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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1927
Fertigstellung: 1928
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Pendelbahn

Lage / Ort

km Name

Technische Daten

Abmessungen

Länge 2 380 m
Niveaudifferenz 1 140 m
Pylon 1 Höhe 22 m
Pylon 2 Höhe 32 m
Pylon 3 Höhe 9 m

Auszug aus der Wikipedia

Die Predigtstuhlbahn ist eine denkmalgeschützte Großkabinenseilbahn in Bad Reichenhall auf den Predigtstuhl. Die Bahn nahm 1928 den Betrieb auf und ist damit die älteste im Original erhaltene Großkabinenseilbahn der Welt. Die Welt zählt sie zu den weltweit 10 spektakulärsten Personenseilbahnen.

Errichtung und Geschichte

Mit dem Ziel, Bad Reichenhall Ende der 1920er als Kur- und Badeort wieder konkurrenzfähig zu machen, initiierten der Hotelier Alois Seethaler (Axelmannstein) und Kurdirektor Josef Niedermeier die Errichtung einer Seilbahn auf den Predigtstuhl, wofür dann zwischen 1926 und 1927 konkrete Planungen aufgenommen wurden.

Die drei von Otto Streck und Alfred Zenns geplanten „Monumentalstützen“ in Stahlbeton sowie die Berg- und Talstation wurden von der Hochtief AG unter Federführung des Architekten Wilhelm Kahrs im Stil einer vom sogenannten Heimatstil geprägten Neuen Sachlichkeit ausgeführt.

Die Leipziger Firma Adolf Bleichert & Co. fertigte und montierte zwischen August 1927 und Juni 1928 mit der eigentlichen Seilbahntechnik nach dem System Bleichert-Zuegg das Herzstück der Pendelbahn sowie die beiden synchron berg- bzw. talwärts fahrenden Kabinen vom Typ Pavillon. Die Drahtseile wurden von der Firma Westfälische Drahtindustrie aus Hamm geliefert. Alois Zuegg formulierte dabei den Anspruch, das beste und leistungsfähigste Konzept zu realisieren, denn „in Rücksicht auf das anspruchsvolle Kurpublikum von Bad Reichenhall darf es nicht an Eleganz und Bequemlichkeit fehlen.“ Am 1. Juli 1928 nahm die Predigtstuhlbahn den Betrieb auf.

Das originale Tragseil aus dem Jahr 1928 ist bis heute im Einsatz. Aus technischen Gründen und um den Sicherheitsanforderungen zu entsprechen, wird das Tragseil zwar alle 12 Jahre um etwa 6 Meter verschoben, kann aber wegen seiner Reserven noch mehrere Jahrzehnte genutzt werden.

Seit 2006 steht die Predigtstuhlbahn als einzige Seilbahn weltweit unter Denkmalschutz.

Zur Feier des 90-jährigen Jubiläums 2018 wurden die renovierten Bereiche der Barlounge, der Gaststube und der Panoramaterrasse auf der Bergstation ihrer Bestimmung übergeben. Zu diesem Jubiläum war auch die Urenkelgeneration der ehemaligen Firma Adolf Bleichert & Co., die damals die Predigtstuhlbahn errichtete, anwesend.

Bergstation mit Restaurant und Hotel

Im Umfeld der Predigtstuhlbahn-Bergstation wurde im 6. Oktober 1928 auf 1583 m ü. NN auch ein Restaurant sowie das erste Berghotel Deutschlands eröffnet.

Die Terrasse des Restaurants ermöglicht einen Rundblick auf Bad Reichenhall und Salzburg sowie auf die Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen.

Der Betrieb des Hotels ist jedoch seit 2014 wegen notwendiger Sanierungsmaßnahmen stillgelegt. Um insbesondere für die Umstellung der Abwasserentsorgung von der bestehenden Klärgrube auf einen Kanal mit Zugang in das öffentliche Kanalnetz staatliche Fördermittel erhalten zu können, wurden am 2. Januar 2015 die zwei Flurstücke mit Bergstation und Hotel samt Restaurant unterhalb des Predigtstuhl-Gipfels unter der Bezeichnung „Auf dem Predigtstuhl“ offiziell zum zehnten Ortsteil der Stadt Bad Reichenhall.

Freizeit und Sport

Die Bahn stellt einen bequemen Zugang zum Lattengebirge dar und verkürzt damit die Touren zu den einzelnen Gipfeln oder eine Überschreitung des Lattengebirges erheblich. Der Gleitschirmclub Albatros Reichenhall e.V. nutzt die Bahn, um die Startplätze in der Schlegelmulde und am Hochschlegel in kurzer Zeit zu erreichen.

Das Predigtstuhl-Skigebiet mit einer mittelschweren, zwei Kilometer langen Piste, das die fixgeklemmten Einer-Sesselbahnen Untere Schlegelalm (Bj. 1957) und Schlegelmuldenalm-Hochschlegel (Bj. 1974) erschlossen, ist derzeit stillgelegt – über eine Wiederaufnahme des Skibetriebs wird verhandelt.

Technische Daten

Angaben laut Seilbahnbetreiber:

  • Höhe Talstation: 476 Meter (m)
  • Höhe Bergstation: 1583 m
  • Höhendifferenz: 1140 m
  • Länge: 2380 m
  • Maximale Steigung: 75 %
  • Höchste Stütze: 32 m
  • Größte Höhe über dem Boden: 180 m
  • Geschwindigkeit: 18 km/h
  • Gewicht der Tragseile: 67.500 kg
  • Spanngewichte der Tragseile: 104.000 kg
  • Antriebsleistung: 150 PS
  • Personen pro Wagen: 25 + Schaffner

Eigentümer

Im Februar 2009 musste die Predigtstuhlbahn Insolvenz anmelden, der Fahrbetrieb wurde jedoch aufrechterhalten. Es kam zu Verhandlungen mit mehreren potentiellen Investoren über den Kauf der Bahn.

Im Dezember 2012 wurde bekannt, dass die Bahn samt Berghotel und der Alm in der Schlegelmulde mit Wirkung zum 1. Januar 2013 von der „Marga und Josef Posch GmbH & Co. KG“ erworben wurde. Der Kaufpreis soll 1 Million Euro betragen haben. Erwägungen des Stadtrates, im Rahmen eines vermeintlichen Vorkaufsrechtes die Anlage zu erwerben, blieben ohne Erfolg, da nach Ansicht der Stadtverwaltung kein Vorkaufsrecht bestünde. Die Marga und Josef Posch GmbH & Co. KG gehört zur Unternehmensgruppe Max Aicher.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Predigtstuhlbahn" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Bauausführung

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    10056505
  • Veröffentlicht am:
    09.05.2010
  • Geändert am:
    06.08.2022
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