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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1872
Fertigstellung: 1882
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Eisenbahnstrecke

Lage / Ort

km Name
55.900
59.300
70.450
70.800
86.200
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Länge 206 km

Auszug aus der Wikipedia

Die Gotthardbahn ist die 1882 von der Gotthardbahn-Gesellschaft fertiggestellte, seit 1909 von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) betriebene, 206 Kilometer lange Bahnstrecke Immensee–Chiasso, die Teil der Nord–Süd-Verbindungen Basel–Luzern–Mailand und Zürich–Mailand ist. Das Kernstück der ursprünglichen Streckenführung bildet die durch die Alpentäler ansteigende Gebirgsbahn Erstfeld–Biasca/Lugano mit dem Gotthardtunnel, der als 15 Kilometer langer Scheiteltunnel unter der Spitze des Gotthardmassivs hindurch führt. Die Strecke weist auf den beiden Rampen Steigungen bis zu 28 Promille auf. Diese Maximalsteigung war durch die Technik der damals verfügbaren Dampflokomotiven bedingt. Neben einem zweigleisigen Ausbau erfolgte im 20. Jahrhundert die Elektrifizierung der meisten Streckenabschnitte.

Der Nord–Süd-Verkehr auf diesem zentralen Abschnitt des Schweizer Eisenbahnnetzes wurde im Dezember 2016 durch den neuen Gotthard-Basistunnel der Neuen-Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) übernommen, der nur noch Steigungen unter 7 Promille aufweist (Flachbahn). Der Gebirgsbahnabschnitt mit den Stationen Göschenen und Airolo bleibt auch nach der Eröffnung des Basistunnels als Reserveweg erhalten; er dient hauptsächlich der Erschliessung der Region sowie touristischen Zwecken.

Allgemeines

Dem Bau einer Alpenbahn gingen in der Schweiz jahrzehntelange Diskussionen über die Linienführung und die Finanzierung eines solchen Projekts voraus. Der Zürcher Politiker und Unternehmer Alfred Escher war massgeblich an der Festlegung auf die Gotthardlinie beteiligt. Für die Variante durch den Gotthard sprach die Möglichkeit zum Bau langer Steigungsrampen im Reusstal und in der Leventina, die mitten unter dem Alpenkamm mit einem verhältnismässig kurzen Durchstich auf 1151 m ü. M. durch das Gotthardmassiv verbunden werden konnten. Der Tunnel selbst liegt unter dem Pizzo Centrale (2999 Meter). Bei seiner Eröffnung 1882 war der Gotthard-Scheiteltunnel mit 15 Kilometer Länge der längste Tunnel der Welt; diesen Platz nahm 1906 der knapp 20 Kilometer lange Simplontunnel ein.

Der Bergstrecken-Abschnitt der Gotthardbahn ist berühmt für die künstliche Verlängerung der beidseitigen Rampen durch viele Schleifen und Kehrtunnel, mit denen eine für die frühen Dampflokomotiven befahrbare Steigung eingehalten werden konnte.

Die Gotthardstrecke war bis zur Eröffnung des Gotthard-Basistunnels die kürzeste Verbindung zwischen den Bahnnetzen im Nordwesten Europas und in Italien. Über diese Verkehrsachse verläuft ein grosser Teil des Güter- und Personenverkehrs zwischen den grossen Wirtschaftsräumen beidseits der Alpen. Sie gehört zu den wichtigen kontinentalen Güterverkehrskorridoren. So wurden etwa im Jahr 1964 mit mehr als zehn Millionen Tonnen Gütern und fünf Millionen Personen mehr als die Hälfte dieses Güterverkehrs über die Gotthardbahn abgewickelt.

Die stetige Zunahme des Güterverkehrs führte nicht nur zu einer Auslastung der Gotthardbahn und anderer Eisenbahnstrecken, sondern auch zu einer Überlastung der Strassen im Alpenraum durch den Schwerverkehr. Diesem Problem wollen die Partnerstaaten zusammen mit der Schweiz durch leistungsfähigere Bahnstrecken und eine noch stärkere Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene begegnen.

Ursprünglich war die Gotthardbahnstrecke für den Dampfbetrieb ausgelegt. Die Bergstrecke wurde ab 1916 elektrifiziert. Für die Stromversorgung wurden bahneigene Wasserkraftwerke errichtet (z. B. das Kraftwerk Amsteg). Dies ermöglichte neben einem von Kohlenlieferungen aus dem Ausland unabhängigen Betrieb eine Leistungssteigerung, weil jetzt schwerere und schnellere Züge die Strecke befahren konnten. Das stetig zunehmende Verkehrsvolumen im Güter- und Personenverkehr verlangte nach der Anwendung der jeweils modernsten verfügbaren Bahntechnik. Dies beinhaltete insbesondere die Verkürzung der Zugfolge sowie die Beförderung von längeren Zügen mit höheren Achslasten. Die ursprüngliche Trassenführung der Gotthardbahn wurde bis zum Bau des im Jahr 2016 eröffneten Gotthard-Basistunnels nicht verändert. Der rund 57 Kilometer lange Gotthard-Basistunnel wurde im Dezember 2016 vollumfänglich in Betrieb genommen, am Ceneri-Basistunnel wird noch gebaut.

Die Bergstrecke der Gotthardbahn wird durch Basistunnel unterfahren, um das Transportvolumen besser bewältigen zu können. Mit den beiden neuen Basistunneln wird eine Flachbahn-Trasse realisiert. Diese wird seit 2016 in mehreren Teilschritten auf mehreren Abschnitten als neue Streckenführung auf der Nord-Süd-Achse in Betrieb genommen – die Gotthardachse des europäisch-schweizerischen Alpentransit-Projekts. Die alte Streckenführung wird als Reservestrecke und zur Erschliessung der Bergregion weiter genutzt.

Geschichte

Bau

Organisation

Mit dem Bau der Gotthardbahn ist der Name des Politikers Alfred Escher aus Zürich eng verbunden. Nachdem er ursprünglich das Konkurrenzprojekt der Lukmanierbahn unterstützt hatte, erwies er sich als treibende Kraft der Gotthardbahn bis zu ihrer Finanzkrise in den Jahren 1876 bis 1879. Mitte 1879 trat er als Präsident und Mitglied der dreiköpfigen Direktion (Escher, Zingg, Weber) der Gotthardbahn zurück. Die Rettung, Neufinanzierung Umgestaltung, Inbetriebnahme und der Betrieb des internationalen Unternehmens Gotthardbahn bis zu seinem Tod im Jahr 1891 wurde wesentlich durch den nachfolgenden Präsidenten Joseph Zingg (vorheriger Vizepräsident und Mitglied der Direktion) gestaltet. Zingg war seit 1863 in tragender Rolle in den Ausschuss der «Vereinigung schweizerischer Kantone und Bahngesellschaften zur Anstrebung der Gotthardbahn» involviert, in dem auch Escher einen Sitz hatte. Der Ausschuss vertrat geschlossen die Interessen einer Mehrheit von später 15 Kantonen und den Unternehmen der schweizerischen Centralbahn (SCB) und Nordostbahn (NOB) an einer Nord-Südachse durch die Zentralalpen anstelle alternativer Verbindungen durch die Alpen im Osten und Westen der Schweiz.

Bauleitung

Erster bauleitender Oberingenieur der Gotthardbahn war Robert Gerwig, der schon Anfang der sechziger Jahre das Gutachten über die Gotthardbahn mit verfasst hatte und an den internationalen Verhandlungen als Vertreter Badens teilgenommen hatte. Aufgrund gewaltiger Kostenüberschreitungen musste er 1875 nach Fertigstellung lediglich der Talstrecken im Tessin zurücktreten.

Sein Nachfolger Wilhelm Konrad Hellwag entwickelte mit seinem Stellvertreter Eduard Gerlich und ihrem Team die endgültige Trassenführung der Bergstrecke, wobei lediglich die Doppelschleife bei Wassen übernommen wurde. Weitere Talstufen wurden mit hebenden Spiraltunneln überwunden, was gestattete, ausserhalb der Stufen die Trasse weitgehend entlang der Talsohle zu führen. Hellwag überschlug und verglich die Baukosten erneut anhand grössermassstäblicherer Karten und wies damit frühzeitig auf eine enorme Kapitallücke in der Finanzierung hin. Daraufhin wurde er von der Direktion der Gotthardbahn noch vor Inangriffnahme der Rampen ausgegrenzt und genötigt, seinen Posten 1878 niederzulegen.

Als stellvertretender Oberingenieur hatte Gerlich u. a. die Normalien der Gotthardbahn entwickelt, nach denen die Einzelentwürfe ausgearbeitet wurden und sorgte in der Übergangszeit für Kontinuität. Nach der unbedingt notwendigen Kapitalaufstockung durch die Vertragsstaaten der Gotthardbahn um 28 Millionen Franken während der Gotthardkonferenz 1877 übernahm Gustave Bridel 1879 die Bauleitung und stellte die Strecke nach den erstellten Plänen fertig.

Betriebsaufnahme

Nach der Semmeringbahn (1854), der Brennerbahn (1867) und der Mont-Cenis-Bahn (1871) war die Gotthardbahn die vierte, aber zugleich auch die kühnste Alpenquerung. Mit ihrem Bau wurde 1872 nach lange währenden Diskussionen über die richtige Linienführung und einem schliesslich 1869 mit dem Königreich Italien und 1871 dem Deutschen Reich abgeschlossenen Staatsvertrag (Gotthardvertrag von 1871) durch die Gotthardbahn begonnen. Italien trug 55 Millionen, Deutschland 30 Millionen Franken an das Kapital der privaten Gotthardbahngesellschaft bei.

Bereits 1874 konnten die Tessiner Talstrecken Biasca–Giubiasco–Locarno und Lugano–Chiasso eröffnet werden.

Vom 22. Mai bis zum 25. Mai 1882 fanden die Einweihungsfeierlichkeiten in Luzern und Mailand statt. Zu diesem Zeitpunkt war der 15'003 Meter lange Gotthard-Scheiteltunnel der längste Eisenbahntunnel der Welt, er wurde erst 1906 vom Simplontunnel übertroffen.

Am 1. Juni 1882 wurde die Gotthardbahn fahrplanmässig in Betrieb genommen. Die Zufahrtsstrecken die Gotthardbahnstrecken Luzern–Immensee und Thalwil–Arth-Goldau wurden erst 1897 eröffnet, weshalb die Züge der Gotthardbahn vorerst von Luzern über Rotkreuz nach Immensee verkehrten. Der Anschluss aus Zürich wurde in Rotkreuz vermittelt, wobei die Züge aus Zürich über die Bahnstrecke durchs Säuliamt verkehrten. Expresszüge bedienten dabei den Bahnhof Zug nicht, sondern verkehrten über die Verbindungskurve Sumpf direkt nach Rotkreuz.

Die nördliche Zufahrt der Gotthardbahn führte somit über die Bahnstrecken dreier Gesellschaften: über die Strecke Basel–Olten–Luzern der Schweizerischen Centralbahn (SCB), dann über Strecke Luzern–Zug–Zürich der Zürich–Zug–Luzern-Bahn (ZZL) bis Rotkreuz und von dort über die Aargauische Südbahn nach Immensee. Die Aargauische Südbahn war ein Gemeinschaftsunternehmen der SCB und der NOB, welche den Raum Brugg-Waldshut an die Gotthardbahn anschloss, die ZZL ein Tochterunternehmen der NOB.

Schon bald nach der Eröffnung der Strecke liess die Schweizerische Eidgenossenschaft zu ihrer Sicherung in einem Kriegsfall mehrere militärische Festungsanlagen errichten, zu denen unter anderem auch eine künstlich auszulösender Steinschlag gehörte, die den Südausgang des Tunnels bei Airolo verschütten sollte. Verschiedene Forts zum Schutz der Strecke wurden oberhalb von Airolo (Forte Airolo) und in der Nähe von Biasca errichtet.

Das Vincenzo Vela geschaffene Denkmal für die Opfer des Gotthardtunnelbaus in Airolo

1909 wurde die Gotthardbahn-Gesellschaft mit allen Anlagen durch die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) übernommen, die 1902 durch die Verstaatlichung anderer grosser Eisenbahngesellschaften entstanden waren. Im dazu notwendigen (und bis heute gültigen) Gotthardvertrag der Schweiz mit Deutschland und Italien erreichten letztere weitgehende Konzessionen der Schweiz als Gegenleistung für die Zustimmung zur Verstaatlichung der Bahngesellschaft, namentlich eine Meistbegünstigungsklausel auf dem gesamten Schweizer Netz und Tarifvergünstigungen. Gegen diese von Vielen als unzumutbar und als Protektorat bezeichneten Zugeständnisse fanden im ganzen Land Kundgebungen statt und 116'000 Stimmberechtigte unterzeichneten eine Petition zur Ablehnung dieser Klauseln. Gleichwohl stimmte die Bundesversammlung im April 1913 dem Staatsvertrag zu; die Episode gab dann jedoch den Anstoss für die Einrichtung des fakultativen Staatsvertragsreferendums im Jahr 1921.

Elektrifizierung

Bereits 1882 hätte die Elektrifizierung des Gotthardtunnels eingeleitet werden können, wie der Schriftverkehr zwischen dem damaligen Oberingenieur Gustave Bridel und dem Unternehmen Siemens & Halske zeigt. Dazu ist es dann nicht gekommen. Die Elektrifizierung der schon bald nach ihrer Eröffnung auf Doppelspur ausgebauten Strecke wurde am 16. Februar 1916 durch den Verwaltungsrat der SBB beschlossen, um einerseits von ausländischen Kohlelieferungen unabhängig zu werden und andererseits die Leistungsfähigkeit der Bergstrecke zu erhöhen.

Für die Energieversorgung bauten die SBB das Kraftwerk Ritom (1920) und das Kraftwerk Amsteg (1922), später kam eine Beteiligung von 40 Prozent am Kraftwerk Göschenen dazu. Seit dem 18. Oktober 1920 verkehrten die Züge zwischen Erstfeld und Ambri-Piotta mit elektrischer Traktion, ab dem 12. Dezember 1920 auch bis Biasca. Der Betrieb erfolgte vorerst nur mit 7,5 Kilovolt Fahrleitungsspannung, um Überschläge an den Isolatoren zu vermeiden, welche durch die weiterhin auf der Strecke verkehrenden Dampflokomotiven durch Russ verschmutzt wurden. Erst am 29. Mai 1921 wurde die Fahrleitungsspannung auf 15 Kilovolt angehoben. Am 28. Mai 1922 war die Elektrifizierung abgeschlossen. Die Züge verkehrten nun durchgehend von Luzern bis Chiasso elektrisch.

Zu Beginn standen für die neue Betriebsart noch nicht genügend elektrische Lokomotiven zur Verfügung, so dass die Dampflokomotiven der von den Mittellandstrecken kommenden Züge vorgespannt blieben und lediglich elektrische Maschinen zusätzlich als Vorspannlokomotiven für die Bergfahrt und bei der Fahrt durch den Gotthardtunnel zum Einsatz kamen. Später wurden zuerst die Reisezüge rein elektrisch bespannt, danach auch Güterzüge. Für die Gotthardbahn beschafften die SBB verschiedene leistungsstärkere Elektrolokomotiven, vor allem sind die Ae 3/6 und die Ce 6/8 II, bekannt mit den Spitznamen Krokodil, zu nennen.

Die Stromversorgung der Strecke erfolgte anfänglich von Unterwerken in Steinen, Amsteg, Göschenen, Ritom, Giornico, Giubiasco und Melide, die mit einer 60-Kilovolt-Bahnstromleitung miteinander und mit den Kraftwerken verbunden waren.

Um den gesteigerten Leistungsbedarf zu decken, nahm die SBB im Jahre 1964 einen rotierenden Umformer in Giubiasco in Betrieb, der aus dem 50-Hertz-Landesnetz Bahnstrom erzeugt und eine Leistung von 25 Megawatt hat. Das Gebäude wurde für zwei Umformer errichtet, die zweite Anlage wurde aber nie eingebaut. Stattdessen wurden 1994 zwei statische Frequenzumrichter mit einer Leistung von je 20 Megawatt eingebaut, was damals die weltweit grössten Anlagen dieser Art waren.

Ab den 1970er Jahren wurde die Spannung in der Bahnstrom-Übertragungsleitung, welche die Unterwerke miteinander verbindet, abschnittsweise von 60 Kilovolt auf 132 Kilovolt angehoben und durch eine zweite, parallel laufende Leitung ergänzt. Zur Stützung der Fahrleitungsspannung wurden in Flüelen, Lavorgo, Rivera und Balerna fahrbare Unterwerke aufgestellt.

1990 wurde das Unterwerk Wassen in Betrieb genommen. Im gleichen Jahr wurde bei der Renovation des Kraftwerk Wassens einer der beiden 50-Hertz-Maschinensätze durch eine 16,7-Hertz-Bahnstromgruppe ersetzt. Das Kraftwerk war seit seinem Bestehen an die CKW verpachtet, ging aber am 1. Januar 2015 zu 90 % in den Besitz der SBB über.

Für die fahrplanmässige Betriebsaufnahme des Gotthardbasistunnels musste die Bahnenergieversorgung weiter ausgebaut werden. Es wurden die beiden neuen Unterwerke Faido und Pollegio errichtet sowie das Unterwerk Giubiasco ausgebaut.

Sicherungsanlagen

Im Jahre 1950 wurden drei automatische Zwischenblockstellen, die mit Achszählern funktionierten, in Betrieb genommen.

In der Nacht zum 16. August 2015 wurde auf dem 19 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Brunnen und Erstfeld das Zugsicherungssystem ETCS Level 2 in Betrieb genommen. Am 6. Dezember 2015 folgte, mit einmonatiger Verspätung, der Abschnitt Castione–Arbedo–Bodio. Auf der Gotthardbahn kommt – erstmals in der Schweiz – dabei ETCS nach SRS 2.3.0d zum Einsatz.

Inbetriebnahme des Basistunnels

Noch vor der offiziellen Eröffnung des Gotthard-Basistunnels am 1. Juni 2016 wurden Vorbereitungen für die Inbetriebnahme des neuen Bauwerkes getroffen, welche auch einen Einfluss auf die bestehenden Anlagen der Gotthardbahn hatten. So wurde die Steuerung und Überwachung des gesamten Bahnbetrieb im Tessin, sowie von und bis Arth-Goldau, im April 2014 in der Betriebszentrale Süd (BZ Süd) in Pollegio konzentriert. Die rund 160 Mitarbeitenden steuern und überwachen nicht nur den Betrieb des Personen- und Güterverkehrs, sondern überwachen auch die Sicherheitssysteme und die Bahnstrom-Versorgung des Basistunnel. Auch die Passagierinformation bei Störungen erfolgt über die Betriebszentrale Süd.

Im ersten Betriebsjahr des Basistunnels, das am 9. Dezember 2017 endete, wurden auf der Nord- und Südrampe noch rund 1000 Fahrgäste pro Tag gezählt, mit starken saisonalen Schwankungen. Durch den Scheiteltunnel fuhren 600 Reisende pro Tag, weniger als 20 Personen pro Zug.

Ab Fahrplanwechsel 2020 wird die Schweizerische Südostbahn (SOB) im Fernverkehr die Gotthard-Bergstrecke im Co-Branding mit den SBB bedienen. Zum Einsatz kommen Flirt-3-Züge, wie sie 2016 für den Voralpen-Express bestellt wurden. Sie sind für den touristischen Verkehr besser geeignet als das Rollmaterial der SBB.

UNESCO-Welterbe-Kandidatur

Bereits 2014 wurde die Gotthard-Bergstrecke als Kandidat für eine Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes vorgeschlagen. Der Bundesrat wehrte sich dagegen, weil er sich damals noch nicht festlegen wollte, Bestand und Betrieb der Strecke langfristig zu sichern. Auch 2016 wurde die Kandidatur zurückgestellt zu Gunsten der Robert Maillart entworfenen Salginatobelbrücke und von Buchenwälder im Tessin und in Solothurn. Weil die Liste indicative, wo die Kandidaten für das UNESCO-Welterbe aufgeführt sind, nur alles zehn Jahre vom Bundesrat erneuert wird, ist eine erneute Erwägung einer Kandidatur vor 2026 unwahrscheinlich.

Unfälle

  • Am 15. Februar 1888 brach nach ausgiebigen Schneefällen über Wassen eine Lawine los, die sechs Bahnarbeiter verschüttete. Fünf davon wurden getötet.
  • Am 2. April 1923 explodierte in Lavorgo der Transformator einer Ce 6/8 II. Der Führergehilfe wurde getötet, der Lokomotivführer verletzt.
  • Am 23. April 1924 stiessen im Bahnhof Bellinzona zwei Schnellzüge zusammen. Der eine Zug hatte ein Halt zeigendes Signal überfahren. Ein Personenwagen mit Gasbeleuchtung geriet in Brand. 15 Menschen starben, zahlreiche weitere wurden verletzt.
  • Am 22. Oktober 1926 entgleiste in Castione-Arbedo der Wagen eines Zuges, weil eine Weiche umgestellt wurde. Zwei Personen fanden den Tod und vier wurden verletzt.
  • Am 29. Juli 1941 entgleiste vor dem Pianotondo-Kehrtunnel ein wegen Bremsversagens entlaufener Güterzug. In Brand geratene Güterwagen stürzten auf ein Bahnwärterhaus und eine Militärbaracke. Zwei Bahnbeamte und fünf Soldaten starben. Die Lokomotive Ce 6/8 III donnerte talwärts und kollidierte in Giornico mit einem stehenden Güterzug.
  • 11. Januar 1945, die Gotthardbahnlinie wird bei Chiasso durch die Alliierten bombardiert. Ein Lokführer der SBB stirbt.
  • 9. Februar 1945, der Schweizer Bundesrat verbietet den Kohletransit von Deutschland nach Norditalien und am 27. Februar jeglichen Transit zwischen Deutschland und Italien.
  • Am 27. Mai 1950 stiess in Maroggia-Melano eine Krokodillokomotive Ce 6/8 III frontal mit einer Ae 4/6 zusammen. Der Lokomotivführer der Ae 4/6 wurde getötet.
  • Am 24. April 1951 bohrte sich ein Schnellzug in der Stalvedro-Schlucht bei Ambrì in eine Grundlawine. Im eingedrückten Speisewagen wurden Fahrgäste, Zugspersonal und Angestellte der Speisewagen-Gesellschaft verletzt, der Küchenchef fand den Tod.
  • Am 29. April 1968 wurde im Gotthardtunnel ein entgleister Personenzug von einem entgegenkommenden Autozug touchiert. Mehrere Fahrgäste des Personenzugs wurden verletzt.
  • Am 21. Februar 2002 stiess in Chiasso ein Güterzug frontal mit einer Lokomotive zusammen. Die beiden Lokomotivführer des Güterzuges kamen dabei ums Leben, fünf Bahnangestellte wurden verletzt. Der Güterzug fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit in den Bahnhof ein, weil er ein Signal missachtet hatte.
  • Am 18. März 2015 fuhr bei der Spurwechselstelle Brunnmatt zwischen Immensee und Arth-Goldau ein Gleisumbauzug in eine stillstehende Schotterwagen-Komposition. Ein Rangierleiter kam ums Leben, ein Bauarbeiter wurde mittelschwer verletzt.
  • Am 13. Mai 2015 prallte ein Güterzug der SBB bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Erstfeld in die Flanke eines Güterzugs der BLS. Es entstand grosser Sachschaden.
  • Am 5. Februar 2019 wurden auf der Bergstrecke vor dem Südportal des Gotthardtunnels zwei Bahnarbeiter während der Streckenpflege von einem Zug der TILO erfasst. Einer starb noch auf der Unfallstelle, der andere wurde schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert.

Streckenbeschreibung

Verlauf

In den Schwyzer Voralpen treffen sich die Zulaufwege von Luzern, Zug und Rotkreuz in Immensee, und von dort führt die Gotthardbahn über Arth-Goldau, durch das Reusstal und über die Gotthard-Nordrampe zum Portal des 15 Kilometer langen Gotthardtunnels in Göschenen auf 1106 Meter Höhe über Meer. Vom Südportal des Tunnels in Airolo führt die Strecke über die Südrampe nach Biasca und weiter nach Bellinzona, steigt zum Ceneritunnel hoch und führt über Lugano nach Chiasso an die Grenze zu Italien (Richtung Mailand).

Einteilung

Die Hauptstrecke besteht aus den fünf Abschnitten Talbahn (Nord), Nordrampe, Gotthardtunnel, Südrampe und Talbahn (Süd).

Nördliche Talbahn: Immensee–Erstfeld

Von Immensee führt die Strecke dem Südufer des Zugersees und dem Fuss der Rigi entlang zum Bahnhof Arth-Goldau (510 m ü. M.). Im Jahre 1896 war zwischen diesen beiden Bahnhöfen eine Ausweichbahnhof und Blockstelle Bühl vorgesehen, die aber nicht gebaut wurde. Erst später entstand an der ursprünglich vorgesehenen Stelle vor dem Rindelfluhtunnel der Spurwechsel Brunnmatt.

Im Bahnhof Arth-Goldau vereinigt sich die Gotthardbahn mit der aus Zürich–Zug kommenden Strecke. In Arth-Goldau zweigt die Stammstrecke der Südostbahn ab, die über Sattel und Biberbrugg nach Rapperswil am Zürichsee und mit einer Abzweigung nach Einsiedeln führt. Beim Bahnhof von Arth-Goldau liegt quer über den Gleisen der Gotthardbahn die ehemalige Hochstation der Arth-Rigi-Bahn.

Von Arth-Goldau führt die Bahnstrecke auf der Ostseite des Lauerzersees vorbei zum Kantonshauptort Schwyz (455 m ü. M.). In Brunnen erreicht sie den Urnersee, den südlichen Teil des Vierwaldstättersees. Südlich der Station Brunnen teilen sich die Gleise der über 12 Kilometer getrennt verlaufenden Strecke und führen durch verschiedene Tunnels und Galerien am Axenberg und über den Gruonbach. Bei Sisikon überquert die Strecke die Grenze vom Kanton Schwyz zum Kanton Uri und bei Flüelen erreicht sie den Anfang des Vierwaldstättersees bei der Reussebene.

Über Altdorf führt die Bahnstrecke – neben dem Nordportal des Gotthardbasistunnels vorbei – nach Erstfeld (472 m ü. M.), wo die Gotthard-Nordrampe beginnt.

Nordrampe: Erstfeld–Göschenen

In Erstfeld befindet sich ein Lokomotiv-Depot, wo den Zügen bei Bedarf zusätzliche Vorspannlokomotiven angehängt wurden – vor allem bei schweren Güterzügen. Zur Erinnerung an die legendären Gotthard-Lokomotiven stand lange Zeit neben dem Depot eine Maschine als Technikdenkmal – zuerst war es die Dampflokomotive C 5/6 mit der Nummer 2965, ab 1982 die Krokodil-Lokomotive der Reihe Ce 6/8 II mit der Nummer 14270. Die letzte ausgestellte Lokomotive wurde im Januar 2013 entfernt, weil sie den Bauarbeiten für die Umnutzung des Depots Erstfeld zum Interventions-Standort des NEAT-Basistunnels im Weg stand.

Die Strecke weist nach Erstfeld eine Steigung bis zu 28 ‰ auf. Bei Amsteg führt sie über die Chärstelenbachbrücke, und dann wechselt sie über die Intschireussbrücke – mit 77 Meter die höchste Brücke der SBB – auf die westliche Seite des enger werdenden Reusstals. Oberhalb von Gurtnellen (738 m ü. M.) folgt der 1476 Meter lange Pfaffensprung-Kehrtunnel, gefolgt von der Doppelschleife bei Wassen (928 m ü. M.) mit ihren beiden Kehrtunnels Wattinger Tunnel und Leggisteintunnel. Dabei überqueren die Gleise drei Mal die Meienreuss, wobei die erste Brücke noch unterhalb der als Orientierungspunkt dienenden Dorfkirche von Wassen und die obere etwa 200 Meter höher liegt. Auf der mittleren Ebene mit dem Bahnhof Wassen führen die Gleise entgegen der ursprünglichen Fahrrichtung talauswärts gegen Norden. Die markant auf einem Felsvorsprung stehende Kirche ist von allen drei Ebenen zu sehen. Die Fahrt durch die Schleifen wurde vom Schweizer Kabarettisten Emil Steinberger im Stück s Chileli vo Wasse (Schweizerdeutsch für „das Kirchlein von Wassen“) literarisch verarbeitet.

Nach dem 1570 Meter langen Naxbergtunnel, dem letzten Tunnel der Nordrampe, erreicht die Bahnstrecke den Bahnhof Göschenen auf 1106 m ü. M., etwas höher als der Gotthard-Strassentunnel der Autobahn A 2. Auf der westlichen Seite des Bahnhofsgebäudes liegt der Endbahnhof der schmalspurigen Zahnradbahn-Strecke der von der Matterhorn-Gotthard-Bahn betriebenen Schöllenenbahn (zeitweise Furka-Oberalp-Bahn), die nach Andermatt führt.

Gotthard-Scheiteltunnel: Göschenen–Airolo

Der 15'003 Meter lange doppelspurige Gotthardtunnel ist einröhrig gebaut. Im Innern des Tunnels, nach neun Kilometern, erreicht die Strecke den höchsten Punkt der Gotthardbahn auf 1151 m ü. M. Zugleich überquert die Strecke die Grenze zum Kanton Tessin. Die Züge benötigen elf Minuten für die Fahrt durch den Tunnel nach Airolo (1141 m ü. M.). Früher gab es eine Dienststation mit doppelten Gleiswechsel in der Mitte des Tunnels, die schon vor langer Zeit durch zwei doppelte Gleiswechsel in den Drittelspunkten ersetzt wurde. Das Lokal der alten Dienststation ist noch als Lokal für die Streckenläufer vorhanden.

Südrampe: Airolo–Biasca

Nach der Ausfahrt aus dem Bahnhof von Airolo überquert die Strecke den Fluss Ticino und führt hinunter durch das Valle Leventina. In Piotta ist links die 87,8 % steile Standseilbahn Ritom, die hinauf zum SBB-eigenen Ritom-Stausee führt, zu sehen. Hinter Rodi-Fiesso (942 m ü. M.) beginnt der eindrucksvollste Abschnitt der Südrampe. Das Tal verengt sich zur Piottino-Schlucht, deren Gefälle die Bahnlinie zunächst auf der linken Talseite im Freggio-Kehrtunnel und dann auf der anderen Talseite im Prato-Kehrtunnel überwindet. So erreicht die Strecke den 200 Meter tiefer liegenden Bahnhof von Faido. Nach Lavorgo (615 m ü. M.) passiert die Strecke abermals zwei Kehrtunnel, allgemein als Biaschina-Schlaufen bekannt, und erreicht das nur noch 391 m ü. M. liegende Giornico. Durch das sich weitende Tal erreicht die Strecke Biasca (293 m ü. M.).

Südliche Talbahn: Biasca–Chiasso

Von Biasca führt die Gotthardbahn dem Ticino entlang bis nach Bellinzona (241 m ü. M.), den Hauptort des Kantons Tessin. In der nächsten Station Giubiasco zweigt die nach Locarno führende Strecke ab, von welcher in Cadenazzo ihrerseits die Linie zum italienischen Luino beginnt. Die Strecke von Bellinzona nach Chiasso steigt bis knapp unter die Passhöhe des Monte Ceneri an und gewährt Aussicht auf die Tessiner Alpen und den Lago Maggiore. Der Ceneri wird mit zwei parallelen, einspurigen Tunnel unterquert, deren Südportale bei Bironico (472 m ü. M.) liegen. Von da führt die Strecke abwärts durch das Vedeggiotal nach Lugano (335 m ü. M.).

Nach dem Bahnhof Lugano führt die Strecke dem Westufer des Lago di Lugano entlang unter dem Monte San Salvatore nach Melide, bekannt für die Swissminiatur, eine Freiluft-Modellanlage der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Schweiz im Massstab 1:25. Über den 817 Meter langen Seedamm von Melide wechselt die Gotthardbahn die Seeseite und führt am Ostufer nach Capolago und Mendrisio. Nach über 200 Kilometer Fahrt treffen die Züge schliesslich im Grenzort Chiasso (237 m ü. M.) ein, dem Endpunkt der Gotthardbahn mit dem Grenzbahnhof zu Italien.

Rollmaterial

Lichtraumprofil

Die Strecke bietet durchgehend das Lichtraumprofil EBV 1/P60, welches den Einsatz von Doppelstockzügen verunmöglicht, da diese das grössere EBV 2 benötigen. Das Profil ist ausserdem zu klein, um mit den heute üblichen Lösungen für kombinierten Verkehr LKWs mit einer Eckhöhe von vier Metern zu transportieren. Spezielle, aufwändigere Rollmateriallösungen wie Modalohr können diese Einschränkungen umgehen, kommen aber noch nicht zum Einsatz.

Personenverkehr

Fernverkehr

Die Gotthardbahn hatte bis in die späten 1990er-Jahre eine grosse Bedeutung im internationalen Fernzugverkehr. Direkte Züge und Kurswagen von Skandinavien, Benelux, Frankreich und verschiedenen Teilen Deutschlands führten über die Gotthardbahn zu verschiedenen Destinationen in Nord- oder Mittelitalien und der Adria, so etwa der Riviera-Express.

In der Nachkriegszeit erhielt die Linie besondere Bedeutung durch den stark ansteigenden Verkehr aus Nord- und Westeuropa in die touristischen Zentren Italiens. Mit dem stark ansteigenden Gastarbeiterverkehr kamen besondere Zugleistungen zwischen Italien und Nord- bzw. Westeuropa und der Schweiz hinzu.

Besonders ausgeprägt waren neben internationalen Nachtzügen auch die TEE Trans Europ Express Züge mit nur der ersten Wagenklasse, die auf der Gotthardstrecke ab 1961 zum Einsatz kamen. So war der TEE «Gottardo» ein Trans-Europ-Express (TEE), für den die Vierstrom-Triebzüge RAe TEEII eingesetzt wurden. Nachfolger der TEE-Züge wurden die Eurocity-Züge (EC) mit erster und zweiter Wagenklasse.

Bis zur fahrplanmässigen Eröffnung des Gotthard-Basistunnels im Dezember 2016 bestanden stündliche InterRegio-Verbindungen Basel-Luzern-/Zürich-Locarno. Dazu fuhren ebenfalls stündlich Neigezüge auf der Strecke Basel-Luzern-/Zürich-Lugano(-Milano Centrale). Ende 2015 wurden die als störungsanfällig bekannten Neigezüge vom Typ ETR 470 komplett abgelöst durch die Baureihe ETR 610. Seit der Eröffnung des Basistunnels wurden die InterRegio-Verbindungen gekürzt und führen heute nur noch bis Erstfeld, wo eine Umstiegsmöglichkeit auf den RE nach Bellinzona(-Lugano-Chiasso-Milano Centrale) besteht. Die InterCity- und EuroCity-Schnellzüge fahren neu durch den Basistunnel. In Spitzenzeiten verkehren zusätzlich zu den stündlichen Schnellzügen ebenfalls stündlich Zusatzzüge IC Zürich-Lugano des Typs RABDe 500 durch den Basistunnel.

Die SBB beschaffen momentan neue Züge für den Fernverkehr auf der Gotthardstrecke, da durch die Eröffnung des Gotthard- sowie des Ceneri-Basistunnels keine Neigetechnik mehr benötigt wird. Stadler Rail entwickelte dafür den EC250 "Giruno" und wird ab 2019 29 Zugkompositionen an die SBB ausliefern.

Die letzte weiträumige Zugverbindung Amsterdam-Mailand als City Night Line Nachtzug wurde zum Dezember 2009 wegen zu hoher Betriebskosten auf dem italienischen Teil der Strecke eingestellt.

Regionalverkehr

Im Regionalverkehr wird die Strecke nur mit S-Bahnen vom Typ Stadler Flirt im Abschnitt nördlich bis Erstfeld und südlich ab Airolo bzw. Biasca bis zur Grenzstation Chiasso betrieben. Ab dem Fahrplanjahr 2011 wurden Züge der TILO von Castione-Arbedo bis nach Airolo verlängert. Durch diese Verlängerungen werden die Stationen von Ambrì-Piotta, Lavorgo und Bodio wieder durch fahrplanmässigen Bahnverkehr bedient. Seit der Eröffnung des Basistunnels Ende 2016 und der Verkürzung der InterRegio-Züge bis Erstfeld wird die entstandene Lücke mit einer neuen Verbindung zwischen Erstfeld und Bellinzona (teilweise bis Milano Centrale) gefüllt. TILO betreibt auf der Linie mit der Bezeichnung RegioExpress 10 (RE10) ebenfalls Triebzüge des Typs Stadler Flirt.

In der Deutschschweiz verkehrt zwischen Immensee und Brunnen die S3 der S-Bahn Luzern (Laufweg: Luzern-Brunnen), dazu zwischen Immensee und Arth-Goldau die S32 (Rotkreuz-Arth-Goldau) und zwischen Arth-Goldau und Erstfeld die S2 der Stadtbahn Zug, die von Baar Lindenpark nach Erstfeld verkehrt.

Güterverkehr

Die Gotthardbahn dient sowohl in ihrer alten Streckenführung als auch in der neuen Flachbahn als Hauptachse für den Güterverkehr durch die Schweiz (Transitverkehr). Die Güterzüge von SBB Cargo sind grösstenteils bisher mit einer Re 4/4II (Re 420) und einer Re 6/6 (Re 620) in Vielfachsteuerung bespannt. Sie verkehren nach Immensee meist durch das aargauische Freiamt, das untere Aaretal und das Fricktal in die Rangierbahnhöfe Muttenz und Weil am Rhein. Die Güterzüge mit in der Regel zwei Re 460-Lokomotiven in Vielfachsteuerung sind inzwischen ein Bild der Vergangenheit, da diese nur noch für den Personenverkehr bestimmt sind. Sie wurden von den Vierstrom-Lokomotiven SBB Re 482 abgelöst. Geblieben sind die Güterzüge mit der so genannten Re 10/10.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Gotthardbahn" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

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  • Veröffentlicht am:
    20.10.2004
  • Geändert am:
    25.03.2024
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