Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 1924 |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Mausoleum / Grab |
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Lage / Ort
Lage: |
Moskau, Zentralrussland, Russland |
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Koordinaten: | 55° 45' 13" N 37° 37' 11" E |
Technische Daten
Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.
Auszug aus der Wikipedia
Das Lenin-Mausoleum (russisch Мавзолей В. И. Ленина / Transkription Mawsolej W. I. Lenina) ist das zuletzt am Roten Platz in Moskau errichtete Bauwerk. Dort ist der Leichnam des Revolutionsführers Lenin aufgebahrt, der im Januar 1924 starb.
Bauwerk
Lenins Beisetzung war ein von Josef Stalin inszeniertes Staatsereignis. Lenin hatte vor seinem Tod verfügt, dass kein Personenkult um seine Person betrieben werden dürfe. Die Familienangehörigen, insbesondere seine Frau Nadeschda Krupskaja, wehrten sich gegen seine Einbalsamierung, doch Stalin setzte sich durch. Das erste Mausoleum war kleiner als das heutige Bauwerk und bestand aus Eichenholz. Es wurde in nur drei Tagen, vom 21. bis zum 24. Januar 1924, vor der Kremlmauer errichtet. Da es eher ein Provisorium darstellte, ließ der gleiche Architekt, Alexei Schtschussew, im Auftrag der Staatsregierung im Sommer 1924 ein größeres Mausoleum errichten, das in Form und Größe dem heutigen entsprach, aber noch immer aus Eichenholz bestand. Dieses Bauwerk beherbergte Lenins Leichnam fünf Jahre lang. Das Holz des Mausoleums begann jedoch bereits nach wenigen Jahren zu verrotten, sodass 1930 ein Neubau aus Stein beschlossen wurde. Nun kamen nach den vorherigen Bauplänen feiner Labradorstein und dunkelroter Granit als Baumaterialien zur Anwendung.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Mausoleum zum Schutz vor deutschen Luftangriffen mit Holz verkleidet und verhüllt, musste nach Kriegsende jedoch restauriert werden. Lenins Leichnam selbst hat den Krieg unversehrt überstanden. Der Sarg wurde 1942 nach Tjumen evakuiert. Die Ehrenwache zog jedoch weiterhin vor dem Moskauer Mausoleum auf, sodass die Auslagerung von den Einwohnern kaum bemerkt wurde.
Bereits im Juni 1945 brachten Spezialisten den Leichnam wieder nach Moskau zurück. In einem beleuchteten, aus Panzerglas bestehenden Sarg gebettet, liegt Lenin im Mausoleum. Die Temperatur im Sarginneren wird konstant auf sieben Grad Celsius gehalten, die Luftfeuchtigkeit ist gering und ebenfalls konstant.
2012/2013 wurde das Mausoleum erstmals saniert und blieb dafür bis Mai 2013 acht Monate lang geschlossen. Das Gebäude wurde mithilfe eines speziellen Verfahrens und durch mehr als 350 Stahlbetonpfähle auf dem instabilen Boden befestigt. Während der Arbeiten verdeckte ein weißes Zelt den Bau. Der einbalsamierte Leichnam war die gesamte Zeit an seinem Platz geblieben.
Totenkult
Das Mausoleum galt in der Sowjetunion als eine wichtige Sehenswürdigkeit des Landes und war Ausdruck einer tiefen Verehrung für den Theoretiker des Kommunismus. Der Besuch des Mausoleums durch Millionen Menschen ist vergleichbar mit den Wallfahrten der Gläubigen zu den Kirchen und Wirkungsstätten ihrer Heiligen.
Bei der Siegesparade im Jahre 1945 warfen sowjetische Soldaten in einer symbolträchtigen Geste hunderte erbeuteter Fahnen der Wehrmacht vor das Mausoleum, zu Füßen Lenins. Bei den jährlich am 9. Mai (dem Tag des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland) stattfindenden Militärparaden stand zu Sowjetzeiten die gesamte Parteiführung auf der Tribüne des Mausoleums. Von hier aus hielten führende Parteimitglieder Reden zum Tag des Sieges.
Nach seinem Tod 1953 lag Stalin einige Jahre neben Lenin im Mausoleum. Die Inschrift über dem Haupteingang wurde zu jener Zeit in „Lenin Stalin“ geändert. Chruschtschow ließ im Zuge der Entstalinisierung die Leiche Stalins am Abend des 31. Oktober 1961 aus dem Mausoleum entfernen und auf dem Ehrenfriedhof hinter dem Mausoleum (der sogenannten Nekropole an der Kremlmauer) begraben.
Die Ehrenwache des Kremlregiments wurde 1993 unter Präsident Boris Jelzin abgezogen, allerdings am 12. Dezember 1997 wieder eingeführt. Sie bewacht nun die Ewige Flamme am Grab des unbekannten Soldaten im nahe gelegenen Alexandergarten.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Lenin-Mausoleum" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Alexei Wiktorowitsch Schtschussew (Architekt)
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20023777 - Veröffentlicht am:
16.10.2006 - Geändert am:
30.07.2014