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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Bundesministerium der Finanzen
Baubeginn: 1935
Fertigstellung: 1936
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: Wilhelmstraße 97 / Leipziger Straße 5-7
Koordinaten: 52° 30' 31.26" N    13° 23' 2.81" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Chronologie

1992

Das Gebäude in wird Detlev-Rohwedder-Haus umbenannt - nach dem von der RAF ermordeten ersten Chef der Treuhandanstalt Detlev Rohwedder.

Auszug aus der Wikipedia

Das Detlev-Rohwedder-Haus ist ein monumentales Bürogebäude in Berlin, Wilhelmstraße 97 / Leipziger Straße 5–7. Das Gebäude wurde 1935 zur Zeit des Nationalsozialismus als Sitz des Reichsluftfahrtministeriums errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es in der DDR als Haus der Ministerien in Gebrauch. Hier wurde am 7. Oktober 1949 die DDR gegründet. In den 1990er Jahren war es der Sitz der Zentrale der Treuhandanstalt, seit 1999 ist es Sitz des Bundesministeriums der Finanzen. Seit 1992 trägt das Gebäude den heutigen Namen nach Detlev Rohwedder, dem zweiten Präsidenten der Treuhandanstalt.

Geschichte

Vornutzung

Im Jahr 1819 siedelte sich auf dem Grundstück des heutigen Detlev-Rohwedder-Hauses das Preußische Kriegsministerium an. 1919 wurde das Kriegsministerium mit dem Ende der Monarchie aufgelöst. Der Gebäudekomplex wurde in der Folgezeit vom Reichswehrministerium und dem Berliner Arbeitsgericht genutzt. Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ ging das Grundstück im Mai 1933 an das neu gegründete Reichsluftfahrtministerium (RLM) über. Reichsminister der Luftfahrt war Hermann Göring.

Reichsluftfahrtministerium (1935–1945)

Der alte Gebäudekomplex des Kriegsministeriums entsprach in Größe und Aussehen nicht dem Repräsentationsbedürfnis der Nationalsozialisten. In den Jahren 1935/1936 wurde in der Wilhelmstraße daher auf Veranlassung Görings und nach Plänen des Architekten Ernst Sagebiel ein Neubau mit über 2000 Büroräumen und ca. 112.000 m² Bürogeschossfläche errichtet. Es entstand das damals größte Bürogebäude Berlins, ausgeführt als ein vier- bis siebengeschossiger Stahlbetonskelettbau mit Flachdach. Als Architekturstil wurde der von den Nationalsozialisten bevorzugte monumentale Neoklassizismus gewählt.

Nutzung in der SBZ und DDR (1945–1989)

Wandbild Aufbau der Republikvon Max Lingner in der Pfeilervorhalle, ausgeführt aus Meißner Porzellan Gründung der DDR am 7. Oktober 1949. Im Zentrum Wilhelm Pieck und Margot Feist

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das nur geringfügig beschädigte Gebäude des RLM anfangs von der sowjetischen Militäradministration (SMAD) in der SBZ genutzt. Später bezogen die Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) und danach die Staatliche Plankommission und der Volkswirtschaftsrat der DDR Teile des Gebäudes.

Das Gebäude wurde auch Tagungsort des Deutschen Volksrats, der am 7. Oktober 1949 durch Inkraftsetzung der Verfassung im großen Festsaal die DDR gründete und sich als provisorische Volkskammer konstituierte.

Nach Gründung der DDR wurden verschiedene Fachministerien der Wirtschaft in dem Komplex untergebracht. Der Bau wurde nun offiziell als Haus der Ministerien bezeichnet.

Zwischen den Jahren 1950 und 1953 wurde anstelle des vorherigen großformatigen Steinreliefs marschierender Wehrmachtssoldaten mit wehenden Hakenkreuzfahnen des Bildhauers Arnold Waldschmidt (Ausführung 1937–1941) durch den Porträt- und Landschaftsmaler Max Lingner in der nordöstlichen Pfeilervorhalle das monumentale, 24 m × 3 m große Wandgemälde Aufbau der Republik in Fliesen aus Meißner Porzellan geschaffen. Das von dem Künstler ursprünglich konzipierte Bild eines verhaltenen Neuanfangs nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus wurde auf Wunsch des Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht und des Ministerpräsidenten Otto Grotewohl mehrfach überarbeitet, um am Ende einen euphorischen Aufbruch der deutschen Arbeiterklasse darzustellen, der es gelingt, sich mit dem Bauernstand und der Intelligenz Deutschlands im Sinne des Sozialismus zu vereinen.

Während des Aufstands am 17. Juni 1953 fand eine Demonstration vor dem Gebäude statt. Heute erinnert daran das von Wolfgang Rüppel gestaltete „Denkmal für die Ereignisse des siebzehnten Juni Neunzehnhundertdreiundfünfzig“.

Das Haus verfügt über einen 1982 (Baujahr gemäß Typenschild) in Betrieb genommenen Paternosteraufzug, der nach DDR-Baurecht erlaubt war. In Westdeutschland war hingegen seit 1974 die Inbetriebnahme neuer Paternoster verboten.

Luftaufnahme des Gebäudekomplexes (vom Osten) Zitat von Harro Schulze-Boysen am Finanzministerium

Anfang der 1970er Jahre wurde in dem ehemaligen Büro des NS-Widerstandskämpfers und Offiziers Harro Schulze-Boysen, der dort am 31. August 1942 verhaftet worden war, eine kleine Gedenkstätte für die 1969 von der Sowjetunion geehrten Widerstandskämpfer der Roten Kapelle Berlin eingerichtet.

Nutzung seit der Wiedervereinigung Deutschlands (seit 1990)

Nach der deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 hatte die Außenstelle Berlin (später: Dienstsitz Berlin) des Bundesministeriums der Finanzen und die Außenstelle des Bundesrechnungshofs im Gebäude ihren Sitz.

Von 1991 bis 1994 befand sich die Zentrale der Treuhandanstalt im Gebäudekomplex an der Wilhelmstraße 97. 1992 wurde das Gebäude in Detlev-Rohwedder-Haus umbenannt – nach dem von der RAF ermordeten Präsidenten der Treuhandanstalt Detlev Rohwedder. Zwischen 1994 und 1999 wurde das Gebäude umgebaut und renoviert.

Seit 1999 befindet sich hier an der Wilhelmstraße 97 der erste Dienstsitz des Bundesministeriums der Finanzen (seit 2018 unter Leitung von Olaf Scholz).

Im sogenannten 1A-Flügel an der Leipziger Straße 5–7 sind Teile der Verwaltung des Bundesrates untergebracht. Der gesamte Gebäudekomplex, einschließlich der Wandgemälde und Werke der Schmiedekunst, steht unter Denkmalschutz.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Detlev-Rohwedder-Haus" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Architektur
Renovierung / Instandsetzung
Architektur

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Wörner, Martin / Mollenschott, Doris / Hüter, Karl-Heinz / Sigel, Paul (2001): Architekturführer Berlin. 6. Ausgabe, Dietrich Reimer Verlag, Berlin (Deutschland), ISBN 978-3496012115, S. 60 [# 95].
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20033656
  • Veröffentlicht am:
    11.12.2007
  • Geändert am:
    30.07.2014
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