Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 1918 |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Eisenbahntunnel |
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Konstruktion: |
Tunnel |
Lage / Ort
Lage: |
Montreal, Montréal, Quebec, Kanada |
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Koordinaten: | 45° 30' 48.42" N 73° 37' 58.06" W |
Koordinaten: | 45° 29' 55.69" N 73° 33' 50.21" W |
Technische Daten
Abmessungen
Länge | 4 973 m |
Auszug aus der Wikipedia
Der Mont-Royal-Tunnel, französisch Tunnel sous le mont Royal oder Tunnel du mont Royal, englisch Mount Royal Tunnel, ist ein Eisenbahntunnel in der Stadt Montreal in der kanadischen Provinz Quebec. Der 1918 eröffnete Tunnel unterquert den Mont Royal, den Hausberg der Stadt, und ist nach dem Mount-Macdonald-Tunnel und dem Connaught-Tunnel der drittlängste Tunnel Kanadas. Er verbindet den Gare Centrale im Stadtzentrum mit der Nordseite der Île de Montréal und Deux-Montagnes.
Der ursprünglich von Fernzügen der Canadian Northern Railway nach Ottawa benutzte Tunnel wurde immer elektrisch betrieben. Seit den 1960er-Jahren nutzen nur noch Vorortszüge den Tunnel, die seit 1996 von der AMT betrieben werden. Bis Dezember 2014 führte einzig die Linie nach Deux-Montagnes durch den Tunnel, danach auch diejenige nach Mascouche. In Zukunft sollen die Züge nach Saint-Jérôme den Tunnel ebenfalls benutzen, wodurch gegenüber der jetzigen Anbindung der Linie an den Gare Centrale die Reisezeit um eine Viertelstunde gekürzt werden könnte.
Das Lichtraumprofil des Tunnels beschränkt die Höhe der Fahrzeuge auf 4,42 m, weshalb für die Züge Bombardier-MultiLevel-Doppelstockwagen anstatt der weiter verbreiteten BiLevel-Doppelstockwagen desselben Herstellers eingesetzt werden müssen.
Geschichte
Projekt
Der Tunnel wurde 1910 von der Canadian Northern Railway (CNoR) erdacht, um einen Zugang zum Stadtzentrum von Montreal zu erhalten. Die einfachen Streckenführungen entlang der Südseite des Mont Royal waren bereits durch die Konkurrenzgesellschaften Canadian Pacific Railway (CPR) und Grand Trunk Railway (GTR) belegt, so dass eine CNoR-Strecke die Gleise der Konkurrenzgesellschaften hätte überqueren müssen. Ebenfalls wurde eine Streckenführung nördlich und östlich um den Mont Royal herum gegenüber einer direkten Linie durch den Berg von der CNoR verworfen.
Um den teuren Tunnel finanzieren zu können, plante die CNoR, auf geringwertigem Landwirtschaftsland nördlich des Mont Royal die Modellstadt Mont-Royal zu bauen. Weiter plante die CNoR einen eigenen Bahnhof mit dazugehörigen Büro- und Verkaufsflächen auf preisgünstigem Land an der Rue de La Gauchetière und der Avenue McGill College. Mehrere Bauernhöfe, welche die Montreal-Melone anbauten, wurden für den Bahnbau aufgekauft. Die Grundstücke mussten für über 1.500.000 kanadische Dollar erworben werden, nachdem die Eigentümer von den Bahnbauplänen erfahren und die Grundstückspreise in die Höhe getrieben hatten.
Bau des Tunnels
Im Jahr 1911 gründete die CNoR für den Bau des Tunnels und des Bahnhofs im Stadtzentrum die Tochtergesellschaft Canadian Northern Montreal Tunnel and Terminal Company, die 1914 in Mount Royal Tunnel and Terminal Company umbenannt wurde. Der Bau begann am 8. Juli 1912 am Westportal. Der Durchschlag erfolgte am 10. Dezember 1913, wobei die Abweichung der von Westen und von Osten ausgebrochenen Röhren 2,5 cm betrug. Der Tunnel ist ungefähr 5 km lang und steigt gegen Westen mit einer Neigung von 6 ‰ an.
CNoR bestellte 1914 bei General Electric sechs elektrische Boxcab-Lokomotiven für den Tunnelbetrieb, die 1917 geliefert wurden. Die Betonauskleidung der Tunnelröhre war 1916 fertiggestellt, die zwei Gleise mit 2400-V-Gleichspannungs-Oberleitung waren im September 1918 eingebaut.
Am 6. September 1918 wurde die zahlungsunfähige CNoR verstaatlicht und der Verwaltungsrat durch einen von der Regierung bestellten Vorstand ersetzt. Diesem wurde gleichzeitig die Betriebsführung der Canadian Government Railways (CGR) übertragen. Am 20. Dezember 1918 befahl der Kanadische Kronrat die Gründung der Canadian National Railways (CNR) zur Betriebsführung der CNoR, der CGR und anderer bankrotten Privatbahnen. Im Jahr 1923 übernahm die CNR auch die GTR und erhielt dadurch deren besser geeignete Strecken für die Züge vom Stadtzentrum von Montreal nach Ottawa und Toronto. Die Strecke durch den Mont-Royal-Tunnel wurde zur Nebenlinie degradiert, blieb aber trotzdem wichtig für den Vorortsverkehr.
Die CNR übernahm den Tunnel bei seiner Fertigstellung zusammen mit den praktisch leeren Ländereien, auf denen die ehemaligen Besitzer der CNoR eine Musterstadt errichten wollten. Zwischen den 1930er- und den 1960er-Jahren realisierte die CNR einzelne Überbauungen auf dem Land, die Bautätigkeit wurde aber von der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg unterbrochen.
Bau des Hauptbahnhofes
Im Jahr 1931 wurde mit dem Bau des neuen Hauptbahnhofes von Montreal begonnen. Mit der Eröffnung des Gare Centrale am 14. Juli 1943 konnte das in der Nähe gelegene Provisorium der CNoR und der Bonaventure-Bahnhof der ehemaligen GTR geschlossen werden. Gegen Ende der 1950er-Jahre begann die CNR die restlichen von der CNoR gekauften Grundstücke im Stadtzentrum zu bebauen. 1958 wurde das Queen Elizabeth Hotel eröffnet, noch bevor die CNR 1960 zur Canadian National (CN) wurde. 1961 folgte der Hauptsitz der neuen Gesellschaft und 1962 der Wolkenkratzer Place Ville-Marie. Anfang der 1980er-Jahre wurde die Fahrleitungsspannung von 2400 V auf 3000 V angehoben.
Am 1. Juli 1982 unterschrieb die CN einen Zehnjahresvertrag mit der Société de transport de Montréal (STCUM) für den Betrieb des neu von der STCUM bestellten Vorortverkehrs. Die Provinzregierung Quebecs gab am 12. Februar 1992 bekannt, dass die Strecke durch den Mont-Royal-Tunnel für 289 Millionen kanadische Dollar (CAD) modernisiert werden sollte, wobei Bombardier den Auftrag für die Lieferung der 58 neuen Vorortzüge im Wert von 130 Millionen CAD erhielt. Tunnel und Bahnhöfe wurden renoviert, die Gleise und elektrischen Anlagen erneuert sowie die Signalisierung auf Centralized Traffic Control (CTC) umgestellt.
Umstellung auf 25-kV-Fahrleitungsspannung
Die erste der sechs elektrischen Boxcab-Lokomotiven auf ihrer letzten Fahrt. Sie war von 1918 bis 1995 auf der Vorortstrecke nach Deux-Montagnes eingesetzt.
Am 2. Juni 1995 wurde die letzte Boxcab-Lokomotiven ausrangiert. Die aus den 1910er-Jahren stammenden Lokomotiven waren beinahe 80 Jahre lang im Einsatz. Die Bahnstromversorgung wurde von 3000 V Gleichstrom auf 25 kV 60 Hz Wechselstrom umgestellt und der Betrieb mit den neuen Triebzügen aufgenommen.
Mit der Umstellung der Fahrleitungsspannung verkehrten auch die Via-Rail-Züge von und nach der Stadt Québec und Nord-du-Québec nicht mehr durch den Tunnel. Die Züge erreichten den Hauptbahnhof bergab rollend ohne Traktion, da der Betrieb von Diesellokomotiven im Tunnel wegen des kleinen Lüftungsschachts verboten war. Für die Ausfahrt wurden den Zügen Boxcab-Lokomotiven vorgespannt.
1996 ging der Betrieb der Vorortzüge von der STCUM an die Agence métropolitaine de transport (AMT) über.
Am 28. Februar 2014 gaben AMT und CN bekannt, dass AMT die Strecke nach Deux-Montagnes von CN für 97 Millionen CAD abgekauft hatte. Der Kaufvertrag räumt der CN das Nutzungsrecht an der Strecke für Güterverkehr ein, wobei diese Züge nur außerhalb der Hauptverkehrszeiten zwischen 08:30 und 15:30 Uhr sowie zwischen 20:30 und 05:30 Uhr verkehren dürfen.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Mont-Royal-Tunnel" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
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20026984 - Veröffentlicht am:
25.02.2007 - Geändert am:
28.05.2021