Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Aussichtsturm |
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Baustoff: |
Mauerwerksturm |
Lage / Ort
Lage: |
Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
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Koordinaten: | 51° 15' 23.72" N 7° 12' 5.76" E |
Technische Daten
Abmessungen
Höhe | 26 m | |
Durchmesser an der Basis | 7.70 m | |
Durchmesser oben | 5.14 m |
Auszug aus der Wikipedia
Der Toelleturm ist ein Aussichtsturm in Wuppertal. Nach ihm ist auch der umgebende Ortsteil auf den Südhöhen des Wuppertaler Stadtbezirks Barmen benannt.
Beschreibung
Der Toelleturm liegt auf einer Höhe von 330 m über NN, besitzt eine Höhe von 26,25 Metern und liegt am Rande des Barmer Waldes, der zu der weitläufigen Parkanlage der Barmer Anlagen, einer der größten privaten Parkanlagen in Deutschland, gehört. Der runde, sich nach oben verjüngende Toelleturm aus Beyenburger Grauwacke hat einen Durchmesser von 7,70 Meter am Fuße und 5,14 Meter am oberen Ende und ist zweischalig gemauert. Den Zwischenraum bildet ein Zyklopenmauerwerk aus unbehauenem Stein und ungerichteten Fugen, teils offen und ohne Mörtel. Über eine Außentreppe gelangt man zu einem Umgang 7 Meter über dem Plateau. 146 Stufen führen zur Aussichtsplattform, die über eine Wendeltreppe erreicht werden kann. In früher Zeit war die Umrandung nicht vollkommen geschlossen, sondern von Löchern unterbrochen. Die Fassade war teilweise bewachsen. Über der Eingangstür zum Innenraum im Erdgeschoss ist eine Bronzetafel angebracht: „Toelleturm, erbaut 1888, erneuert 1990“. Eine weitere Widmungstafel trägt den Text:
„Dieser Aussichtsthurm wurde im Jahre 1887 gebaut und gestiftet zum Eigenthum des Barmer Verschönerungs-Vereins in Erinnerung an Ludwig Ernst Toelle, 1822–1886, von dessen Familie.“
Der Turm bietet bei entsprechendem Wetter eine bemerkenswerte Fernsicht. Zwischen Nützenberg (Weyerbuschturm) und Königshöhe (Von-der-Heydt-Turm) ist der Blick westwärts zum Rhein möglich. Im Norden liegt das Tal mit Wupper und Schwebebahn dem Betrachter zu Füßen, dazu die nördlichen Höhenlagen, im Osten Langerfeld und Teile Westfalens, im Süden Remscheid und Radevormwald. Der Toelleturm ist Eigentum des Barmer Verschönerungsvereines und bei schönem Wetter an Sonn- und Feiertagen geöffnet.
Geschichte
Der Toelleturm wurde von den Kindern des Unterbarmer Textilfabrikanten Ludwig-Ernst Toelle († 1886) gestiftet, der hier gerne spazieren ging; der Baubeginn war 1887, die feierliche Eröffnung fand am 29. April 1888 statt. Während des Zweiten Weltkrieges diente der Aussichtsturm als Beobachtungspunkt zur Luftraumüberwachung und war mit einer Flak versehen. In der Nacht auf den 30. Mai 1943 wurden bei dem schweren Luftangriff auf Barmen des britischen RAF Bomber Command Zielmarkierungskaskaden (sogenannte „Christbäume“) und der Abwurf von Brandbomben gemeldet.
1949 wurde er wegen Einsturzgefahr gesperrt. Nach einem Spendenaufruf und dem Verkauf von Bausteinen mit Toelleturmmotiv und Rundblickkarten war ausreichend Geld zusammengekommen, welches eine umfangreiche Reparatur ermöglichte. Die Wiedereröffnung erfolgte am 3. September 1950. 1961–1962 wurde der Turm aus Sicherheitsgründen erneut geschlossen. Am 11. März 1965 wurde in Ermangelung von Mitteln für die Renovierung der Abriss des Turmes diskutiert, der aber dann schließlich 1970 durch den Barmer Verschönerungsverein für 50.000 DM standfest gemacht wurde. De facto aber war der Turm eine unbegehbare Ruine, für deren Erhaltung 150.000 DM angesetzt wurden. 1977 wurde eine Absperrung rund um den Turm notwendig um Besucher vor Steinschlag zu schützen. Das zuständige Bauordnungsamt forderte Wiederaufbau oder Abriss. Die Bevölkerung sprach sich für die Erhaltung ihres Wahrzeichens aus, und so wurde der Turm 1978 schließlich unter anderem durch Sponsorengelder, so auch der Stadtsparkasse Wuppertal mit 120.000 DM, renoviert und am 4. Juli 1978 wiedereröffnet.
1988 zeigten sich erneut Risse und beim Abklopfen der Fassade bröckelten Putz und Steine ab, sodass der Turm erneut geschlossen werden musste. Die letzte Generalüberholung war teilweise nicht fachgerecht ausgeführt worden und hätte aufwendiger ausfallen müssen. Die Bergische Universität wurde mit einer Bestandsaufnahme und mit der Fertigung neuer Bauzeichnungen beauftragt. Im Januar 1989 wurde das Gutachten veröffentlicht, nach dem eine Rettung rund 600.000 DM, ein Abriss 400.000 DM und ein Neubau 1.500.000 DM gekostet hätte. Der Barmer Verschönerungsverein wuchs zu einer Mitgliederzahl von 1.000 an und sammelte bis 1989 durch viele Aktionen fast eine Million DM, welche die umfangreichen Renovierungsarbeiten ermöglichten.
Am 11. August 1990 feierte der Verein mit den Mitgliedern und Spendern die Wiedereröffnung des Toelleturmes.
Generalüberholung von 1990
Bedingt durch die zweischalige Bauweise konnte Wasser in das Mauerwerk eindringen, dessen Ausdehnung bei Frost das Mauerwerk lockerte und nach außen drückte. Kosmetische Arbeiten durch abermaliges Verfugen hätten die Grundursache nicht beseitigt, zumal die Plattform nicht vollständig dicht war. Die Analyse wurde erst durch Kernbohrungen möglich und das innere Mauerwerk sicht- und prüfbar. Nach Expertenmeinung war die innere Schale mit einer Dicke von 30 bis 60 Zentimeter intakt und tragfähig, daher wurde nur die Außenhaut vollständig saniert. Die schadhafte Außenmauer wurde abschnittsweise durch Wasserdruck abgetragen und eine Spritzbetonschicht als Feuchtigkeitssperre aufgebracht. Anschließend erhielt der Turm eine Umhüllung und Stütze aus Stahlbetonrohr. Ein guter Teil der abgerissenen Beyenburger Grauwacke wurde als äußere Verblendung wiederverwendet und durch neue Steine ergänzt. Diese Vormauerschale hat eine 24 Zentimeter dicke Hinterlüftung. Nach der Fertigstellung hatte der Turm die gleichen Außenabmessungen wie beim Neubau. Zur Sanierung gehörten außerdem das Freilegen des inneren Mauerwerks, die Entfernung des Dachausstieges, Rekonstruktion der gesamten Aussichtsplattform, Erneuerung der Außentreppe und des Umlaufes, Überarbeitung aller Eisenteile, Anschlüsse für Strom und Wasser, sowie Gartenarbeiten um den Turm herum.
Historische Verkehrsanbindung
Am Toelleturm lag die Endstation der am 16. April 1894 als erste zweigleisige elektrische Zahnradbahn in Deutschland eröffneten Barmer Bergbahn, die am 4. Juli 1959 trotz heftigen Widerstandes aus der Bevölkerung stillgelegt und abgebaut wurde. Bereits am 10. Januar 1894, also wenige Wochen vor der Eröffnung, wurde die Verbindungsstrecke vom Toelleturm zur Haltestelle Ronsdorf-Ascheweg der Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn der Öffentlichkeit übergeben. Die über Ronsdorf Stadtbahnhof und Gerstau bis Müngsten führende meterspurige Kleinbahn wurde bis zum Juni 1897 elektrifiziert und diente neben dem nur abschnittsweise bedeutenden Personenverkehr in erster Linie dem Güterverkehr zu den metallverarbeitenden Betrieben im Morsbachtal. Später wurde die Bahn zunächst in eine Straßenbahn umgewandelt, jedoch ab 1938 abschnittsweise stillgelegt und abgebaut. Am 5. Juli 1959 endete auch der Personenverkehr vom Toelleturm nach Ronsdorf.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Toelleturm" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Instandsetzung des Toelleturmes in Wuppertal. In: Bauphysik, v. 13, n. 5 (Oktober 1991), S. 211-215. (1991):
- Über diese
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20043178 - Veröffentlicht am:
25.01.2009 - Geändert am:
04.10.2016