Allgemeine Informationen
Baubeginn: | 12. Jahrhundert |
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Fertigstellung: | 19. Jahrhundert |
Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Baustil: |
Mittelalterlich Renaissance Neoklassizistisch |
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Funktion / Nutzung: |
ursprüngliche Nutzung: Schloss momentane Nutzung: Museumsbau |
Preise und Auszeichnungen
Lage / Ort
Lage: |
Fontainebleau, Seine-et-Marne (77), Ile-de-France, Frankreich |
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Koordinaten: | 48° 24' 7.48" N 2° 41' 58.23" E |
Technische Daten
Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.
Auszug aus der Wikipedia
Das Schloss Fontainebleau in Fontainebleau, Département Seine-et-Marne, ist ein französisches Schloss rund 60 km südlich von Paris, das zeitweilig unter anderem von Kaiser Napoleon Bonaparte genutzt wurde. Es ist vor allem berühmt für seine Innenausstattung aus der Zeit der Renaissance, an der zahlreiche italienische Künstler arbeiteten, und wurde 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Der erste Akt der Oper Don Carlos von Giuseppe Verdi, der nicht auf das als Vorlage verarbeitete Drama von Friedrich Schiller zurückgeht, spielt auf Schloss Fontainebleau, wobei die geschilderte Handlung historisch nicht nachweisbar ist.
Der Name des Schlosses Fontainebleau, früher auch „Fontainbleau“ geschrieben, leitet sich ab von fontaine belle eau, was „Quelle (mit) schönem Wasser“ bedeutet.
Baugeschichte
Die Anlage wurde unter Franz I. und Heinrich II. an der Stelle einer Burganlage aus dem 13. Jahrhundert gebaut, dessen Donjon in den Bau eingefügt und unter König Franz I. zu einem Jagdschloss erweitert wurde. Bauanfang des heute sichtbaren Zentralbaus war 1528. Das Schloss gilt als erster Renaissancebau auf französischem Boden. Es wurde in der Zeit der Könige Heinrich IV., Ludwig XIII. und Ludwig XIV. mehrfach umgebaut.
Schloss Fontainebleau hat fünf Höfe, eine Kapelle, Prunkräume, Fresken und Stuckaturen. Die Arbeiten für das Schloss wurden ab 1530 von italienischen Künstlern wie Rosso Fiorentino ausgeführt. Diese brachten manieristische Stilelemente und italienisches Formengut nach Frankreich.
Ludwig XIV. ließ in den Gärten ein neues Parterre im Stil des Barocks, einen großen Kanal und einen neuen Park anlegen.
Kunst im Schloss
Mit dem Schloss Fontainebleau sind die sogenannte Erste und Zweite Schule von Fontainebleau verknüpft. Beide Schulen wurden von italienischen Künstlern gegründet.
- Die erste Schule besaß großen Einfluss auf die französische Kunst.
- Die zweite Schule entwickelte sich ab 1590. Dort waren überwiegend französische und flämische Künstler, wie beispielsweise der Antwerpener Franzose und Historienmaler Ambroise Dubois (page 1543 in Antwerpen; † 1615 in Fontainebleau), der Pariser Toussaint Dubreuil (page 1561; † 1602) und der Pariser Martin Fréminet (page 1567; † 1619), tätig.
Von beiden Schulen finden sich heute fast nur noch diejenigen Werke im Schloss, die mit dem Bauwerk untrennbar verbunden sind, wie Fresken oder Deckenmalereien.
Von herausragender künstlerischer, aber auch historischer Bedeutung ist die Möblierung der königlichen bzw. kaiserlichen Gemächer. Sie ist weitgehend im Zustand der letzten innenarchitektonische Umgestaltung zur Zeit Napoleons III. erhalten. Dadurch überlagern sich Elemente von Renaissance bis zum Historismus. Bei Wand- und Bodengestaltung dominieren Originalarbeiten aus der Zeit Ludwigs XIII. Die Zimmerfluchten, die Napoleon I. für sich und den zeitweise hier inhaftierten Papst Pius VII. gestalten ließ, sind in ihrem damaligen Originalzustand erhalten.
In der Neuzeit wurde das Amerikanische Konservatorium im Schloss eingerichtet, eine Sommerakademie für Kunst und Architektur.
Orgel
In der Schlosskapelle Chapelle de la Trinité befindet sich eine historische Orgel. Das Instrument war 1772 von dem Orgelbauer François-Henri Clicquot erbaut worden und diente als Begleitinstrument auf der Sänger- und Musikertribüne der Kapelle. Während der französischen Revolution wurde das Pfeifenmaterial zerstört. 1967 wurde die Orgel von dem Orgelbauer Alfred Kern rekonstruiert. Es hat heute 15 Register auf drei Manualen. Das Pedal (Pédalier „à la française“) ist fest an das Positif angehängt. Das Instrument ist mit einem Gesamttremulanten ausgestattet.
Ereignisse im Schloss Fontainebleau
- 27. September 1601: Geburt Ludwigs XIII.
- Edikt von Fontainebleau (Einschränkung der Religionsfreiheit) am 18. Oktober 1685: Ludwig XIV. widerrief das Edikt von Nantes, was unter anderem zu Aufständen der Hugenotten führte.
- 20. Juni 1812: Napoleon ließ heimlich seinen Gefangenen Papst Pius VII. ins Schloss bringen. Dort unterschrieb Pius unter Druck am 25. Januar 1813 das 'Concordat de Fontainebleau'; am 24. März 1813 widerrief er seine Unterschrift. Am 23. Januar 1814 verließ Pius das Schloss.
- 11. April 1814: Napoleon dankte ab (Vertrag von Fontainebleau).
- 20. April 1814: Napoleon verabschiedete sich von seiner Garde.
- Von 1949 bis 1966 war das Schloss NATO-Hauptquartier des Allied Forces Central Europe (AFCENT).
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Schloss Fontainebleau" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- L'art français (tome 2). Temps modernes - 1430-1620. Flammarion, Paris (Frankreich), S. 336. (1994):
- L'art français (tome 3). Ancien régime 1620-1775. Flammarion, Paris (Frankreich), S. 353. (1995):
- Le château de Fontainebleau, de François Ier à Henri IV. Editions Picard, Paris (Frankreich), S. 312. (1998):
- Le château en France. Caisse Nationale des Monuments Historiques et des Sites, Paris (Frankreich), S. 448. (1988):
- Châteaux de France au siècle de la Renaissance. Flammarion - Picard éditeur, Paris (Frankreich), S. 208012062X. (1989):
- Über diese
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20010117 - Veröffentlicht am:
02.09.2003 - Geändert am:
19.09.2022