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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Langwellensender Donebach
Fertigstellung: 1966
Status: abgerissen (2. März 2018)

Bauweise / Bautyp

Lage / Ort

Lage: , , , ,
Koordinaten: 49° 33' 33.54" N    9° 10' 50.78" E
Koordinaten: 49° 33' 40.06" N    9° 10' 23.22" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Höhe 1966: 200 m
1982: 363 m

Chronologie

1966

Errichtung als 200 Meter hohe Maste (4 Stück), als Träger einer Drahtantenne.

1972

Abbau von 2 Masten, Umbau der verbliebenen Maste in Träger einer Schirmantenne.

1981 — 1982

Erhöhung der Masthöhen auf 363 Meter, Umbau in eine gefaltete Monopolantenne (beide Masten sind geerdet und werden in ca. 300 Meter Höhe mit der Sendeenergie gespeist).

1. Januar 2015

Einstellung des Sendebetriebs.

2. März 2018

Sprengung beider Masten.

Bemerkungen

Geographische Koordinaten der beiden Maste:

  • 49°33'36" nördliche Breite, 9°10'55" östliche Länge
  • 49°33'43" nördliche Breite, 9°10'28" östliche Länge

Der Abstand der Sendemaste zueinander beträgt 600 Meter.

Auszug aus der Wikipedia

Der Sender Donebach war ein Langwellensender in Donebach, einem Ortsteil von Mudau im Neckar-Odenwald-Kreis. Er wurde von der Deutschen Bundespost erbaut und befand sich zuletzt im Besitz der Media Broadcast GmbH. Von der Inbetriebnahme am 10. März 1967 bis zum 1. Januar 2015 strahlte er das Programm des Deutschlandfunks aus, ab 1975 auf der Frequenz 153 kHz.

Nach der Außerbetriebnahme wurden am 2. März 2018 die zwei Sendemasten zu Fall gebracht und damit der Abbau der Sendeanlage eingeleitet.

Errichtung der Anlage

Als der Deutschlandfunk am 1. Januar 1962 auf Sendung ging, standen ihm nur zwei Sendeanlagen zur Verfügung:

  • der neu errichtete Mittelwellensender in Mainflingen und
  • der Langwellensender des Vorgängerprogramms Deutscher Langwellensender in Hamburg-Billwerder, der dem NDR gehörte.

Bis zum Jahresende 1962 konnte die Deutsche Bundespost, die für den Sendebetrieb des Deutschlandfunks zuständig war, in Mainflingen auch einen Langwellensender aufbauen, der auf der Frequenz 151 kHz arbeitete, am unteren Ende des Langwellenbandes. Dieser Sender stellte jedoch nur eine Übergangslösung dar. Einen geeigneten Standort fand die Bundespost schließlich auf der Hochebene westlich von Donebach im Odenwald. Der über 500 m ü. NN hoch gelegene ehemalige Feldflugplatz eignete sich ideal dazu, Westdeutschland und die DDR abzudecken.

1965 bis 1967 wurde die erste Sendeanlage auf dem Areal errichtet und am 10. März 1967 auf der Frequenz 151 kHz in Betrieb genommen. Eingesetzt wurde eine Rundstrahlantenne aus vier Masten mit je 200 m Höhe, deren Spitzen über gespannte Seile miteinander verbunden waren. Gespeist wurde der mittlere dieser vier Masten.

Einschränkungen und Umbau 1972

Der Sendebetrieb auf 151 kHz erzeugte Gleichkanalstörungen mit dem auf 155 kHz arbeitenden Sender Brașov in Rumänien. Als Abhilfe wurde zunächst angeordnet, die Sendeleistung von den angestrebten 250 kW auf 70 kW zu drosseln. Da es trotz dieser Maßnahme weiterhin zu Gleichkanalstörungen kam, wurde die Sendeanlage 1972 so umgebaut, dass die in Richtung Brașov abgestrahlte Leistung geringer war. Hierfür wurden zwei der vier Sendemasten abgebaut und die beiden verbliebenen Masten mit einer schirmartigen Dachkapazität aus Kupferhohlseilen ausgestattet. Der nordwestliche Mast arbeitete als Strahler, der südöstliche Mast als Reflektor in Richtung Brașov. Damit wurde ein störungsfreier Betrieb mit vollen 250 kW Sendeleistung möglich.

Genfer Wellenplan und Umbau 1982

Im Genfer Wellenplan von 1975 wurde dem Sender Donebach die Frequenz 153 kHz offiziell zugeteilt. Gleichzeitig wurden neue Leistungsgrenzen festgelegt. Tagsüber durfte mit 500 kW und nachts mit 250 kW Leistung gesendet werden, wobei tagsüber eine geringe und nachts eine starke Ausblendung in Richtung Brașov vorzunehmen war.

Um diese Auflagen zu erfüllen, wurden 1982 zwei neue Sendegeräte für 250 kW Ausgangsleistung mit Pulsdauermodulation installiert, die wesentlich wirtschaftlicher arbeiteten als die bislang verwendeten Sendegeräte. Außerdem wurden beide Antennenmasten von 200 m auf 363 m aufgestockt. Hierzu wurden die Masten ab- und unter Verwendung neuer Elemente wiederaufgebaut, wobei die alten Elemente die oberen Teile bildeten.

Wie die beiden Sendemasten der ähnlich ausgeführten Anlage in Aholming waren es geerdete Konstruktionen, die Sendeleistung wurde in etwa 300 m Höhe über die Halteseile eingespeist. An jedem der selbststrahlenden Sendemasten stand ein Abstimmhaus, in der Mitte dazwischen das Mittenhaus. Die Masten standen 600 Meter auseinander, der Richtungswinkel vom Sender- zum Reflektormast betrug 110°.

Nach der Aufstockung stellten die beiden Masten die höchsten Bauwerke der damaligen Bundesrepublik dar, nach der Wiedervereinigung wurden sie vom 368 m hohen Berliner Fernsehturm auf den zweiten Platz verschoben.

Reichweite

Der Sender Donebach versorgte Deutschland flächendeckend mit Ausnahme von Ostbayern, was auf die notwendige Ausblendung Richtung Brașov zurückging. Darüber hinaus war er in der Schweiz, im Nordosten Frankreichs, in Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und weiten Teilen Großbritanniens zu empfangen.

Als Füllsender für Ostbayern wurde 1979 mit dem Sender Erching ein zusätzlicher Langwellensender für den Deutschlandfunk in Betrieb genommen, der 1989 durch den Sender Aholming ersetzt wurde.

Eichfrequenz

Die Trägerfrequenz des Senders wurde von einer Rubidium-Atomuhr hergeleitet, die sich im Stationsgebäude befand. Sie war damit ausreichend präzise, um (wie auch die Trägerfrequenz von DCF77) als Eichfrequenz zu gelten.

Abschaltung und Abbau

Angesichts der hohen Betriebskosten bei abnehmender Nutzung hatte die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) in ihrem 2011 erschienenen 18. Bericht angeordnet, den Lang- und Mittelwellensendebetrieb des öffentlich-rechtlichen Rundfunks einzustellen. Das war Bedingung für die Bewilligung von Mitteln für den weiteren Ausbau des digitalen Hörfunks.

Als Folge dieser Entscheidung wurde der Sender Donebach am 31. Dezember 2014 abgeschaltet, wobei es (wie auch im gleichzeitig abgeschalteten Sender Aholming in Niederbayern) zu einigen technischen Unregelmäßigkeiten kam, die den tatsächlichen Sendebetrieb in den 1. Januar hinein verlängerten.

Anfängliche Planungen, die hohen Masten als Träger für DAB-Sendeanlagen zu nutzen, wurden später fallengelassen.

Da nach der Abschaltung des Langwellenbetriebes keine wirtschaftliche Nachnutzung gefunden werden konnte, wurden die beiden verbliebenen Masten am 2. März 2018 durch Sprengung zu Fall gebracht.

 

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Sender Donebach" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20010719
  • Veröffentlicht am:
    24.11.2003
  • Geändert am:
    24.03.2018
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