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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 2000
Fertigstellung: 2001
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Kirche

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 51° 56' 4.35" N    4° 29' 41.98" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Gebäudefläche 110 m²

Baustoffe

Fassade TECU® Zinn

Anwendungsberichte und verwendete Produkte

TECU® Zinn

TECU® Zinn

TECU® Zinn ist speziell oberflächenbehandeltes, beidseitig verzinntes Kupfer der Ausführung TECU® Classic. Die matte Oberfläche entwickelt sich durch freie Bewitterung im Lauf der Zeit weiter und harmoniert ausgezeichnet mit anderen Baustoffen.

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Chronologie

1998

Planungsbeginn.

2000

Baubeginn.

Juli 2001

Fertigstellung.

Bemerkungen

Mit ihrer Eröffnung im Juli 2001 präsentiert sich Francine Houbens sorgsam aus historischen Einflüssen und moderner Formensprache komponierte Friedhofskapelle "St. Maria der Engelen" auf Rotterdams katholischem Friedhof "St. Lawrence" der Öffentlichkeit.

Francine Houben gründete 1984 mit Henk Döll, Chris de Weljer und Eric van Egeraat - der die Gruppe 1995 verließ - das Büro "Mecanoo Architecten" in Delft. Zu ihren Arbeiten zählen große Projekte wie der Wohnungsbau Herdenkingsplein in Maastricht (1990-92), die Bibliothek der Technischen Universität Delft (1993-98) oder das im Jahr 2000 eröffnete und mit dem TECU®-Award 2000 ausgezeichnete "National Heritage Museum" in Arnheim. Charakteristisch für Mecanoos Werk ist der formale Ideenreichtum und die im Kontext überraschende Materialsprache.

Der katholische Friedhof "St. Lawrence" wurde von dem Holländer H.J. van der Brink entworfen und 1865 eröffnet. Wie auf dem "campo santo", einem heiligen italienischen Friedhof, steht die Kapelle inmitten der Anlage, im Zentrum eines sternförmig angeordneten Wegesystems, das die Grabstätten verbindet.
Van der Brinks im neogotischen Stil errichtete Kapelle fiel schließlich den schlechten Bodenverhältnissen zum Opfer. Im Jahr 1963 wurde das alte Bauwerk durch ein neues ersetzt. In Form eines kupferummantelten Kegels wurde die neue Kapelle auf den ursprünglichen Kellergewölben errichtet Als die alten Gewölbe auch diese Last nicht mehr tragen konnten, erhielt Francine Houben mit "Mecanoo Architecten" im November 1998 den Auftrag, dort eine "Kapelle ihrer Träume" zu gestalten.

Auf einer dreitägigen Venedigreise, die sie gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Jan van Adrichem unternahm, erkundete sie Kirchen und Kapellen, studierte Grundrisse und ließ sich von Bauwerken unterschiedlichster Epochen inspirieren. Um den "Campo San Giovanni e Paolo" - einem Ort, in dessen Kirche früher die Staatsbegräbnisse hoher venezianischer Politiker stattfanden und der heute abseits der allgemein bekannten Touristenpfade liegt - fand die Architektin Innenräume, in denen sich einige ihrer späteren Entwurfsansätze wieder finden: einen Raum mit "fließendem" Charakter, erzeugt durch eine deckenhohe tiefblaue Ornamentik in der barocken Jesuitenkirche "Santa Maria Assunta", sowie die innere Ruhe der "Santa Maria dei Miracoli", einer im 15. Jahrhundert von Pietro Lombardi errichtete Kirche von vornehmer Einfachheit.

Mit dem imposanten Dach, der goldenen Deckenuntersicht und der wellenförmig "bewegten" Wand zeigt die neue Rotterdamer Kapelle sinnliche Elemente des Barock. Der intime Innenraum verfügt über eine Aura nachdenklicher Stille und Nüchternheit. Die steinerne Grundmauer der alten neogotischen Kapelle bildet den Podest für das neue Bauwerk - gleichsam als "Fußabdruck" lesbar.

Der Weg der Trauergemeinschaft führt in einer kontinuierlichen Bewegung durch den zargenförmig fließenden Raum der Kapelle. Die Einsegnungszeremonie erhält durch die dynamische Raumgestaltung einen Rahmen, der in seiner "Nicht-Begrenztheit" die Auffassung von Leben und Tod in der christlichen Lehre eindrucksvoll wieder spiegelt.

Die Innenseiten der Wände erstrahlen in einem intensiven, tiefen Blau - analog zur Robe der Jungfrau Maria und der primären Farbe vieler Renaissancegemälde. Mehrsprachig mit Textpassagen aus der Begräbnisliturgie beschriftet, sind die Wände ein Spiegel der kulturellen Vielfalt Rotterdams. Das Kapellendach schwebt wie ein gebogenes Blatt Papier als goldene, fugenlose Oberfläche über dem Innenraum. Zwei nahezu runde, mit Stein belegte Flächen innerhalb des Betonfußbodens markieren den Platz des Priesters und den der Kirchengemeinde. Eine Öffnung in der Dachhaut erhellt den aus poliertem Beton gefertigten Altar mit gebündeltem Tageslicht.

Inmitten der neobarocken Grundmauern erscheint die neue Friedhofskapelle mit dem wundervollen Gewand aus TECU®-Zinn als kostbares Juwel. Francine Houben von "Mecanoo Architecten" schuf eine prachtvolle Neuinterpretation dieses sensiblen Ortes der Besinnlichkeit.

Die mit falzlos verbundenen Kupferbändern der Marke TECU®-Zinn in horizontaler Deckung bekleideten Wände scheinen mit ihrer glatten hellgrauen Oberfläche - von Boden und Decke durch eine 70 Zentimeter hohe umlaufende Verglasung getrennt - im Raum zu schweben. Mit TECU®-Zinn bietet der Hersteller KME dem Architekten eine von vielen Möglichkeiten, besondere Farbvorstellungen mit TECU®-Produkten zu verwirklichen.

TECU®-Zinn besteht aus beidseitig verzinntem Kupfer. Wie Kupfer verfügt auch Zinn über eine außerordentliche Beständigkeit gegen atmosphärische Einflüsse, die Eigenschaften der beiden Werkstoffe ergänzen sich also hervorragend. Die außergewöhnliche Materialkombination macht TECU®-Zinn zu einem äußerst langlebigen und umweltfreundlichen Werkstoff. Die Zinnoberfläche entwickelt sich im Lauf der Zeit weiter. Es entsteht ein mattgrauer warmer Farbton, der ausgezeichnet mit anderen Baustoffen harmoniert.

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20006671
  • Veröffentlicht am:
    09.11.2002
  • Geändert am:
    21.04.2016
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