Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Seilverspanntes Tragwerk |
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Funktion / Nutzung: |
Bürogebäude |
Lage / Ort
Lage: |
Amsterdam, Nordholland, Niederlande |
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Koordinaten: | 52° 20' 29.53" N 4° 51' 30.83" E |
Technische Daten
Abmessungen
Höhe | 22 m | |
Anzahl der Stockwerke (oberirdisch) | 5 | |
Gebäudefläche | 6 535 m² | |
Bruttogeschossfläche (BGF) | 23 045 m² |
Baustoffe
Seile |
Stahlseile
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Fassade |
Holz
Glas Travertin Kupfer (TECU ® Oxid) |
Säulen |
Holz
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Balken |
Holz
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Zugbänder |
Stahlseile
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Anwendungsberichte und verwendete Produkte
TECU® Oxid
TECU® Oxid sind beidseitig voroxidiert TECU® Bänder. Bei TECU® Oxid wird so die blanke Phase der Oberfläche überbrückt, um gleich bei der Verlegung eine dunkelbraune Oxidschicht realisieren zu können.
[mehr]Bemerkungen
Im Süden von Amsterdam, zwischen Olympia-Stadion, Rietveld-Akademie und dem Waisenhaus von Aldo van Eyck gelegen, realisierten die Architekten von Atelier Pro, Den Haag, einen ursprünglich für mehrere Mieter geplanten Bürokomplex mit großzügig angelegtem Atrium als Kommunikationszentrum.
Das Büro Atelier Pro hat sich längst über die Grenzen der Niederlande hinaus einen Namen gemacht, zum Beispiel im Bereich Stadtteil-Erneuerung mit dem ING-Bürohaus im Holland Park, Warschau sowie mit der Erneuerung des Bahnhofsbereiches von Breda (NL). Im Bereich Restaurierung sind die Neugestaltungen des "de Regentes"-Theaters und des Internationalen Instituts für Sozialgeschichte, beide in Amsterdam, zu nennen. Der Neubau der Niederländischen Botschaft in Kiew, Ukraine ist ebenfalls Bestandteil des Portfolios, das mit dem Forum in Amsterdam mit dessen Fertigstellung im Juli 2001 um einen weiteren gelungenen Bürobau erweitert werden konnte.
Von außen präsentiert sich das Gebäude als Ensemble von zwei parallel gestellten, gleich langen, leicht gegeneinander verschobenen Büroflügeln mit Natursteinfassaden, die dach- und frontseitig durch großzügigen Einsatz von Verglasungselementen miteinander verbunden sind. Die so zwischen den Büroflügeln entstandene gläserne Halle ist nicht direkt einsehbar. Eingestellte, mit Kupferbändern verkleidete Pavillons verwehren den Einblick - von der Straßenseite im Südosten mit einer elegant wellenförmig geschwungenen Fassade, von der grachtseitigen Terrasse im Nordwesten in Form einer schlichten, geradlinigen Außenhautgestaltung. Vertikalerschließungen in allen vier Ecken des Atriums vervollständigen die optische Abgrenzung.
Über den in der Hallenachse positionierten straßenseitigen Zugang erreichen Kunden und Besucher den Innenbereich. Zum Empfang führt eine Treppe, da die Hauptebene durch die darunter liegende, nicht völlig abgesenkte Parketage halbgeschossig angehoben ist. Von Empfangsbereich im Eingangs- und Besucher-Pavillon aus ist die Halle in ihrer vollen Dimension zu überblicken: mehr als 1.700 Quadratmeter groß, 22 m hoch und ca. 25 m weit gespannt. Abgesehen von den Sicherheitsvorkehrungen am Empfang ist das Gebäude innerhalb des Atriums und der Besprechungsräume des Besucherpavillons frei zugänglich. Die als Dreibund organisierten Büroräume der 14,4 m tiefen, stützenfreien Langseiten sind nochmals elektronisch vor unbefugtem Zutritt geschützt.
Das begrünte Atrium ist mit seinen hölzernen Stützpfeilern, seinen Treppen und Galerien, den abgehängten, wassergespeisten Klimakörpern und den großformatigen Schall- und Lichtsegeln sehr lebendig gestaltet. Es dient zum einen als Wartezone für Besucher, zum anderen als Treffpunkt und Pausenraum der über 500 Juristen, Notare und Steuerberater, die hier für den alleinigen Mieter, die Beratungsfirma Loyens & Loeff, tätig sind. Erst vor kurzem aufgrund einer Fusion von zwei einzelnen Firmen zusammengeschlossen, profitiert das Unternehmen an diesem Standort vor allem von den sozialräumlichen Qualitäten der Bauform.
In der Mittagspause wird das Atrium zu einer viel frequentierten Plaza, die dank der Abschirmung nach oben sehr unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten bietet. Die mit automatischen Öffnungsflügeln ausgestattete Dachverglasung ist wegen der Überhitzungsgefahr des Atriums im Sommer mit gelochter Aluminiumfolie kaschiert. Das eingesetzte Spezialglas und eine besondere Wärmepumpen-Technik mindern den Energiebedarf des Gebäudes. Bei entsprechendem Wetter steht die an den Restaurantbetrieb ebenfalls unmittelbar und niveaugleich angeschlossene Außenterrasse als Alternative zur Verfügung. Das Atrium wird von den hier arbeitenden Menschen sehr intensiv genutzt und als Begegnungsraum sehr gut angenommen.
Der rechteckige, zur Gracht nach Nordwesten orientierte Pavillon am hinteren Hallenende enthält in den Obergeschossen zwar auch einige Büros, dient aber vor allem als Bibliothek sowie im Erdgeschoß als Café, Pub und Restaurant. Die Hervorhebung der Hallen-Pavillons durch braune Kupferfassaden innen und außen beruht somit auf den zentralen Funktionen dieser Gebäudeteile. Die in einem industriellen Verfahren voroxidierten Kupferbänder der Marke TECU®-Oxid harmonieren aufgrund der Natürlichkeit ihrer Oberfläche ideal sowohl mit der Natursteinfassade der Büroflügel als auch mit den im Innenbereich vorwiegend genutzten Materialien Glas, Holz und türkischem Travertin.
Zur Zeit des Gebäudebezugs vor einem Jahr galten bei den Mitarbeitern die nach außen orientierten Bürolagen zunächst als die besten Arbeitsplätze. Inzwischen sind die Büroräume rund um das Atrium längst zu den beliebtesten geworden. Neben dem verlockenden Ausblick ist der Grund dafür auch darin zu sehen, dass die Räume großzügiger geöffnet sind und sich individueller über Schiebetüren lüften lassen.
Das ganze Gebäude-Ensemble lebt von der Anziehungskraft seines Zentrums. Hier, im Inneren der Halle, wird durch die gelungene Komposition aus Baukörpern, Fassadengestaltung und Materialeinsatz fast das Bild verschiedener Gebäude um einen städtischen Hafen vermittelt - wodurch ja gerade in einer Stadt wie Amsterdam ein besonderer Bezug zum Standort hergestellt wird.
Beteiligte
- Atelier PRO
- Leon Thier (Architekt)
- Hans Kalkhoven (Architekt)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- TECU®-Kupfer. Planen, Gestalten, Verarbeiten. KM Europa Metal AG, Osnabrück (Deutschland), S. 214. :
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20006303 - Veröffentlicht am:
16.10.2002 - Geändert am:
21.04.2016