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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1949
Fertigstellung: 1952
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Trinkwasserdamm
Baustoff: Mauerwerksstaumauer
Konstruktion: Bogengewichtsstaumauer

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 50° 29' 24.71" N    12° 38' 37.70" E
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Technische Daten

Abmessungen

Höhe 58.40 m
Stauvolumen 5 940 000 m³
Kronenlänge 200 m
Volumen des Absperrbauwerkes 101 000 m³

Auszug aus der Wikipedia

Die Talsperre Sosa ist eine Talsperre im Freistaat Sachsen. Sie dient der Trinkwasserversorgung des Westerzgebirges und dem Hochwasserschutz.

Die Talsperre wurde 1949 bis 1952 im Höllengrund südlich des Ortsteils Sosa der Stadt Eibenstock im Erzgebirge erbaut und 1952 endgültig in Betrieb genommen. Die Staumauer ist eine gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinmauerwerk. Sie ist die letzte Staumauer dieses Typs, die in Deutschland errichtet wurde. Das gestaute Gewässer ist die Kleine Bockau. Außerdem wird Wasser der Großen Bockau über den Hanggraben westlich des Auersberges ab Oberwildenthal über Wildenthal der Talsperre zugeführt.

Wasserqualität

Die Wasserhärte beträgt 1,0 Grad hD - weich beginnt bei einem Wert von unter 7 Grad hD -, nach der Talsperre Carlsfeld hat sie das zweitweichste Wasser der sächsischen Talsperren. Die Sichttiefe beträgt im Jahresmittel 425 Zentimeter.

Geschichte

Schon seit 1908 gab es Planungen für Talsperren im Bereich der Zwickauer Mulde und der Kleinen Bockau. Im September 1915 wurde im Schönheider Wochenblatt von der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg bekannt gemacht, dass für die Talsperren an der Zwickauer Mulde bei Eibenstock und an der Kleinen Bockau bei Sosa Vorarbeiten durchgeführt würden. Von den Arbeiten würden die Fluren Neidhardtsthal, Muldenhammer, Hundshübel, Eibenstock, Schönheide, Schönheiderhammer, Unterstützengrün, Sosa, Blauenthal, Wildenthal betroffen.

Die Talsperrenpläne wurden vor dem Ersten Weltkrieg von der Stadt Zwickau betrieben und waren mehrfach Gegenstand von Beratungen des Sächsischen Landtages. Der Krieg und die nachfolgende Inflationszeit verhinderten zunächst die Weiterführung dieser Planungen. Im Jahr 1924 wurden Pläne wieder aufgenommen, in Erzgebirge und Vogtland eine Reihe von Talsperren zu bauen, die Planung für Sosa wurde ausgesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war auch die verbesserte Trinkwasserversorgung wieder wichtig geworden. Im Mai 1949 begann die Realisierung auf Basis der vorhandenen aber nun aktualisierten Baupläne. Die im Oktober 1949 gegründete DDR rief den Bau dieser Wasserversorgungsanlage als erstes Zentrales Jugendobjekt der FDJ aus. So konnte die Grundsteinlegung am 17. Juni 1950 vorgenommen und die erste Inbetriebnahme am 19. Dezember 1950 gefeiert werden. Insgesamt waren 1.600 Arbeiter und Ingenieure am bau beteiligt. Die endgültige Fertigstellung mit Inbetriebnahme aller technischen Einrichtungen zog sich dann noch bis 1952 hin.

Der Bau gilt angesichts der dafür benutzten einfachen Mittel bis heute als technisch bemerkenswert. Die Realisierung als Jugendobjekt wurde in den folgenden Jahrzehnten für die DDR-Propaganda genutzt. Das Bauwerk erhielt den Beinamen Talsperre des Friedens und wurde im Lied der Jugendbrigaden erwähnt ("Wir sorgten für Wasser in Sosa...").

An den Bau der Talsperre erinnerte von 1969 bis 1989 die Traditionsstätte Talsperre des Friedens. Bis zum Ende der DDR war die Talsperre Staatseigentum, mit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde sie Eigentum des neu gegründeten Freistaates Sachsen. Die Landesregierung gründete für die Verwealtung aller ihr nun unterstellten Talsperren eine Talsperrenverwaltung. Diese ließ im Jahr 2016 die Mauerkrone der Talsperre Sosa sanieren.

Hochwasserschutz

Die Talsperre dient seit ihrer Fertigstellung auch dem Schutz vor Hochwasser. Zu diesem Zweck hat sie einen Hochwasserrückhalteraum im Volumen von 0,397 Mio. m³.

Aus Anlass des verheerenden Hochwassers im Jahr 1954 brachte die Post der DDR eine Sonderbriefmarke heraus, mit der Talsperre Sosa im Hintergrund. Der Zuschlag von sechs Pfennigen kam den Hochwassergeschädigten zugute.

Freizeitnutzung

Über die Staumauer führt seit September 2017 ein öffentlicher Weg. Angesichts der Trinkwassernutzung sind Baden, Angeln und Freizeitsport nicht möglich, aber man kann rund um den Stausee wandern. Von Sosa aus erreicht man einen Parkplatz in der Nähe der Talsperre.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Talsperre Sosa" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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  • Structure-ID
    20020819
  • Veröffentlicht am:
    21.04.2006
  • Geändert am:
    23.07.2014
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