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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 24. Juni 2005
Fertigstellung: 25. November 2007
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Tunnel
Funktion / Nutzung: Eisenbahntunnel

Lage / Ort

Lage: , , ,
Neben: Buschtunnel (1843)
Koordinaten: 50° 44' 23.87" N    6° 3' 18.46" E
Koordinaten: 50° 44' 36.17" N    6° 3' 48.40" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Tunnellänge 711 m

Chronologie

24. Juni 2005

Tunnelanschlag durch Bundesgesundheitministerin Ulla Schmidt.

1. Mai 2006

Durchschlag auf der belgischen Seite nach 660 Tunnelmetern.

27. Mai 2006

Offizielle Durchschlagfeier mit Tunnelpatin Ministerin Ulla Schmidt.

19. August 2006

Ende des bergmännischen Vortriebs für die neue Tunnelröhre.

Auszug aus der Wikipedia

Als Aachener Buschtunnel werden zwei parallele Eisenbahntunnel unter dem Aachener Wald in der Nähe der deutsch-belgischen Grenze im Verlauf der Wesertalstrecke bezeichnet. Es gibt einen „alten“ und einen „neuen“ Buschtunnel. Die Tunnel führen durch sandigen Boden und werden planmäßig nur von Personenzügen genutzt (Thalys, ICE International sowie die Regionalzüge des euregioAIXpress Aachen–Spa-Géronstère). Güterzüge fahren von Aachen West aus durch den Gemmenicher Tunnel nach Montzen.

Verlauf

Die beiden Röhren unterqueren, etwa in ihrer Mitte, die B 264 (Lütticher Straße). In der Nähe des Westportals wird eine Häuserzeile der Zollhaussiedlung unterfahren.

Alter Buschtunnel

Der alte Tunnel wurde in den Jahren 1838 bis 1843 erbaut und ist damit der älteste noch befahrene Eisenbahntunnel Deutschlands. Er ist 691 m lang, bei einer maximalen Überdeckung von 45 m. Bei seiner Eröffnung schloss an den Buschtunnel ein weiterer, etwa 150 Meter langer kleiner Buschtunnel an.

Bereits 10 Jahre nach seiner Eröffnung musste der Buschtunnel saniert werden. Aufgrund fehlender Isolierung war eine Trockenlegung des Tunnels notwendig geworden. Dazu wurde oberhalb des Mauerwerks ein Längsstollen gegraben, von dem Querstollen ausgingen, mit deren Hilfe die Bauarbeiten durchgeführt wurden. Nach Beendigung der Arbeiten wurden die entstandenen Stollen verfüllt. Vermutlich im Zuge dieser Arbeiten wurde der kleine Buschtunnel entfernt, da die Umwandlung in einen Einschnitt aufgrund geringer Überdeckung möglich war.

Bereits 10 Jahre nach seiner Eröffnung musste der Buschtunnel saniert werden. Aufgrund fehlender Isolierung war eine Trockenlegung des Tunnels notwendig geworden. Dazu wurde oberhalb des Mauerwerks ein Längsstollen gegraben, von dem Querstollen ausgingen, mit deren Hilfe die Bauarbeiten durchgeführt wurden. Nach Beendigung der Arbeiten wurden die entstandenen Stollen verfüllt. Vermutlich im Zuge dieser Arbeiten wurde der kleine Buschtunnel entfernt, da die Umwandlung in einen Einschnitt aufgrund geringer Überdeckung möglich war.

In den 1930er-Jahren erfolgte eine erneute Sanierung des Tunnels. Dabei wurde von innen Spritzbeton angebracht. Im Laufe der Zeit entstanden durch Rauch und Abgase der Lokomotiven, Frost und Bergwasser Schäden an dieser Spritzbetonschicht. Vor der Sanierung durfte der Tunnel daher nur noch mit 40 km/h befahren werden.

Sanierung des alten Buschtunnels

Nach dem Bau des neuen Buschtunnels wurde der alte Buschtunnel vorübergehend stillgelegt. Am 8. Juni 2009 erfolgte der erste Spatenstich für die Sanierung der alten Röhre. Am 23. Oktober 2011 (ursprünglich war die Fertigstellung schon zum Fahrplanwechsel im Dezember 2010 geplant) wurde der sanierte Tunnel wieder in Betrieb genommen. In der bestehenden, gemauerten Tunnelröhre wurden neben einer neuen Innenschale aus Beton u. a. auch ein Rettungsweg, eine Beleuchtung und Brandschutz-Maßnahmen eingebaut. In der vormals zweigleisigen Röhre gibt es nur noch ein Gleis, das tiefer gelegt wurde, um den Tunnelquerschnitt zu vergrößern. Für die Sanierung der alten Röhre wurden vom Bund 13,6 Millionen Euro bereitgestellt. Diese Maßnahme wurde am 17. Oktober 2011 abgeschlossen. Somit steht, zusammen mit dem neuen Buschtunnel, pro Richtung je eine eingleisige Röhre zur Verfügung, um den erwarteten Mehrverkehr auf der Achse Köln–Brüssel–Paris und geplant nach London abwickeln zu können. Am 23. Oktober 2011 wurde das Gleis der sanierten Röhre wieder in die Wesertalstrecke eingebunden.

Neuer Buschtunnel

Zwischen 2004 und 2007 wurde im Abstand von 25–45 m südlich des alten Tunnels eine neue, 711 m lange, eingleisige und leicht gebogene Tunnelröhre gebaut. Mit dem Neubau sowie der Sanierung der alten Tunnelröhre sollte eine Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit auf der Strecke vom Aachener Hauptbahnhof zur neuen Schnellfahrstrecke Aachen-Lüttich (Achse Köln–Paris) erzielt werden.

Der 3,2 km lange Streckenabschnitt zwischen der Ronheider Rampe und der deutsch-belgischen Grenze wurde im Zuge der Arbeiten für Tempo 160 statt bisher maximal 120 km/h ausgebaut. Das Kreuzungsbauwerk westlich des Tunnels, auf dem bisher der Gleiswechsel (Links-/Rechtsverkehr) erfolgt, wurde dabei entfernt. Es wird ab bzw. bis Aachen Hbf im Linksverkehr gefahren (siehe auch Mehrgleisigkeit). Im Tunnel wurde eine feste Fahrbahn eingebaut; die Überhöhung liegt bei bis zu 7 cm.

Westportal während des Umbaus

Die vorbereitenden Arbeiten für den Neubau begannen im September 2004. Hierbei war es auch erforderlich, Kampfmittel im Tunnelbereich, der im Zweiten Weltkrieg starkem Bombardement ausgesetzt war, zu beseitigen. Der südliche Voreinschnitt wurde anschließend auf eine Breite von 34 m verbreitert. Aufgrund hoher Böschungen wurden bis zu ca. 20 m tiefe Bohrpfähle errichtet, teilweise in mehreren Lagen.

Bei Baubeginn, am 24. Juni 2005, wurde mit einer Inbetriebnahme zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 gerechnet. Der Tunnelanschlag wurde am 24. Juni 2005 durch die Tunnelpatin, die damalige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, die ihren Wahlkreis in Aachen hat, vorgenommen. Der Tunneldurchschlag erfolgte am 27. Mai 2006. Zwischen Oktober 2006 und Ende Juni 2007 wurde die Innenschale betoniert. Der Neubau wurde am 23. November 2007 eingeweiht und am 25. November 2007 fahrplanmäßig in Betrieb genommen. Die Röhre unterquert den Aachener Wald im Sand von Hauset, wobei der darunter liegende Aachener Sand angeschnitten wird. Dieser besteht aus feinkörnigen Quarzsanden mit bis zu 50 cm dicken Einlagen von Sandstein, vereinzelt mit Dicken bis zu 2,5 m. Der Grundwasserspiegel liegt etwa 1,5 m unter der Sohle der neuen Röhre.

Im Rahmen des europäischen Eisenbahnprojekt PBKA gab es ein Investitionsvolumen für den Tunnel-Neubau, den Ausbau der Gleisanlagen sowie begleitende Maßnahmen (z. B. Schallschutz, Leit- und Sicherungstechnik) in Höhe von 50,5 Millionen Euro. 4,4 Millionen Euro werden von der Europäischen Union kofinanziert. Der neue Tunnel wurde im Auftrag der DB Netz AG von einem Konsortium der Firmen Hochtief Construction AG, Hartung Bau GmbH & Co KG und der Eichholz-Gruppe errichtet.

In der Nacht vom 25. zum 26. Oktober 2008 fand im Buschtunnel eine Rettungsübung mit 300 Helfern statt, darunter auch 30 Feuerwehrleute aus dem belgischen Kelmis.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Buschtunnel" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Bauherr

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20016705
  • Veröffentlicht am:
    28.06.2005
  • Geändert am:
    28.05.2021
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