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Tchoban Foundation - Museum für Architekturzeichnung

Allgemeine Informationen

Fertigstellung: Mai 2013
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Museumsbau

Preise und Auszeichnungen

2015 Einreichung  

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: Christinenstraße 18 a
Koordinaten: 52° 31' 55.63" N    13° 24' 35.89" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Neubau eines Museums für die Tchoban Foundation

Aufgabenstellung des Bauherren

Das Gebäude auf dem nur zwölf mal acht Meter messenden Grundstück dient als dauerhaft geöffnetes Ausstellungshaus für die Sammlung und Leihausstellungen der Tchoban Foundation – Museum für Architekturzeichnung und als Archiv. Neben dem Empfangsbereich für die Besucher bieten zwei Ausstellungsebenen und ein Depotgeschoss Raum für die Hauptaufgaben der gemeinnützigen Stiftung. Ein Büro- und Besprechungsraum mit Teeküche und Sanitärbereich nimmt das Staffelgeschoss ein. Innerhalb des barrierefreien Gebäudes ermöglicht ein Personenaufzug die rollstuhlgerechte Erreichbarkeit sämtlicher Etagen. Die energetische und leistungsmäßige Auslegung der technischen Anlagen für die hohen konservatorischen Anforderungen war bereits bei der konstruktiven Planung zu berücksichtigen. Das Museum profitiert mit seiner Lage von der Nähe zu zahlreichen kulturellen Einrichtungen auf dem ehemaligen Pfefferberg-Brauereigelände. Höchste Ansprüche an bauphysikalische und technische Bedingungen für die Präsentation hochwertiger Kunstwerke und historischer Dokumente zeichnen den Ort und die Institution in besonderem Maße aus.

Beschreibung der Haupttragkonstruktion

Der Bau wurde in Massivbauweise ausgeführt, vom Keller beginnend als reiner Stahlbetonbau, mit Außen- (d=30 cm), Innen-, Treppenhauswänden (d=25 cm) und Decken (d=21 cm) in Ortbeton. Damit die Deckenränder sich nicht in der Außenwand optisch abzeichnen und die innenliegende Dämmung durchgehend montiert werden konnte, wurden bei diesem Projekt die erforderliche Auflagerung der Decken in den Außenwänden über Schock-Isokörbe realisiert. Die Außenwand besteht aus eingefärbtem Sichtbeton der mithilfe von Matrizenschalungen ein Relief erhielt. Die Podeste der Treppenanlage bestehen aus Ortbeton (d= 20cm), die Treppenläufe (d=18 cm) sind Betonfertigteile, sie sind auf Podestkonsolen mit schallmäßiger Entkopplung aufgelagert.

Wahl der Baustoffe

Beton bietet sowohl breite gestalterische Möglichkeiten als auch klimatisch positive Eigenschaften für den Zweck des Gebäudes als Ausstellungs- und Archivgebäude. Die Außenwände des Gebäudes bestehen aus wasserundurchlässigem Beton nach DIN 1045-2, Ziff. 5.5.3 mit Dichtungszusatz. Vom Erdgeschoß an aufwärts wurden sie mit 10 cm dickem Foamglas innenseitig gedämmt und mit Kalksandstein-Mauerwerk (d=11,5 cm) als feuchteregulierendem Puffer verschalt.

Erläuterung der Gestaltung

Das Museum präsentiert sich am Kopf einer Reihe Berliner Mietshäuser als viergeschossiger Massivbau mit einem gläsernen Penthouse. Während der Glaskörper des Penthouses von der Straßen- und der Hofseite zurückgestaffelt ist, kragt er an der Nordostwand einen Meter aus. An den beiden freiliegenden Gebäudeecken ragen massive, geschlossene Erker in unterschiedlichen Winkeln über die Kanten der darunter liegenden Geschosse hervor und schaffen das Bild eines lockeren Stapels Archivkisten. Als Hinweis auf Funktion und Inhalt des Baukörpers zeigt die sandfarbene, tragende Betonfassade großformatige Fragmente historischer Architekturzeichnungen, die mithilfe plastischer Matrizenschalungen vor Ort hergestellt wurden. Im Erdgeschoss und über die gesamte Höhe des Treppenhauses sind hofseitig kleine, das Licht diffus brechende Fenster aus Kathedralenglas in eigenen, teils schiefwinkligen Geometrien in die Betonflächen geschnitten und brechen die Fassadenillustration baulich auf. Bodenflächen, Wandverkleidungen und sichtbare Flächen von Einbauten wurden in Walnussholz ausgeführt.

Besondere Ingenieurleistung

Das relativ kleine Grundstück, die Maßgaben der besonderen Nutzung des Gebäudes als Ausstellungs- und Archivort für empfindliche Kunstwerke auf Papier und die angestrebte hohe Positionierung der Institution selbst in der Kulturlandschaft einerseits und im kritischen baulichen und nachbarschaftlichen Umfeld andererseits stellten die gestalterische wie die konstruktive Entwurfsarbeit gleichermaßen vor besondere Herausforderungen. Die tragende Sichtbetonkonstruktion des monolithischen Baukörpers erforderte eine engmaschige Überwachung während der Bauzeit und machte ein hohes Maß an flexibler Abstimmungsbereitschaft und Zielbewusstsein erforderlich.

Welche positiven Effekte hat die besondere Ingenieurleistung?

Mit dem Gebäude entstand eine in vielerlei Hinsicht einzigartige Referenz, die den Berliner Standort ebenso wie das aktuelle Baugeschehen bereichert und sich gleichzeitig harmonisch in die Altsubstanz des Ortes einfügt.

Erläuterungsbericht der nps tchoban voss GmbH & Co. KG zur Einreichung beim Ulrich Finsterwalder Ingenieurbaupreis 2015

Relevante Webseiten

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  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20065995
  • Veröffentlicht am:
    24.02.2014
  • Geändert am:
    01.08.2019
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