Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Rathaus |
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Baustil: |
Neorenaissance |
Lage / Ort
Lage: |
Wiesbaden, Hessen, Deutschland |
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Adresse: | Schlossplatz |
Koordinaten: | 50° 4' 54.84" N 8° 14' 30.98" E |
Technische Daten
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Auszug aus der Wikipedia
Das Neue Rathaus der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden wurde 1883 bis 1887 von Georg von Hauberrisser, welcher auch im neogotischen Stil das Neue Münchner Rathaus und das Rathaus St. Johann in Saarbrücken entwarf, im Stil der Neorenaissance erbaut.
Lage
Das Gebäude befindet sich am Schlossplatz, an dem sich gegenüber das Stadtschloss, der Sitz des Hessischen Landtags, und nebenan links die Marktkirche befinden. Das Alte Rathaus steht rechts an der Marktstraße. Die beiden Rückseiten des Neuen Rathauses grenzen ab das Dernsche Gelände und dem Marktplatz mit der Marksäule an.
Aufbau
Äußerlich überbot die Architektur des Rathauses das gegenüberliegende Stadtschloss an Prunk. Mit dem malerisch altstädtischen Erscheinungsbild im Renaissance-Stil wollte die Stadt den Vertretungsanspruch der kommunalen Selbstverwaltung im Kaiserreich demonstrieren. Der Grundriss ist fünfeckig und war jeweils mit einem Eckturm versehen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude in Teilen zerstört. Der beherrschende kunstvoll ausgestaltete Hauptgiebel mit seinen zwei spitzen Türmen hatte den Krieg überstanden. Dennoch wurde die Front abgerissen. Bis auf den Eingang wurde sie stark verändert und vereinfacht aufgebaut, und es wurde ein Stockwerk aufgesetzt. Die gewölbte Eingangshalle und das Treppenhaus blieben erhalten.
Funktion
Das Amtsgebäude besitzt neben seiner eigentlichen Bestimmung auch öffentliche Ausstellungsräume sowie einen von der Bayerischen Gastronomie AG betriebenen Ratskeller.
Das Rathaus wird mit Thermalwasser beheizt. Es ist an das Leitungsnetz mit der Aufbereitungsanlage der Kaiser-Friedrich-Therme angeschlossen.
Ratskeller
1890 erhielt der Wiesbadener Maler Kaspar Kögler den Auftrag zur Ausmalung des Ratskellers. Um die Aufgabe bewältigen zu können, zog er seinen in Wiesbaden-Biebrich gebürtigen Schüler Wilhelm Weimar (1859–1914) hinzu. Kögler schmückte den „Weinkeller“ und das „Ratsstübchen“ mit launigen Gemälden und versah seine Malereien mit witzigen Texten. Sein ehemaliger Schüler Heinrich Schlitt – damals 41-jährig und mittlerweile erfolgreich in München tätig – war ebenfalls an der Ausmalung des Wiesbadener Ratskellers beteiligt. Er gestaltete den „Bierkeller“ mit humorvollen Szenen und Sprüchen.
Der vielsagende Reim: „Ob Heide, Jud‘ oder Christ, herein was durstig ist“, der den Gast – zusammen mit der Darstellung eines Herrn im Frack und Zylinder, einem Juden mit Pejes-Locken im Kaftan und einem Südseekannibalen im Bastrock – am Eingang zum Ratskeller begrüßte, wurde offensichtlich den Malereien in der Zeit des Nationalsozialismus zum Verhängnis. Obwohl unter Denkmalschutz stehend, wurden die kostbarsten realistischen, wilhelminischen Fresken übertüncht.
Bei der Restaurierung des Rathauses 1987 wurde erwogen, die alten Fresken wieder freizulegen. Doch sie wurden aus „Kostengründen“ nicht restauriert, sondern getilgt und gingen ein zweites Mal verloren.
Der damalige Pächter des Rathauskellers, engagierte auf eigene Kosten den jungen Wiesbadener Maler Eberhard Münch – der damals noch historisch realistisch orientiert war – damit dieser nach alten Vorlagen die Kellerräume im Stil von Kögler und Schlitt neu gestalten konnte.
Heute wird der Ratskeller von der Bayerischen Gastronomie AG betriebenen. Nach dem Verbleib der Münch’schen Malereien nachgefragt, bekommt man dort zur Antwort: „Die Räume wurden renoviert!“
In München, im ebenfalls von Hauberrisser erbauten Rathaus, fühlte man sich der Historie verpflichtet. Man pflegte und erhielt die dortigen Ratskeller-Malereien von Schlitt. Auf diese Weise erhielt sich in der bayerischen Hauptstadt ein einzigartiges Denkmal der humorigen Malerei.
Geschichte
Ein Wettbewerb ("eine Concurrenz") für ein neues Rathaus in Wiesbaden wurde vom Gemeinderat 1882 veröffentlicht.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Neues Rathaus (Wiesbaden)" und überarbeitet am 3. Juni 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Georg Joseph von Hauberrisser (Architekt)
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20023187 - Veröffentlicht am:
01.10.2006 - Geändert am:
28.03.2021