Allgemeine Informationen
Baubeginn: | 11. Jahrhundert |
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Fertigstellung: | 17. Jahrhundert |
Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Baustil: |
Barock |
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Funktion / Nutzung: |
ursprüngliche Nutzung: Schloss momentane Nutzung: Gerichtsgebäude momentane Nutzung: Museumsbau |
Lage / Ort
Lage: |
Kleve, Kleve (Kreis), Nordrhein-Westfalen, Deutschland |
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Koordinaten: | 51° 47' 12" N 6° 8' 21" E |
Technische Daten
Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.
Chronologie
1184 | Erste Erwähnung der Burg in einem Siegburger Mirakelbuch. Zu dieser Zeit besteht sie bereits aus einem viereckigen, aus Tuffstein erbauten Wohnturm mit 2,5 Meter dicken Mauern (erbaut um 1100), der seit etwa 1150 von einer vieleckigen Ringmauer umgeben ist. An der Ostseite des Areals steht ein etwa 12×30 Meter messender Palas, dessen Erdgeschoss mit Tonnengewölbe den Rittersaal beherbergt. Das Burgtor im Osten ist durch den so genannten Johannisturm gesichert. Im Süden trennt ein künstlich angelegter Halsgraben die Anlage vom übrigen Bergrücken. Im Südwesten erhebt sich der 28 Meter hohe Spiegelturm mit komfortabler Abortanlage samt Wasserspülung und Entlüftungsanlage. |
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14. Jahrhundert — und 15. Jahrhundert | Es erfolgen zahlreiche An- und Umbauten unter Verwendung von Backstein, um der gewachsenen politischen und kulturellen Stellung des Klever Herrscherhauses Rechnung zu tragen. Herzog Adolf I. läßt den Spiegelturm 1429 zu einem Archiv umbauen, wobei die beiden unteren Stockwerke mit Gewölbedecken versehen werden. |
7. Oktober 1439 | Der alte Wohnturm stürzt ein, sodass Adolf I. an Stelle des Donjons durch den herzoglich klevischen Baumeister Johan Wyrenberg den schlankeren, dafür über 50 Meter hohen Schwanenturm errichten läßt. |
1440 | Baubeginn des Schwanenturms. Die Arbeiten werden 13 Jahre später beendet. |
1455 | Dem Schwanenturm wird ein vergoldeter Schwan aufgesetzt, der dem Bau seinen Namen gibt. Im Erdgeschoss besitzt der Turm eine Mauerstärke von 3,25 Meter und ist durch zwei Absätze mit vorkragendem Spitzbogenfriesen gegliedert, von denen der obere an den Mauerecken von kleinen Ecktürmen abgeschlossen wird. |
16. Jahrhundert | Herzog Wilhelm der Reiche läßt im 16. Jahrhundert die Schwanenburg durch die Baumeisterfamilie Pasqualini (zum Beispiel Alessandro Pasqualini) modernisieren und erweitern. Zu jenen Erweiterungsbauten, die heutzutage allesamt nicht mehr erhalten sind, zählen unter anderem das 1560 errichtete, südlich der Burg vorgelagerte Herzog-Wilhelm-Tor und ein 1558 gebautes Kanzleigebäude, das 1569/70 durch einen niedrigeren Galerieflügel im Stil der Renaissance mit dem Johannisturm verbunden wird. |
1663 — 1666 | Unter den Brandenburgern wird die Schwanenburg durch den niederländischen Architekten Pieter Post gemäß dem Zeitgeschmack in ein schlichtes Schloss im Stil des Barock umgebaut. Im Zuge dieser Arbeiten werden mit Ausnahme der Türme sämtliche bestehenden gotischen Bauelemente entfernt. In jener Zeit entstehen unter anderem ein Zwischenflügel mit einem monumentalen Tordurchgang mit darüber angebrachtem brandenburgischem Wappen, der heute als Haupteingang genutzt wird, sowie Arkadengänge in den beiden Innenhöfen. Die Baumaßnahmen geben der Anlage somit ihr heutiges Erscheinungsbild. |
Zweite Hälfte des 18. Jahrhundert | Mangelnder Bauunterhalt führt in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des 19. Jahrhunderts dazu, dass viele Teile der großen Anlage abgerissen werden müssen; so z.B. die Kanzleibauten, der staufische Palas mit Rittersaal (1771) und der Johannisturm (1784) sowie das Herzog-Wilhelm-Tor. Reste eines Portals aus dem Palas mit Monolithsäulen aus schwarzem Stein und reich ornamentierten Spitzbögen werden anschließend als Türeinfassung im Innenhof verwendet. |
1828 | Umbau durch die in der Schwanenburg angesiedelte Justizverwaltung, um die Gebäude den Nutzungsbedürfnissen anzupassen. Dadurch werden einige historische Baumerkmale gänzlich zerstört. |
1893 — 1897 | Erste Restaurierungsarbeiten an der erhaltenen Bausubstanz und – in Folge erster archäologischer Untersuchungen an der Anlage – in der Zeit von 1909 bis 1914. |
7. Oktober 1944 | Die Schwanenburg wird bei einem alliierten Luftangriff schwer beschädigt: Ein Flugzeug prallt gegen den Schwanenturm und explodiert. Der daraufhin von Klever Bürgern getragene Verein „Bauhütte Schwanenburg“ sorgt in den Jahren 1948 bis 1953 für den teilweisen Wiederaufbau der Anlage. Der 1986 gegründete Verein „Freunde der Schwanenburg“ folgt ihm nach und sorgt seither kontinuierlich für die Wiederherstellung und Restaurierung der noch erhaltenen Bausubstanz, so zum Beispiel der gotischen Tonnen- und Kreuzgewölbe im Spiegelturm (1988). |
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
Relevante Webseiten
Es sind derzeit keine relevanten Webseiten eingetragen.
- Über diese
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20062743 - Veröffentlicht am:
06.02.2012 - Geändert am:
12.09.2022