"Alpenpass"-Ausstellungsbrücke im Erwin-Hymer-Museum
Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 29. Oktober 2011 |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Fußgängerbrücke |
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Konstruktion: |
Balkenbrücke |
Baustoff: |
Stahlbrücke |
Preise und Auszeichnungen
2013 |
Einreichung
für angemeldete Nutzer·innen |
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Lage / Ort
Lage: |
Bad Waldsee, Ravensburg (Kreis), Baden-Württemberg, Deutschland |
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Im Innern von: |
Erwin-Hymer-Museum (2011)
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Koordinaten: | 47° 56' 8.89" N 9° 45' 35.03" E |
Technische Daten
Abmessungen
Höhe | ca. 9 m | |
Gesamtlänge | ca. 80 m | |
Längsneigung | max. 15% |
Baustoffe
Fahrbahntafel |
Stahl
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Widerlager |
Stahlbeton
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Einbau einer "Alpenpass"-Ausstellungsbrücke im Erwin-Hymer-Museum, Bad Waldsee
Am 29. Oktober 2011 wurde das Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee eröffnet. Der Museumsgestalter „Milla & Partner“ beauftragte als Generalplaner „Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI, GmbH“ mit der Planung zweier Ausstellungs- und Erschließungsrampen – der „Alpenstraße“ und der „Talfahrt“. Diese neuen Ausstellungsrampen wurden in das fertiggestellte Gebäude nachträglich eingebaut.
Die neuen Rampen führen jeweils vom Fußbodenniveau des Erdgeschoßes auf das Fußbodenniveau des 1. Obergeschosses und überwinden hierbei eine Höhendifferenz von ca. 9 m bei einem Gefälle von bis zu ca. 15%.
Auf der ca. 80 m langen, mit mehreren Haarnadelkurven sich alpenpass-artig hochwindenden Ausstellungsbrücke „Alpenstrasse“, werden mehrere Exponate ausgestellt, die die Besucher beim Erklimmen der Alpen besichtigen können.
Im ersten Planungsschritt musste zunächst eine ausstellungstaugliche Geometrie entwickelt werden. Ziel der vorgenommenen Geometriefindung war, die Brückenrampe ohne Längsknicke und ohne Querneigung zu erzeugen. Hierzu war es notwendig die Haarnadelkurven-Querschnitte aus doppelt gekrümmten Flächen zusammenzusetzen.
Der Brückenkörper wurde jeweils in den Haarnadelkurven auf Stahlbetonstützen mit Einzelfundamenten aufgelagert. Die bestehende, mit integrierter Fußbodenheizung versehene Bodenplatte wurde in diesen Teilbereichen abgebrochen, damit die Gründung der Stützen auf tragfähigem Baugrund erfolgen konnte. Das untere Brückenwiderlager wurde auf Grund der flächigen Gründungslasten auf der bestehenden Bodenplatte abgelastet.
Der 4 Meter breite Brückenkörper wurde aus geschweißten Stahl-Kasten-Querschnitten mit Querträgern und Deckblechen gebildet. Sowohl die unterseitigen Hohlkastenbleche, als auch die Deckbleche sind in den Haarnadelkurven aus doppelt-gekrümmten Flächen zusammengesetzt. Da die Bodenbeschichtung unmittelbar auf den durch Rippen gestützten Blechobergurt aufgebracht wurde, stellte dies hohe Qualitätsansprüche an die Planung und Ausführung der Stahlkonstruktion. Um das Eigengewicht der Konstruktion möglichst gering zu halten, wurde die Dicke der Deckbleche reduziert. Um die Tragfähigkeit, insbesondere für die aus den Ausstellungsfahrzeugen resultierende Punktlast, sicher zu stellen, wurden Längssteifen eingebaut. Diese verhindern sowohl ein Ausbeulen der Bleche, als auch ein Durchbiegen bzw. Biegeversagen der Bleche.
Neben der Sicherstellung der Tragfähigkeit, wurde auch die Gebrauchstauglichkeit - insbesondere die Schwingungsanfälligkeit - der Konstruktion in der Planung berechnet und sichergestellt. Das im Rahmen der Geometrieentwicklung erzeugte 3D-Geometriemodelle bildete die Grundlage für die Werkstattplanung. Blechabwicklungen und Zuschnittspläne wurden daraus direkt abgeleitet. Aufgrund der konstanten Rampenneigung (auf der Mittelleitlinie) war es möglich, die gesamte Rampe aus wenigen unterschiedlichen Einzelbauteilen in Modulbauweise herzustellen.
Erläuterungsbericht von Leonhardt, Andrä und Parter zur Einreichung beim Ingenieurbau-Preis 2013
Beteiligte
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20064339 - Veröffentlicht am:
22.11.2012 - Geändert am:
23.05.2016