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Allgemeine Informationen

Fertigstellung: 1952
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Bahnhofsgebäude

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 51° 31' 2" N    7° 27' 33" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Dortmund Hauptbahnhof ist der bedeutendste Bahnhof der Stadt Dortmund und steht mit täglich rund 110.000 Reisenden auf Platz 14 der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn. Der Kreuzungsbahnhof am nördlichen Rand der Innenstadt besitzt 16 Bahnsteiggleise und gehört zu den 21 Bahnhöfen der höchsten Bahnhofskategorie 1 der DB Station&Service.

Zu den Einrichtungen zählt auch der östlich an der Strecke nach Hamm am Bw Dortmund gelegene Betriebsbahnhof, der im Betriebsstellenverzeichnis als Dortmund Bbf verzeichnet ist. Unter dem Hauptbahnhof besitzt die Dortmunder Stadtbahn eine gleichnamige Station, die von vier der acht Linien angefahren wird.

Geschichte

Seine Ursprünge hat der Dortmunder Hauptbahnhof in dem Bahnhof der „Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft“ (kurz CME wegen der damaligen Schreibweise Kölns), welcher am 15. Mai 1847 nördlich des Stadtzentrums eröffnet wurde. Zwei Jahre später schloss die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) ihren als reinen Kopfbahnhof betriebenen Bahnhof südlich an den bestehenden Bahnhof an, hier endeten die Stammstrecke nach Elberfeld (heute Wuppertal), die Strecke nach Soest (ab 1855) und die Ruhrgebietsstrecke nach Duisburg und Oberhausen (ab 1860).

Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude in Insellage, mit Zufahrt vom Burgtor, wurde 1910 durch einen großzügigen Neubau am jetzigen Ort ersetzt. Die Gleise wurden höher gelegt, um die Behinderung des Straßenverkehrs durch beschrankte Bahnübergänge zu beenden. Dieser zweite Dortmunder Bahnhof wurde am 12. Dezember 1910 eingeweiht und war bei seiner Eröffnung einer der größten im Deutschen Reich. Den Namen „Dortmund Hbf“ erhielt der Bahnhof dann am 1. Oktober 1912.

Am 30. Juni 1943 fuhr nach einem Fehler des Fahrdienstleiters der D 24 auf einen Personenzug auf. 28 Menschen starben, 90 wurden darüber hinaus verletzt.

Am Abend des 6. Oktober 1944 wurden der Bahnhof und die darin befindlichen Züge durch einen alliierten Luftangriff auf Dortmund zerstört. Der Angriff traf neben dem Hauptbahnhof auch weite Teile der Innenstadt und tötete mindestens 1148 Menschen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das schwer getroffene alte Empfangsgebäude des Dortmunder Hauptbahnhofs im Jahre 1952 durch einen Zweckbau ersetzt. Er gilt als unscheinbar, beherbergt aber bedeutende Glas-Motiv-Fenster aus der ehemaligen Arbeitswelt Dortmunds. Fünf große Glasbilder dokumentierten Dortmunds Wirtschaft. In der Mitte eines, das die Stadt als eine der Arbeit vorstellte, links und rechts eingerahmt von einem Stahlwerker, einem Hochofenarbeiter, einem Bierbrauer und einem Brückenbauer. Im Zuge der Umbauarbeiten des Bahnhofs wurden die Glasbilder demontiert und zur Ausstellung in das Hattinger Industriemuseum Henrichshütte verbracht. Sie wurden durch originalgetreue Kopien ersetzt.

Am 18. Dezember 1954 ereignete sich im Bahnhofsbereich in einer Baustellensituation ein schwerer Eisenbahnunfall: Aufgrund einer falsch gestellten Weiche stießen der ausfahrende N 2903 und der einfahrende EKi 4224 zusammen. 15 Menschen starben, 71 weitere wurden verletzt.

Im Empfangsgebäude des Dortmunder Hauptbahnhofs war westlich des Haupteingangs ab 1952 ein BALI-Kino untergebracht. Seit 1986 existierte in diesen Räumlichkeiten die Diskothek Live Station. Im April 2009 schloss die Diskothek im Zuge der Vorbereitungen des Umbaus endgültig.

Am 1. Mai 2017 entgleiste der ICE 945 gegen 18:50 Uhr bei der Einfahrt in den Dortmunder Hauptbahnhof aus bislang unbekannten Gründen. Dabei gab es zwei Verletzte, eine Person wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. In der Folge war der Bahnhof über zwei Stunden komplett gesperrt. Während der notwendigen Reparaturen an der Infrastruktur kam es zu tiefgreifenden Einschränkungen im gesamten Nahverkehr des Ruhrgebiets. Ab dem 24. Mai 2017 fuhren wieder alle Züge planmäßig.

Umbau und Sanierung

Ab 1997 wurde ein Neubau des Dortmunder Hauptbahnhofs diskutiert. Die ursprüngliche Planung sah die Überbauung in Form eines „überdimensionierten Ufos“ mit 80.000 Quadratmetern Nutzfläche vor. Am 7. Oktober 1998 wurde eine entsprechende Absichtserklärung zwischen der Deutschen Bahn, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Westdeutschen Immobilienbank unterzeichnet. Bis 2002 sollte das 850-Millionen-DM-Projekt fertiggestellt werden. Die Pläne für das so genannte „Dortmunder Ufo“ wurden jedoch wieder verworfen und nicht weiter verfolgt.

Anfang 2001 wurde mit der portugiesischen Investorengruppe Sonae Imobilia ria ein neuer Investor gefunden. Schon im ersten Quartal 2001 sollten neue Entwürfe von Architekturbüros realisiert und das 1,2-Milliarden-DM-Projekt bis 2006 fertiggestellt werden. Der Neubau wurde als 3do bezeichnet. 75 Millionen Euro Bundes- sowie 55 Millionen Euro Landesmittel waren zugesichert. Geplant waren 36.000 Quadratmeter Einzelhandels- und 26.500 Quadratmeter Entertainment-Flächen. Am 3. Februar 2006 fasste die Außenstelle Essen des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) den Planfeststellungsbeschluss für „3do“. Am 28. Februar 2007 gab die Deutsche Bahn jedoch bekannt, dass der Investor den Vertrag endgültig nicht unterschreiben wolle.

Durch das zweimalige Scheitern eines Neubaus entstand auf dem Dortmunder Hauptbahnhof ein erhebliches Investitionsdefizit. Nur die Kopfbahnsteige (Gleise 2–5) und der Bahnsteig zu den S-Bahn-Linien S 1 und S 2 (Gleise 6–7) verfügen über eine öffentliche Aufzuganlage. Bei allen anderen Bahnsteigen kann stattdessen und nur auf Anfrage der nicht in den Fußgängerbereich eingebundene Lastenaufzug genutzt werden. Dortmund besitzt somit als einer der letzten Großstadtbahnhöfe noch nicht barrierearm zugängliche Bahnsteige.

In einer ersten Bauphase wurden zunächst das Empfangsgebäude und zugehörige Betriebsflächen entkernt. Während der Bauarbeiten waren das Reisezentrum der DB und das Restaurant einer Fast-Food-Kette in Containern vor dem Bahnhof untergebracht, ebenso Bundespolizei und Bahnhofsmission. Am 17. Juni 2011 wurde die erste Bauphase formal abgeschlossen. Von den Gesamtkosten in Höhe von 23 Millionen Euro trugen der Bund 13,3 Millionen Euro, das Land 1,4 Millionen Euro sowie die Deutsche Bahn 8,3 Millionen.

Der bestehende Bahnsteigtunnel gilt als zu schmal, um Aufzüge nachzurüsten.

In einer zweiten Bauphase werden der Bahnhofstunnel und die Zugänge zu den Bahnsteigen erneuert. Der Tunnel wird hierbei verbreitert und mit Aufzügen ausgestattet. Nach aktuellen Planungen sind keine Ladengeschäfte mehr im Tunnel geplant. Dafür soll im Bereich des Nordausgangs eine neue Bahnhofshalle gebaut werden. Insgesamt wird der Umbau circa fünf Jahre in Anspruch nehmen. Zeitgleich soll zudem die Anbindung des Rhein-Ruhr-Express erfolgen und dabei der Gleisplan umfassend umgestaltet werden.

Im Zuge der Umbauarbeiten wird auch der östliche Bahnhofstunnel mit Zugang zur Stadtbahn neu gestaltet und die U-Bahn-Station umgebaut. Mit diesen Arbeiten wurde im Oktober 2014 begonnen.

Der Umbau begann im 2. Quartal 2017 mit vorbereitenden Arbeiten, im Juli 2018 wurde der „Erste Spatenstich“ vollzogen. Der Umbau soll 2024 abgeschlossen werden. Unter anderem sollen alle Bahnsteige (außer 6/7) auf eine Höhe von 76 Zentimeter gebracht und der Personentunnel von 9,50 Meter auf 13,20 Meter verbreitert werden.

Für die Modernisierung und den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs stellen Bund, Land und Bahn 107 Millionen Euro zur Verfügung.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Dortmund Hauptbahnhof" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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    20027768
  • Veröffentlicht am:
    26.03.2007
  • Geändert am:
    08.07.2018
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