Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Sperrwerk |
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Lage / Ort
Lage: |
Tönning, Nordfriesland, Schleswig-Holstein, Deutschland |
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Staut: |
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Koordinaten: | 54° 15' 52.47" N 8° 50' 43.92" E |
Technische Daten
Kosten
Baukosten | ca. Deutsche Mark 170 000 000 |
Auszug aus der Wikipedia
Das Eidersperrwerk befindet sich an der Mündung der Eider in die Nordsee bei Tönning in Schleswig-Holstein auf dem Gebiet der Gemeinde Wesselburenerkoog sowie an der Grenze zur Gemeinde Tönning. Hauptzweck dieses größten deutschen Küstenschutzbauwerkes ist der Schutz vor Sturmfluten der Nordsee. Außerdem sollten die Baumaßnahmen im Rahmen des Programms Nord zum wirtschaftlichen Aufschwung in den Kreisen Norderdithmarschen (heute Teil des Kreises Dithmarschen) und Eiderstedt (heute Teil des Kreises Nordfriesland) beitragen. Als ein Jahrhundertbauwerk wurde das Sperrwerk am 20. März 1973 eingeweiht.
Ausführung
Gedenktafel zur Errichtung des Sperrwerks Luftaufnahme des Sperrwerks von der Seeseite Eidersperrwerk Seeseite, geschlossen Anlage des Eidersperrwerks mit Kontrollturm, Schleuse und Klappbrücke Brücke und Schleuse geöffnet
Nachdem 1962 die Hamburg-Sturmflut auch Tönning erfasst hatte, überlegte man, ob man die Deiche am Eiderufer erhöhen oder ein Sperrwerk an der Mündung errichten sollte. Man entschied sich für das Sperrwerk. Die Bauarbeiten begannen 1967. Große Schwierigkeiten bereiteten die Strömungsverhältnisse an der Mündung, dementsprechend hoch waren die Baukosten (ca. 170 Millionen DM = ca. 87 Millionen Euro). Die Außendeichlinie im Bereich der Eidermündung wurde so von 60 km auf 4,8 km verkürzt. Die geänderten Strömungsverhältnisse gruben in den Folgejahren allerdings bis zu 28 Meter tiefe Kolke beidseitig des Sperrwerkes, die 1993 mit 45.000 Sandsäcken gefüllt werden mussten.
Das Sperrwerk besteht aus zwei separaten Reihen mit jeweils fünf Toren. Die Anlage wurde so ausgeführt, um eine doppelte Deichsicherheit zu gewährleisten. Zwischen den Toren führt eine Straße hindurch, geschützt durch einen 236 Meter langen Tunnel. Über dem Tunnel ist ein Fußweg, der eine gute Aussicht auf die Westküste und die Eider bietet. Ebenfalls mit doppelten Toren ausgeführt ist eine dem Sperrwerk angegliederte Schleuse für den Schiffsverkehr auf der Eider. Mitsamt dem ebenfalls neu gebauten Deich ist das Sperrwerk 4,9 Kilometer lang, liegt 8,5 Meter über Normalhöhennull und 7 Meter über dem mittleren Tidehochwasser. Fünf Sieltore von je 40 Meter Länge lassen bei Ebbe das Eiderwasser in die Nordsee bzw. bei Flut das Nordseewasser in die Eider fließen. Daneben befindet sich eine 75 Meter lange und 13 Meter breite Kammerschleuse, durch die Schiffe aus dem anliegenden Hafen in die Nordsee kommen.
Betriebsformen
Das Sperrwerk wird den vorherrschenden und angekündigten Wetterbedingungen entsprechend in vier verschiedenen Betriebsformen gefahren, um dem Hinterland optimalen Schutz vor den Tücken der Nordsee zu gewährleisten.
- Normalbetrieb In der Betriebsform Normalbetrieb sind alle Tore geöffnet. Das Wasser, Eider- sowie Nordseewasser, kann ungehindert in beide Richtungen fließen.
- Normalbetrieb mit Flutdrosselung Meerwasser strömt aus der Nordsee kommend in die Eider. Zur Verringerung des Sandeintrags in die Eider werden die seeseitigen Tore teilweise abgesenkt.
- Sturmflutbetrieb Ab einem Wasserstand oberhalb einem Meter über dem mittleren Tidehochwasser werden beide Torreihen geschlossen. Dieses geschieht aus Gründen einer doppelten Deichsicherheit.
- Sielbetrieb Für den Sielbetrieb wird lediglich die seeseitige Torreihe während der Flutzeit geschlossen, damit das Wasser aus der Nordsee nicht in die Eider eindringen kann. Mit fallendem Nordseepegel während der Ebbezeit werden diese zur Entwässerung des Hinterlandes geöffnet.
Natur
Durch den Bau des Sperrwerks entstand im vorherigen Eider-Ästuar das Naturschutzgebiet Katinger Watt, auf der anderen Flussseite wurde 1989 das Naturschutzgebiet Dithmarscher Eiderwatt ausgewiesen, um die Verluste an Salzwiesen und Wattflächen durch den Sperrwerksbau wenigstens teilweise auszugleichen. Am Sperrwerk selbst brütet eine größere Kolonie Küstenseeschwalben mit 143 Revierpaaren im Jahr 2006.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Eidersperrwerk" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Berechnung von Zylinderschalen mit Hilfe der Minimalprinzipien, dargestellt am Beispiel des Wehrträgers der Eiderabdämmung. In: Beton- und Stahlbetonbau, v. 66, n. 6 (Juni 1971), S. 137-142. (1971):
- Bisherige Auswirkungen der Eiderabdämmung. In: Bautechnik, v. 51, n. 12 (Dezember 1974), S. 397-403. (1974):
- Eiderdamm Hundeknöll-Vollerwieck. In: Bautechnik, v. 47, n. 11 (November 1970), S. 361-370. (1970):
- Eiderdamm Hundeknöll-Vollerwieck (Teil 3). Dammbau und Baggerarbeiten. In: Bautechnik, v. 49, n. 7 (Juli 1972), S. 219-228, 269-278. (1972):
- Die Sielverschlüsse des Eidersperrwerks. In: Stahlbau, v. 43, n. 4 (April 1974), S. 107-114. (1974):
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20023887 - Veröffentlicht am:
18.10.2006 - Geändert am:
11.05.2020