Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 9. Dezember 1999 |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Tunnel |
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Funktion / Nutzung: |
Straßentunnel |
Lage / Ort
Lage: |
Weinheim, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland |
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Koordinaten: | 49° 34' 19.52" N 8° 39' 55.06" E |
Koordinaten: | 49° 34' 21.74" N 8° 42' 8.27" E |
Technische Daten
Abmessungen
Tunnellänge | 2 715 m |
Chronologie
Juli 2008
— Dezember 2008 |
Technische Nachrüstung des Haupttunnels. |
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Juli 2009
— Dezember 2009 |
Verstärkung des Haupttunnels. |
Oktober 2009
— Mai 2012 |
Rohbau eines parallel geführten Rettungsstollens mit 10 Querschlägen zum Haupttunnel. |
Juli 2012
— Dezember 2012 |
Technische Ausrüstung des Rettungsstollens. |
Auszug aus der Wikipedia
Der Saukopftunnel unterquert nördlich von Weinheim den Westkamm des Odenwaldes. Durch ihn verbindet die Bundesstraße 38 die Oberrheinische Tiefebene mit dem Birkenauer Tal (Tal der Weschnitz). Er ist 2715 m lang und damit der längste einröhrige, im Gegenverkehr betriebene Straßentunnel in Mitteleuropa außerhalb der Alpen. An Werktagen fahren im Durchschnitt rund 20.400 Fahrzeuge durch den Saukopftunnel.
Lage
Der Tunnel beginnt im Westen zwischen Weinheim und Weinheim-Sulzbach in Baden-Württemberg, führt in östlicher Richtung ungefähr unter dem 348 m hohen Saukopf durch und endet im Osten zwischen Birkenau und Nieder-Liebersbach in Hessen. Die darin verlaufende B 38 hat auf westlicher, badischer Seite Anschluss zur B 3 und zum Autobahnkreuz Weinheim (A 5), von wo aus sie sich als A 659 Richtung Mannheim fortsetzt und wo sie von der A 6 gekreuzt wird. Auf östlicher, hessischer Seite hat sie eine Abfahrt zu der Birkenau mit Nieder-Liebersbach verbindenden K 11 und führt danach über Mörlenbach in nordwestlicher Richtung weiter in den Odenwald.
Die Grenze zwischen Baden-Württemberg und Hessen liegt fast genau in der Mitte des Saukopftunnels, der Streckenanteil Baden-Württembergs ist unwesentlich größer (1,37 km gegenüber 1,35 km für Hessen).
Geschichte
Gründe für den Bau
Vor dem Bau des Tunnels führte die B 38 durch die Stadt Weinheim, das sehr enge und windungsreiche Durchbruchstal der Weschnitz und anschließend noch durch Birkenau. Durch den Tunnel umgeht seitdem ein Großteil des überörtlichen Verkehrs diese Verkehrshindernisse.
Insbesondere hatte mit der Eröffnung der alltägliche Stau in der Ortsdurchfahrt von Birkenau ein Ende. Das Problem hat sich nun aber in das hintere Weschnitztal nach Mörlenbach verlagert, dessen Bürger nunmehr auch auf eine Verkehrsumgehung drängen. Es ist strittig, ob eine Umgehung oder eine vollständige Untertunnelung Mörlenbachs vorzuziehen wäre.
Bau und Betrieb
Bis zur Fertigstellung des Baus dauerte es aufgrund von gerichtlichen Streitigkeiten mit Naturschützern über 30 Jahre. Der Tunnel wurde am 9. Dezember 1999 von den Ministerpräsidenten Erwin Teufel (Baden-Württemberg) und Roland Koch (Hessen) am Westportal auf der badischen Seite eröffnet. Zwischen den Bundesländern besteht ein Verwaltungsabkommen, nach dem Hessen für den Bau und den Erhalt des Tunnels zuständig ist, Baden-Württemberg dagegen den Betrieb und die Wartung gewährleistet.
In jedem Quartal ist der Tunnel für eine Woche (Mo–Fr) in den Nachtstunden (von 20 bis 5 Uhr) für turnusmäßige Wartungsarbeiten (z. B. Spülen der Drainage) gesperrt. In dieser Zeit wird der Verkehr über die alte B 38 umgeleitet.
Die Betriebskosten für den Saukopftunnel belaufen sich auf rund 1.000.000 Euro pro Jahr.
In einem Tunneltest des ADAC aus dem Jahre 2001 schnitt der Saukopftunnel mit „ausreichend“ ab. Um die Sicherheit im Tunnel zu erhöhen wurde zwischen 2009 und 2013 parallel zum Tunnel ein Fluchtstollen gebaut und in weitere Sicherheitstechnik investiert, wodurch der Tunnel bei einem weiteren ADAC-Test 2015 die Note "sehr gut" erreichte.
Durch einen Brand im Technikraum am 15. November 2010 wurde eine mehrtägige Stilllegung des Tunnels nötig. Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer war dabei zu keiner Zeit gefährdet, da sich der Technikraum an einem Berghang außerhalb des eigentlichen Tunnel befindet.
Nachrüstungen
Sperrung 2008 – Sicherheitsnachrüstung
Der Saukopftunnel war vom 1. Juli 2008 bis 19. Dezember 2008 aufgrund von umfangreichen Sicherheitsnachrüstungen für den Verkehr komplett gesperrt. Die Kosten für die Nachrüstung beliefen sich auf etwa 11 Mio. Euro.[Anm 1]
Sperrung 2009 – Vorbereitung für den Rettungsstollen
In den baden-württembergischen und hessischen Sommerferien wurde der Saukopftunnel komplett gesperrt, da man unerwartet die Bewehrung des Haupttunnels verstärken musste, um den Rettungsstollen bauen zu können. Diese Sperrung begann am 13. Juli 2009 und dauerte bis 18. Dezember 2009.
Bau des Rettungsstollens 2009–2013
Im Oktober 2009 begann man mit dem Bau des Rettungsstollen. Dabei konnte, kurzzeitige Sperrungen ausgenommen, der Verkehr weiter durch die Fahrröhre rollen. Außer im Bereich der Portale trieb man dabei die neue Röhre bergmännisch vor. Am 21. März 2011 fand der feierliche Durchstich statt. Der Rettungsstollen wurde Anfang 2013 in Betrieb genommen. Die Baukosten in Höhe von rund 30 Mio. Euro trug der Bund.[Anm 2]
Sicherheitseinrichtungen
- 3 Betriebszentralen (Westportal, Tunnelmitte, Ostportal)
- 2 Notgehwege von 1,0 m Breite
- 5 doppelseitige Nothaltebuchten
- 2 Zu- und Abluftzentralen an den Portalen
- 1 Abluftzentrale in der Tunnelmitte
- 26 Notruftelefone
- 48 Feuerlöscher
- 22 Fernsehkameras
- 7 Lautsprechergruppen
- 21 Feuermeldelinien
- 19 Hydranten
- 3 Funkkanäle
- 10 Verkehrssteuerungsprogramme
- 2 Fahrzeughöhenkontrollen
Einige Radiosender sind dank interner Verstärker auch im Tunnel zu empfangen. In Notfällen können damit über das Radio den Fahrern Sicherheitshinweise übermittelt werden.
Zur Planungszeit war es noch Stand der Sicherheitstechnik, in beiden Richtungen befahrene einröhrige Tunnel zu bauen. Bei der Eröffnung 1999 war dieses Konzept bereits überholt und nach Fahrtrichtungen getrennte Tunnelröhren hatten sich etabliert.
Verkehrsbeschränkungen
Der Tunnel ist durch Verkehrszeichen 261 StVO für kennzeichnungspflichtige Kraftfahrzeuge mit gefährlichen Gütern gesperrt. Ein zusätzliches Schild (Buchstabe) ist daher nicht erforderlich.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Saukopftunnel" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Brücken und Tunnel der Bundesfernstraßen 2012. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Berlin (Deutschland), 2012, S. 103-115.
- Untersuchungen und Maßnahmen zur Reduzierung des versinterungsbedingten Wartungsaufwandes am Saukopftunnel. In: Bauingenieur, v. 76, n. 9 (September 2001), S. 392+. (2001):
- Über diese
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20012502 - Veröffentlicht am:
21.07.2004 - Geändert am:
28.05.2021