer Zeit wurde für die Reisenden ein Richtungsverkehr eingerichtet, für die Ausreise wurde der Nordeingang an der Alexanderstraße genutzt, für die Einreise der direkte Übergang zur S-Bahn.
Somit übernahm der Bahnhof eine wichtige Rolle im Grenzverkehr: Die Ost-Berliner, die mit der S-Bahn angereist waren, konnten nun über Hermannplatz mit der U7 ins West-Berliner Zentrum gelangen, ohne den überlasteten Grenzübergang am Bahnhof Friedrichstraße zu frequentieren. Monate später, am 1. Juli 1990, entfielen mit der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen den beiden deutschen Staaten auch die Grenzkontrollen. Somit konnte der Bahnhof wieder uneingeschränkt benutzt werden.
In den Jahren 2002 und 2003 erfolgten eine Deckensanierung des Bahnhofs, die Erneuerung der Beleuchtung sowie eine Vervollständigung mit dem Fahrgastinformationssystem „DAISY“. Am 19. Januar 2009 begann die Generalsanierung des Bahnsteigs, bei der im ersten Bauabschnitt bis zum 3. Mai die Seite des Bahnsteigs in Richtung Hermannstraße komplett erneuert und mit einem Blindenleitsystem versehen wurde. Vom 4. Mai bis zum 23. Juli 2009 folgte dann im zweiten Bauabschnitt die Seite in Richtung Wittenau. Die Öffnung war erst für den 13. August geplant, doch um die Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr (kein Verkehr auf der Stadtbahn) abzumildern, wurde der Bahnhof früher freigegeben.
In einer zweiten Phase der Bahnhofssanierung wurde die südliche Vorhalle saniert, ein Aufzug installiert und ein Ausgang in Richtung Holzmarktstraße geöffnet. Außerdem wurde ein neues Service-Center eröffnet. Bis Mitte 2010 sollten die Bahnhofsmöbel erneuert werden und die Erneuerung der Fliesen im Hintergleisbereich und auf dem Bahnsteig (Pfeiler usw.) durchgeführt werden. Die Sanierungsarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen.
Am 22. Dezember 2017 wurde ein Aufzug vom U-Bahnsteig zur Straßenoberfläche in Betrieb genommen, sodass seit diesem Zeitpunkt der Zugang zum Bahnsteig barrierefrei möglich ist. Am 20. Dezember 2018 wurde der umgebaute und hierbei um 90 Grad gedrehte Ausgang an der Ecke Alexanderstraße/Holzmarktstraße wieder eröffnet.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Bahnhof Berlin Jannowitzbrücke" und überarbeitet am 21. März 2022 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Alfred Grenander (Architekt)
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20054369 - Veröffentlicht am:
28.02.2010 - Geändert am:
21.03.2022